doch hätten sie später erfahren, daß Ebimbi nicht damit zum Gobina gegangen sei, sondern sich eine Frau dafür in Ndogobesol gekauft habe. Sie baten mich, einen Tag dort zu bleiben, da sie viele Palaver hätten mit Ndogjok-Leuten und anderen, die ich schlichten solle. , blieb deshalb am 7. Oltober vormittags dort und erledigte die Palaver. Makal ist ausgesprochenes Grosland, und zwar eine etwa 350 m U. M. gelegene Hochebene mit Elefantengras. Westlich von Makal liegtein N0—8W strelsendes Gebirge von etwa 600 m rel. Höhe, „Gogbasung“, welches nach Süden zu abfällt, erst einige 100 m siell, dann allmählich. Südlich vom Gogbasung muß der Jaundeweg und später auch die Eisenbahn durchgeführt werden. Die Nodogotindi-Makat bauen nicht, wie das Gerücht immer sagt, geschlossene größere Ortschaften, aber sie bauen ihre Gehöfte, aus etwa 6 bis 50 Hütten bestehend, sehr nahe aneinander, meist in Rufweite. Angenehm auffallend sind ihre sehr sauber ge- bauten und gehaltenen Hütten, innen und außen. Die Vorderwände bestehen aus nebeneinander hoch aufgestellten und durch Palmrippengehaltenen Brettern, die oft mit geschnitzten und geschmackvollen farbigen Mustern bemalt sind in schwarz, weiß, rot. Die Farben stellen sie selbst her. Während die Ndogotindi = Mapupe alle einen wenig angenehmen Eindruck machen, vielfach Ver- brecher-Physiognomien haben und sehr schmugzig sind, machen die Makai einen frischen, offenen und leb- haften, angenehmen Eindruck. Sie find ganz ver- schieden. Die Makai ähneln im Außeren mehr den Jaunde, tragen auch ähnliche Haartrachten, während die Mapupe einen recht wilden, oft tierischen Ein- druck machen. Beide Teile von Ndogotindi sind fruchtbar, Mapupe ist aber gebirgig und teilweise sehr steinig. Angebaut werden Yams, Makabo, Kassade, Planten, Bananen, Mais, Tigernüsse, Erdnüsse, verschiedene Kürbisarten, Tabak, vereinzelt auch Sesam. " wer Kolabaum ist häusig in der Nähe von rfern. Olpalmen gibt es sehr viel, Gummi noch viel in den Urwäldern. Die Leute sind wohlhabend, haben viel Klein- vieh — doch nirgends Schweine — und sollen im Besitz von sehr viel Elfenbein sein. Beide Rdogo- tindi zusammen schätze ich auf etwa 8000 Seelen. Um Zeit zu sparen, marschiere ich noch am 7. Oktober, nach Erledigung der Palaver, welter bis Omak in Makai, wo der Häuptling Bebeke bereits mit Verpflegung auf mich wartete. Die Route führte einige Stunden durch die Landschaft Ndongund. Er brachte mir ähnliche Klagen wie Jon vor und freute sich sichtlich über mein Kommen. Von hier aus wollte ich möglichst direkt nach 137 — Osten auf Jaunde marschieren, um die Gelände- aufnahmen für den Wegebau Edea-—Jaunde zu machen und möglichst schnell vorwärts zu kommen. Vom 8. bis 10. Oktober marschierte ich durch die Landschaft Nendogsal und Ndognlet auf fürchter- lichen Wegen, Berg auf, Berg ab. Die Ortschaften liegen alle auf den Bergspitzen, daher muß man von einem Berg auf den anderen klettern, weil es Wege im Tale nicht gibt. Das Wetter war sehr schlecht, es regnete täglich in Strömen, die steilen Anstiege waren so glatt, daß es oft kaum möglich war, hin- aufzukommen. Obwohl ich täglich 8 bis 9 Stunden marschiert bin, kam ich doch nur sehr langsam vorwärts. In Ndogosul und Ndogonlet hatte vor etwa 3 Monaten der Arbeiteranwerber Baumgart gehaust und geräubert. Ich habe die Leute zu Protokoll vernommen und beruhigt und versprochen, ihnen zu elfen. Die Leute waren durchweg ganz verständig, freuten sich, den Gobina gesehen zu haben, und versprachen häufig nach Edea zu kommen. Am 10. Oktober nachmittags überschritt ich die Bchirksgenze und kam in die Landschaft Bati oder un. Bati gehört nicht mehr zu Bakoko, spricht auch nicht Bassa, sondern eine der Jaundesprache ähnliche Sprache. « Am 11. Oktober kam ich nach etwa zweistündigem Marsche bei Gungok auf dem alten Jaundeweg (die Namen auf der Steinschen Karte kennt kein Mensch mehr hier) durch die noch zu Bakoko gehörige Land- schaft Lingok in die Landschaft Jaunde und erst am 12. Oktober mittags in Jaunde an. Den 18. Oktober über blieb ich in Jaunde zur Be- sprechung verschiedener dienstlicher Angelegenheiten und trat am 14. Oktober den Rückmarsch nach Edea an auf der alten, bisher einzigen bekannten v. Stein- schen Rute. Dieser ganz miserable Weg geht durch die Land- schaften Mdogsend, Ndogoboea, Ndogogog, N7ogo- gondge, Badjob, Ndogobessol, Jabi und Edea. Am 23. Oktober, 2 Uhr nachmittags, kam ich wieder in Edea an, zwei Drittel der Leute und ich selbst von den unglaublichen Wegen fußkrank und von den anstrengenden Märschen über Berge, durch Flüsse und Sümpfe und dauernd nassen Kleidern, bei fast täglichem Regen, stark angegriffen. Der Erfolg der ganzen Expedition ist aber durchweg ein sehr guter. Alle Landschaften des Edea-Bezirks links vom Sanaga „Bakoko“ sind nunmehr erschlossen. Ohne Gefahr können jetzt überall Beamte, Kaufleute und Missionare hin. Das unbotmüßige und gefürchtete Ndogotindi ist gestraft, ohne daß geschossen wurde und unterworfen. «