man noch immer mit der Anwesenheit stärkerer feindlicher Kräste am Oranjefluß rechnen muß. Gelegentlich solcher Truppenverschiebungen geriet die Spitze der für Rooifonteln (15 km südlich Warm- bad) bestimmten 2. Kompagnie Feld-Regiments Nr. 1 am 9. Januar abends unweit dieser Wasserstelle in einen Hinterhalt. Es fielen Leutnant v. Ditfurth (früher im Regiment Franz) und zwei Reiter, ein Reiter wurde verwundet. Auf Anordnung des Majors v. Estorff sollen die im Südbezirk befindlichen Truppen, wie folgt, verteilt werden: 1. Abtellung Siebert (3. Komp., 2 Masch. Gew., 2 Geschütze) 1. und 8. Komp. Feld- Regts. 2, 1. Etappenkomp., ½ Masch. Gew. Abt. 2½½ 8. Battr. bei Heirachabis. 2. Abteilung S. Heuck (2 Komp., 2 Geschütze), 1. Komp. Feld- Regts. 1, 7. Komp. Feld-Regts. 2, ½ 9. Battr. in Linie Oas—Hudab. 3. Abteilung Erckert (3 Komp., 5 Geschütze) 9., 10., 12 Komp. Feld- Regts. 2, /2 2. Battr., ½ 8. Battr. Norechab, Sandfontein, Ramansdrift und Sicherung der Etappenstraße Ramansdrift—Warmbad. 4. Ab- tellung Anders (2 Komp., 4 Masch. Gew., 2 Ge- schütze) 2. Komp. Feld-Regts. 1, 11. Komp. Feld- Regis. 2, /8 Masch. Gew. Abt. 2, 8 2. Battr. bei Alurisfontein, Roolfontein, Skumberg-Quelle bis Kinderzit und Eendoorn. 5. 5. Etappenkomp. be- hält Grenze in Linie Dawignab—Ham und Hasuur besetzt. 6. 3. Ersatzkomp. bei Ondermaitje und Schutitdrift. 252. . 25. Januar. Amtlich wird gemeldet: Cornelius, der seit Dezember im Tiras--Gebirge sitzt, hatte sich dem ihm drohenden Angriff des Leutnants v. Crailsheim zu entzlehen gewußt und am 13. Januar einen Viehposten bei Umub nördlich Bethanien überfallen. Die in Bethanien stehende 5. Kompagnie Feld-Regiments 2 unter Oberleutnant v. Wittenburg nahm ihm damals den größten Teil des Viehs wieder ab und verfolgte ihn in Richtung Geimusis. Die Abteilung des Leutnants v. Cralls- heim und Telle der vierten Kompagnie Feld-Regi- menks 2 unter Leutnant Frhr. v. Stein schlossen sich ihr unterwegs an. Am 19. Januar früh gelang es, den Gegner in den Tirasbergen in der Gegend der Arlbansas-Pforte zum Kampf zu stellen. Er zählte über 100 Gewehre und war außerdem von zahl- reichen nicht mit Gewehren ausgerüsteten Kriegern begleitet. Nach dreistündigem Gefecht wurde Cornelius in die Flucht geschlagen. Er lleß zwölf Tote, Hottentotten und Hereros, darunter einen Herero- kapitän, auf dem Platze. Eine Anzahl Gewehre, Reittiere und Großvieh wurden erbeutet. Auf deutscher Seite sind drei Mann gefallen, drei Mann schwer verwundet. Der geschlagene Gegner floh in nordwestlicher Richtung und wurde durch die 5. Kom- pagnie Feld-Regiments 2 bis Korrais verfolgt. Oberst Dame meldet außerdem, daß auf der 72 Etappenstraße Windhoek—Kub die Milzbrandsperre und auf dem Baiwege die Rinderpestsperre auf- gehoben sei. Die Sanierung der für die Verpflegung unserer Truppen so bedeutsamen Verhältnisse dürfte in erster Linie dadurch herbeigeführt sein, daß im November vorigen Jahres ein großer Teil des krankheitsverdächtigen Zugviehs getötet worden ist. Es ist zu hoffen, daß nach Ergänzung des nun ver- bliebenen Bestandes an Zugtieren eine Erlelchterung im Verpflegungsnachschub eintritt. Immerhin darf die Möglichkeit nicht aus den Augen gelassen werden, daß trotz aller Vorsichtsmaßregeln die Seuche erneut zum Ausbruch kommen kann. Bericht übev eine Stubdienreise des Anstedlungskommisars Dr. Nohrbach nach der Rapkolonie und den angrenzenden britischen Landesteilen. (Fortsetzung und Schluß.) Das Vorgehen des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees in Südwestafrika, das mit seinen Bohr- kolonnen nach Uberwindung starker anfänglicher Schwierigkeiten eine Reihe schöner Erfolge erzielt hatte, als der Aufstand der Hereros und Hotten- totten ausbrach, ist ein guter Anfang gewesen, aber dieser Anfang wird nach zwei Seiten hin wesent- lich zu erweitern sein. Erstens muß die Tiefen- grenze der Bohrungen erhöht werden, und zweitens muß der bloßen Erbohrung des unterirdischen Wassers für den Farmer auch die Darbietung der Möglichkeit folgen, sich des „erschlossenen“ Wassers auch tatsächlich zu bemächtigen und es für seinen Wirtschaftsbetrieb zu verwerten. Man kann nur in seltenen Fällen bei elner Bohrung im voraus mit Wahrscheinlichkeit angeben, ob das Wasser in so geringer Tliefe gefunden wird, daß die billigsten und elnfachsten Hebevorrichtungen genügen, um es nutzbar zu machen. Oft wird der Zufluß reichlich sein, aber die Tiefe, bis zu welcher dieser empor- steigt, doch so beträchtlich, daß es ziemlich kost- spieliger Pumpwerke bedürfen wird, den Reichtum bis an die Oberfläche zu fördern. Im Kaplande und den früheren Burenfreistaaten ist für den Farmer, dem es zeitweilig zwar schlecht gehen mag, der aber doch noch über einiges Kapital oder sonstige Hilfsquellen bzw. über einen erschwing- lichen Kredit verfügt, das Normale, daß er die Hebeanlagen für das mit Hilfe des Gouvernements erbohrte Wasser mit eigenen Mitteln beschafft: ver- fügt er doch über eine alte Wirtschaft mit erheb- lichen Boden= und sonstigen Inventarwerken und mit Biehbeständen, die auch in ihrer gegenwärtigen starken Reduktion durch die Dürre eine ganz andere Größe repräsentleren, als unsere kleinen Durch- schnittsanfänge selbst vor Beginn des jetzigen Kriegs- zustandes. Unsere Ansiedler haben aber in der Regel nicht so viel Kapital, um leistungsfähige Windmotore oder andere Maschinen zur Wasserhebung anzu-