Zum Ansporn für die schwarzen Reservatbe- sitzer müßten Prämien zu 100 Mark ausgesetzt werden für die bestangelegte Eingeborenen-Geflügel- farm. Hier könnte ein Kaiser= und Kaiserin-Preis sehr förderlich sein. Auf die Eingeborenen-Be- völkerung würde dieser Wunder wirken, und die Er- zählung davon würde von den mohammedanischen Haufsa-Händlern durch ganz Afrika verbreitet werden. Die Bezirksämter müßten Vorschläge bezüglich der Prämilerung machen. Eine vom Gouvernement ein- zusetzende Kommission müßte alljährlich eine Be- sichtigung der in der Kolonie befindlichen Geflügel- zucht-Anstalten vornehmen und dem Gouvernement über das Ergebnis ihrer Beobachtungen Bericht er- statten. Hühnerdiebstähle seitens der Neger würden besonders scharf zu ahnden sein. Auf der gräflich Landsbergschen Geflügelfarm ist das Stallsystem vorbildlich eingerichtet. Dort laufen über 3000 Hühner in den Kartoffelseldern, Wiesen und Wäldern herum. Epidemische Krankheiten sind in vier Jahren nicht vorgekommen. Das Huhn will Freiheit haben. Daher eignen sich die Kolonten mit großen Landkomplexen be- sonders für die Anlage von Nutzgeflügel-Anstalten. Für die Pflanzungen Kameruns habe ich em- pfohlen, Hühner zur Bekämpfung einzelner Pflanzen- schädlinge zu halten. Auf jedem Pflanzungsvorwerk müssen Hühnerställe hergerichtet werden, damit die Hühner bei Regen, oder wenn sie legen und brüten wollen, wissen, wo sie ihr Nest finden. Dem Gouvernement von Kamerun habe ich im botanischen Garten meine Brutmaschine zur Ver- fügung gestellt. Amtsblatt für das Schutzgeblet Togo.*) Das Kaiserliche Gouvernement gibt seit dem 1. Januar 1906 ein besonderes Amtsblatt heraus, das in der Regel am 8. und 23. jeden Monats 6 geine Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich ark. Geschenke an das Röniglich Soologische Museuam in Berlin. Der Wirkliche Legationsrat Dr. Gleim hat dem Zoologischen Museum in Berlin elne sehr willkommene Säugetiersommlung aus dem Togogebiet als Geschenk berwiesen. " In der Sammlung befinden sich Felle des kleinen Obrsleckduckers, der roten Schopfantilope, zweier Arten von Kuhantilopen, der grünen Meerkatze und des Pavlans, ein Pavianschädel und das Gehörn einer Schopfantilope. Diese Sammlung dient in sehr willkommener Weise zur Vermehrung der Kenntnis des in Togo lebenden Wildes. Auch bringt sie den Nachweis — . «)Vgc.KolcnialblqflslsG-S.605s 141 zweier verschiedener Arten von Kuhantilopen aus dem Bezirk Sokode. Die ganze Sammlung bildet eine dankenswerte Bereicherung für die Säugetiersammlung des Zoologiscen Museums. * Dr. Kersting in Sokode hat eine wertvolle Säugetiersammlung als Geschenk überwiesen. Die Sammlung stammt aus einer wenig bekannten Gegend und ist somit in wissenschaftlicher als auch in museologischer Beziehung sehr wertvoll. Sie wird für die Erforschung der Togo-Säugetierwelt will- kommene Aufschlüsse geben. Die hier vertretenen Arten deuten auf ein Gemisch von westafrikanlschen und sudanesischen Formen hin. Besonders erwünscht waren die der Sammlung beigefügten Elefantenohren, das Fell und der Schädel eines jungen Büffels und des Stachelschweins. Die Elefantenohren unterscheiden sich sehr von solchen aus Kamerun und lassen das Vorkommen einer besonderen Form des Elefanten in Sokode vermuten. Das Fell und der Schädel eines so jungen Büffels war im Berliner Museum bisher nicht vertreten. Das Stachelschwein zeigt eine Anzahl von Merkmalen, die bei keiner bekannten Art vorkommen. Wahrscheinlich wird es sich, wenn noch mehr Material davon vorliegt, als neu für die Wissenschaft erwelsen. « I su- Der Stationsassistent Mucke in Bassari (Togo) hat Fell und Schädel eines welblichen Wasserbocks als Geschenk überwiesen. Diese Schenkung ist sehr willkommen und besonders deshalb wertvoll, weil die Untersuchung dieses Tieres die schon früher ge- hegte Vermutung, der Wasserbock von West-Togom sei von demjenigen des östlichen Togo erheblich ver- schieden, in erwünschter Weise bestätigt. Deutsch-Südwelkafrika. Der Derero= und Dottentotten- Aufstand. 15. Februar. Amtlich wird gemeldet: Teile der Ersotztompagnie 1a unter Oberleut- nant Barlach hoben am 5. Februar bei Huams, 80 km westlich Gibeon, eine 20 Köpfe starke Werft, Hereros und Hottentotten, die sich von Cornelius getrennt hatte, auf. Die Gefangenen sagten aus, daß der Hererokapitän Andreas, der im Frühjahr und Sommer 1905 die Komas-Berge und das Bastardland unsicher gemacht hatte, im Tirasgebirge hefallen wäre. Cornelius soll nach Kundschafter- nachrichten im Schwarzrand südlich Huams sitzen. Hauptmann Volkmann geht mit 4. und 5. Kom- pagnie Ersatzregiments 2 von Kunjas, Hauptmann Buchholz mit Teilen der Ersatzkompagnie 1a, der 2. Ersatzkompagnie und 4. Etappenkompagnie von Grootfontein gegen Cornelius vor. «