— 50 — (nach hiesigen Begriffen; immerhin fünf Tagemärsche entfernt) Stationen Simba und Galula schon mehrere Missionare in ihrem Friedhof zur Ruhe gebettet haben, steht der unfrige noch leer. Brauchen wir nun unserem Teich, der sich Muni nennt, nach dieser Richtung nicht eben gram zu sein, so ist er uns unter anderen Gesichtspunkten sogar sehr wünschens- wert und höchst nützlich; ja, Mkulwe ohne seinen Muni würde eben nicht mehr Mkulwe sein; das fühlen auch unsere Schwarzen und singen in allen Tonarten das Lob ihres Muni, wenn sie auf Reisen davon entfernt sind. Wir Missionare verdanken dem Muni das, was wir vor allem suchen, ein hübsches Häuflein Eingeborene in nächster Umgebung der Station. Während sich anderswo die Dörfer in der Regel die Flüsse entlang hinziehen, also nicht günstig gruppiert sind, ist der Muni von einem ganzen Kranz von Ansiedlungen umgeben, welche über 1200 Seelen bergen. Wer afrikanische Verhältnisse kennt, wird zugeben, daß dies ein verlockender Platz für eine Mission ist. Ist im Sommer die weite Ebene aus- gedörrt und verbrannt, am Muni gibt es immer Grün, woran sich das müde Auge erquicken kann, und köstlich ist es, am Abend im schmucken Schifflein, d. h. im unsicher schwankenden ausgehöhlten Baum- stamm, auf seinen Wassern zu schaukeln. Vögel in der Luft, Wildgänse und Enten, die in verschiedenen Farben und Größen über den Wasserspiegel hin- gondeln, die Rinder der Mission und des Häupt- lings sowie verschiedene Ziegen= und Schafherden, welche zur Tränke gehen, dazwischen Frauen und Mädchen, die mit ihren Krügen auf dem Kopf zum Wasserschöpfen kommen — das alles gibt dem Muni das Gepräge lebensvoller Frische; es fehlen nur noch die Herdenglocken, um das idillische Bild vollständig zu gestalten. Der Muni ist reich an Fischen, die das ganze Jahr hindurch durch Fischereiverbot des gestrengen Häuptlings, noch wirksamer aber durch den hohen Wasserstand geschützt sind. Nur an einem einzigen Tage jedes Jahres findet großer Fischfang im Muni statt, und zwar im Dezember, nachdem das Wasser unter den monatelang herniedersengenden Sonnenstrahlen zum großen Teil verdunstet ist. Man sieht dann überall fröhliche, scherzende Menschen, lachende Szenen, worüber sich ein azur- blauer, durchsichtiger Himmel wölbt, die strahlende, lachende Sonne, alles ist hell und lichtumflossen. Aus fremden Molonien und Produhktionsgebieten. Dandel von Lourenco Marques im Jabre 37904. Das Jahr 1906 ist für den Handel von Lourenoo# Marques ein Jahr des ruhigen und, verglichen mit den Verhältnissen in Natal und in der Kapkolonie, den Hauptkonkurrenten der Delagoabay, der günstigen Entwicklung gewesen. Während in den beiden britischen Kolonlen die in ganz Südafrika herrschende Depreision zu einem starken Rückgange des Handels und dadurch zu einer Verminderung der Staalseinnahmen führte, ist in Lourenco Marques diese Zeit des Rückganges zwar fühlbar gewesen, aber doch ohne Erschütterung er- tragen worden. Die Gesamteinnahme der Kolonte Mozambique aus dem Handelsverkehr betrug: 1901 1902 1903 1904 Werte in Milreis“) 1 004 445 1 337 339 1 682 881 1 552 968 davon entfallen auf Lourengo Marques: 1901 1902 1903 1904 Werte in Milreis 627 784 898 926 1 084 096 999 491 Die ganze Kolonie führte Waren zum Ver- brauche ein: 1901 1902 1903 1904 Werte in Milreis 3 815 931 5 099 426 7 591 060 7 399 576“) davon entfallen auf Lourengo Marques: 1901 1908 Werte in Milreis 2 4483 645 3 058 726 5277999 5 263 785 Es ist somit für die ganze Kolonle im Jahre 1904 ein Rückgang von 191 484 Milreis und für Lourenco# Marques ein Rückgang von 14 214 Milreis zu ver- zeichnen. Über den Anteil der einzelnen Länder an der Wareneinfuhr nach Lourenco Marques gibt die folgende Tabelle Aufschluß, in der zum Vergleich auch die belden vorhergehenden Jahre aufgeführt sind: 1994 Ein fuhr Länder 1902 1 Werte in Milreis ortuggacks 7 1409 405 1665 510 ortugiesische Besizungen 15036 63751 35961 enutschland u. Besitzungen 487 974 3809 397 853 578 —————— 139051 312 816 240 388 J———— 3455 25395 Belgeien 16293 2074900 40934 Santrei u. Besitzungen 102434 157 508 180 407 diederlande und Be- gen 2466 C0951 238 0 Großbritannien und Be- sitzunggen 3209 1 830 582 1557422 Nalen 406 15187 22857 Argentinien 1 371 259 4266 Schweden u. Norwegen. 65157 25 654 91015 Transrvaal 32199 158 86889 1756553 Zusammen einschl. des andels mitden##brigen andeen 35# 726 5277994 5268 765 Loureneo Marques ist der wichtigste Einfuhr blatz für die ganze Kolonie; dies ergibt sich a dem Vergleiche mit den Einfuhrwerlen des Handels 2 1 Milreis etwa 3 57 Mi. #) Hierbei ist die Einfuhr von Gold und Silber, münzt und ungemünzt, mit 761 655 Milreis im Jahre 190 m 226 768 Milreis im Jahre 1906 und 278891 Milreis u Jahre 1904 eingeschlossen.