Kolonle sich entwickeln wird; langsam vielleicht, aber beständig und auf gesunder Grundlage. Dazu ge- hören vor allem vier Dinge: Zeit, Geduld, Tatkraft und Gel)d. " « * Die Kultivierung eines großen Gebietes, das mehr oder weniger dicht von einer schwierig zu be- handelnden Bevölkerung bewohnt ist, ist nicht leicht und wird viele Jahre dauern; sie wird sich aber eines Tages lohnen. Für die Aufschließung Australiens sind Millionen ausgegeben worden; in Neu-Guinea, wo die natürlichen Schwierigkeiten vilel größer sind, als in den melsten Teilen des Bundes- gebietes, wird man mit einigen tausend Pfund im Jahre nicht auskommen. Die Verwaltungsausgaben betragen 75 v. H. der Gesamtkosten und steigen von dahr zu Jahr. Daher kann die Anlage von Wegen und Brücken, die Urbarmachung der Büsche und die Trockenlegung der Sümpfe nur allmählich, dem be- hrenzten Einkommen der Kolonle entsprechend, aus- geführt werden. Von den einzelnen Gewerben ist der Bergbau zur Zeit noch die Haupterwerbsquelle der Kolonie. lerdings ist der in erreichbarer Nähe liegende goldhaltige Flußsand ziemlich erschöpft, aber die deckung abbauwürdiger Golderze wird täglich erwartet. Am Schürfen können sich noch mehr Personen beteiligen, sie müssen aber etwas Kapital #- Anlegen von Gängen und Stollen haben. Die "1 gierung sollte solche Goldsucher in geeigneter Welise ranziehen, besonders dadurch, daß sie auf die Ussichten des Bergbaues aufmerksam macht. Größere Finde würden allerdings die unerwünschten Neben- rscheinungen eines allgemelnen Andranges von Voldsuchern herbeiführen. u Auf den kleineren Inseln, besonders bei Murua ind Misima auf den Wordlark= und St. Aignans- seln wird mit steigendem Erfolg geschürft. Vorsber Berichterstatter beschäfü#gt sich sodann mit beorschlägen zur Förderung der Ansiedlung. Er mweeichnet als geeignete Ansiedlungsgebiete die Gegend bas n Milne · Bah und Fife-Bay an der Sũdkaste, 8 Tal des Lalokiflusses in der Gegend von Sozeri Regidie Ufer des St Joseohslusses. Hler solle die E— die Ansiedlungen vereinigen, statt sie sich nodte das ganze Land zerstreuen zu lassen. Sie der serner amtliche Auskunftsblätter nebst Karte -au egend verbvelten lassen, Versuchspflanzungen, lasemschulen und staatliche Musterplantagen anlegen Lean sowie werwollere Holzarten, wie Ebenholz-, für d und Sandelholzbaume anpflanzen und Prämien en Anbau bestimmter Gewächse aussetzen. der Ei Verfasser empfiehlt ferner die Besteuerung werdenngeborenen, die dann vielleicht mehr arbeiten dem au sinhd um den Produkten Neu-Guineas auf schlleßen wllschen Markt ein Absatzgebiet zu er- dlese Eizeien inführung eines Vorzugstarifs für Er hält Neu-Guinea fü ignet zur Vieh- zu r ungeelgnet zur Vie cht. da passendes Weideland winch zu #ien *z* 111 Außerdem ist die Konkurrenz Auftraliens, des einzigen möglichen Absatzgebietes, zu groß, der eigene Verbrauch zu klein und die Ausfuhr von Fleisch in lebendem oder gefrorenem Zustand auf weite Ent- fernungen zu schwierig und teuer. . Mr. Hunt hält die Verwaltung Neu-Guineas für sparsam und wirtschaftlich. .· Der Zuschuß des australischen Bundesministeriums beträgt 20 000 & jährlich, das eigene Einkommen der Kolonie etwas weniger. Mr. Hunt befürwortet die Erhöhung des Zuschusses, auf 25 000 2 jährlich wegen der vermehrten Verwaltungskosten und die Heranziehung größerer Kapitalien zur wirtschaftlichen Aufschließung der Kolonie. Suckergesellschaften in Portugiesisch-Gstafrika. Die zwei am unteren Sambesi in Portugiesisch- Ostafrika tätigen Zuckergesellschaften hatten im Jahre 1904 auf ihren Zuckerrohrplantagen eine sehr gute Ernte zu verzeichnen. Die eine von ihnen, die Companhla do Assucar de Mocambique, in Mopea, eln portugiesisch-englischer Concern, beschäftigt un- gefähr 20 Europäer, 10 Goanesen und ungefähr 2000 bis 3000 Eingeborene je nach der Saison bei elner Produktion von 3700 t, ungefähr doppelt so viel als im Jahre 1903. Die zweite Gesellschaft, die Companhta de Erploracao da Fabrica de Marromen, die hauptsächlich mit französischem Ka- pital arbeltet und ihren Direktionssitz in Paris hat, produzierte im Jahre 1904 3750 t und dürfte im laufenden Jahre ungefähr ebensoviel erzeugen. Die portuglesische Reglerung gewährt der Zuckerausfuhr ihrer afrikanischen Kolonien bel der Einfuhr nach Portugal eine 50 prozentige Ermäßigung des dortigen Zuckerzolles, doch dürfen sowohl aus Portugiesisch- Ostafrika als aus Portuglesisch-Westafrika nur je 6000 t zu dem niedrigen Zolle eingeführt werden. Was darüber hinausgeht, hat den höheren Zoll zu entrichten. Beide Zuckergesellschaften haben mit ihren Unternehmungen bisher noch keine Serde gesponnen. Häufige Mißernten oder Zerstörung der Ernten durch Heuschreckenschwärme haben mehrfach Verlustjahre gebracht. Die Gesellschaft in Mopea erfreute sich lange Jahre einer übel wirtschaftenden Leltung durch einen Engländer und hat starke Anleihen — auch hier in Hamburg — aufnehmen müssen. Die Co. de Marromen mußte sogar schon einmal von Grund auf reorgantsiert werden. Den größten Schaden erlitten die beiden Gesellschaften durch den für Eng- land günstigen Ausgang des Burenkrieges, der ihnen die Ausfuhr von Alkohol nach Transvaal abschnitt. Seitdem müssen die Fabriken die Rückstände und Melasse, die früher zu Spirituosen verarbeitet wur- den, unbenutzt in den Zambesi laufen lassen: Ein weiteres Hemmnis ist der Umstand, daß die Fabriken den Zucker drüben nicht raffinteren dürfen, dieses Vorrecht vielmehr den portugiesischen Mutterlande durch die Gesetzgebung vorbehalten ist. Z