Superintendent Schumann kam mit selnen Männern erst an, als der Angriff glũcklich abgeschlagen war. Da mit Bestimmtheit auf eine Rückkehr der Feinde zu rechnen war, die Besestigung von Jakobi aber und die Munition nicht ausrelchend erschien, wurde die gemeinsame Rückkehr nach Lupembe beschlossen. Schnell wurden die wertvollsten Sachen gepackt oder vergraben, dann bewegte sich der lange Zug von Europäern und Eingeborenen hinüber zur andern Missionsstation. Er war zwar unterwegs von den Feinden ein wenig beunruhigt, kam aber doch glück- lich ans Ziel. Am 6. Oktober erschien Hauptmann Nigmann mit etwa 60 Askari und einem Maschinen- gewehr; das diente sehr zur Beruhigung der Stations- bewohner. Die Missionsgesellschaft fügt dlesen Mitteilungen folgendes hinzu: „Seit diese Berichte der Brüder Schumann und Gröschel geschrieben sind, hat sich die Lage in unserer Hehesynode wieder geändert, und leider nicht zum Besseren. Die Nachricht der vorigen Nummer über die Unterwerfung Mbejelas und seiner Söhne müssen wir widerrufen. Zwar wurden die Aufständischen, wie wir meldeten, von der heran- rückenden Schutztruppe geschlagen, und ein nicht un- beträchtlicher Tell von ihnen unterwarf sich. Bei der Annahme derselben konnten unsere Missionare freundliche Dienste leisten. Mbejela aber und Ngossin= gosst flohen mit ihren Anhängern und zerstreuten sich in Büsche und Berge. Als die Schuztztruppe dann nach Songea abgezogen war, sammelien sie sich, drangen durch Wapomahaufen verstärkt wieder vor und zerstörten am 18. November die verlassene Station Jakobt gänzlich. Im Dezember wagten sie es sogar, einen Einfall in das Gebiet von Lupembe zu machen. Darauf eilte der Bezirksamtmann von Langenburg, Oberleutnant Albinus, herbei und sicherte das bedrohte Gebiet durch Besatzungen, welche er noch Kidugala und Rdjombe, den Regierungsposten im Benalande, legte. Nach diesen schmerzlichen Nachrichten müssen wir leider damit rechnen, daß noch geraume Zeit vergehen wird, ehe die Ruhe in unserm Missionsgebiet gänzlich wieder herge- stellt ist“. die Entwicklung der Mission in Süd-Zanzibar. Hilerüber lesen wir im Januar= und Februar- heft von „Gott will es“, dem Organ des Afrika- vereins deutscher Katholiken: · Die ölteste unserer Statlonen ist Dares salam, zugleich der Sitz unseres hochwürdigsten Herrn Büchofs. Es besteht daselbst ein Männerkloster mit 2 Patres und 8 Brüdern und eine Niederlassung der St. Benediktus-Missionsschwestern, die gegen- wärtig 10 Schwestern zählt. Letztere leiten ein Mädcheninternat von 75 Zöglingen und ein Kranken- haus für die Zöglinge und übrigen Neger, in dem sich durchschnittlich immer 40 Kranke befinden. Außer- Bericht über 146 dem wurden im letzten Jahre noch etwa. 7000 andere Kranke behandelt, die meist mit Geschwüren behaftet waren, sicherlich eine gewaltige Arbeit für die ver- hältnismäßig geringe Anzahl von Schwestern. Die schwarzen Mädchen des Internates wurden außer dem eigentlichen Schulunterricht auch in den verschiedenen welblichen Arbeiten unterwiesen, wie Mattenflechten, Nähen, Kochen usw. · Was die seelsorgliche Tätigkeit der Missionare betrifft, so bezieht sie sich auf die etwa 220 katho- lischen Neger, ferner auf die 130 Goanesen (Indier) und etwa 60 europäische Katholiken. Außerdem hoben die Patres die Oberleltung der im weuteren Umkreis von Daressalam errichteten Außenschulen, zu denen im verflossenen Jahre noch einige hinzu- komen, wie jene zu Pugu, wo die von unseren ersten Müsionaren in den achtziger Jahren ousgestreute Glaubenssaat doch noch nicht gänzlich erstickt war. Hochw. P. Ambrosius hat daselbst an der Stelle, wo das alte Kloster stand, das von den Arabern niedergebrannt wurde, eine kleine, schöne Kapelle gebaut. In Daressalam selbst wurde an der inneren Ein- richtung der St. Josephskirche weiter gearbeitet und ein neues geräumiges Männerkloster gebaut, nach- dem schon längst elne dringende Notwendigkeit vor- honden war. . Im Nachbarkloster Kurasini ging alles in ge- wohnter Weise seinen Gang. Das Missionspersonal besteht zur Zelt aus zwei Patres und zwei Brüdern. Einer der Patres hat die Leitung der etwa 110 In- stitutsknaben und der daselbst bestehenden Katecheten- schule zur Heranblldung schwarzer Lehrer, während der andere die Pastoration der beiden etwa 300 Köpfe zählenden Christendörschen St. Maurus und St. Plazidus besorgt und außerdem den in etwa 100 kleineren Dörschen zerstreut. wohnenden Kate- chumenen regelmäßigen Unterricht ertellt. Herrlich hat sich in den beiden letzten Jahren die Station Nyanggo entwickelt. Das Missions-= personal besteht hier aus 1 Pater, 2 Brüdern und 4 Schwestern, denen es nicht an Arbeit gebricht, zu- mal größere bauliche Arbeiten hinzukamen, die der Missionar wenigstens leiten und überwachen muß. Das neue luftige Wohnhaus der Missionare konnte bereits im Jahre 1904, bezogen werden, während das alte zu einer Knabenschule umgebaut wurde; desgleichen wurden das Kinderhaus, die Kate- chetenschule und die Werkstätten teils renoviert, teils umgebaut. Von dem neuen Viehhof wurde ein Trakt vollendet. Ferner wurden um die Station herum etwa 40 Hektar Land urtar gemacht und mit Baum- wolle, Gummibäumen und anderen Nutzhölzern be- Pflanzt, doch dürften noch 4 bis 5 Jahre vergehen, ehe die ganze Pflanzung ertragsfählg wird. - Die größte unserer Stationen, was die Seelen- zahl anbetrifft, ist Lukuledi. Sie zählt bereits über 1200 wohlunterrichtete Christen, während die laufende Nummer des Taufbuches jetzt bereits die