— 196 — hardt (zwei Kompagnien, vier Geschütze) um Umeis, die Abteilung des Hauptmanns Siebert (vier Kom- pagnien, sechs Geschütze, zwei Maschinengewehre) in zwei Kolonnen bel Pilgrimsrust und Wasserfall. Die Patrouillen des Leutnants Döring und Oberleut- nants Stage hatten in den ersten Tagen des März südlich Umeis und westlich Pelladrift feindliche Wacht- feuer festgestellt und verschiedentlich Feuer erhalten. Am 6. d. Mts. wurde eine Funkenstation auf dem Marsch von Alurisfontein nach Umeis beschossen, wobel ihr Führer, Vizewachtmeister v. Parpart, fiel. Tags darouf erhielt eine Signalpatrouille nördlich Homsdrift Feuer. Allenthalben wich der Gegner in südlicher Richtung zurück. Von der Abteilung Slebert trat am 3. d. Mis. die zwei Kompagnien, zwei Gebirgsgeschütze und ein Maschinengewehr starke linke Kolonne unter Oberleutnant Beyer den Vormarsch von Wasserfall den Oranjefluß abwärts an. Sie stieß östlich Pelladrift auf starken Gegner, der erst in der Nacht vom 9. zum 10. März, als Verstärkungen herankamen, seine Stellung räumte. In dem Gesecht fiel 1 Unteroffizier, schwer ver- wundet wurden 3 Mann, leicht verwundet Leutnant Mannhardt und 3 Mann. Am 10. März vor- mittags setzte Oberleumant Beyer seinen Vormarsch fort. Am gleichen Tage ging Mojor Täubler mit der durch andere Truppen verstärkten rechten Ko- lonne der Abteilung Siebert (zwei Kompagnien, vier Geschütze, ein Maschmengewehr) von Pilgrims- rust in südwestlicher Richtung vor und erreichte am Abend den Oronjefluß, etwa 12 km westllich Pella- drift. Nach Meldungen vom brunschen Ufer des Flusses soll sich Morenga zwischen diesen beiden Abtellungen befinden, und die Fortsetzung des An- griffs war am 11. März beabsichtigt. Die näheren Nachrichten hierüber stehen noch aus. Die Abteilung Erckert ging von Homsdrift längs des Oranje nach Osten, Abteilung Hornhardt von Umeis quer über das Gebirge in Richtung Hartebeestmund vor. Belde Abteilungen stießen am Morgen des 12. März 3 km östlich Hartebeesimund auf den Feind und warfen ihn im gemeinsamen Angriff zurück. Er floh teils den Oranje aufwärts, teils in nordöstlicher Richtung. Die Abteilung Erckert hatte zehn Leichtverwundete, die Abteilung Hornhardt keine Verluste. Beide Ab- tellungen sollten am 12. abends den Vormarsch in Richtung Pelladrift fortsetzen. Bel Rooiberg, wohin sich auch Oberst Dame in der Nacht vom 12. zum 13. März begeben hat, sollte eine Reserve vereinigt und demnächst nach Pllgrimsrust vorgeführt werden. Das wuildzerklüftete, unerforschte Gebirgsgelände ver- langt, wie dos Kommando meldet, die äußersten Anstrengungen von der Truppe. 261. 19. März. Vom südlichen Kriegeschauplotz wird gemeldet: Major Täubler hat am 11. März bei Pelladrift den Angriff gegen den von ihm umstellten Gegner ausgeführt. Die Abtellung des Hauptmanns Siebert samen Gebirge zu zerstreuen. griff von Westen, die Abteilung des Oberleutnants Beyer, die bereits einen zehnstündigen Nachtmarsch zurückgelegt hatte, von Osten her an. Nach längerem Widerstand gelang es dennoch den Hottentotten, deren Stärke auf etwa 100 Gewehre geschätzt wird, noch Nordosten zu entfliehen und sich in dem unweg- Morenga soll diese Bande persönlich geführt haben. Auf deutscher Seite ist ein Reiter gefallen, ein Reiter schwer verwundet. Major v. Estorff ordnete sogleich die Besetzung der Wasserstellen von Arus, Velloor und Nantsis und die Verfolgung des Gegners durch die vereinigten Abteilungen Siebert und Beyer den Oranje aufwärts an. Die Abteilungen der Hauptleute v. Erckert und v. Hornhardt, die am 12. d. Mts. den Gegner bei Hartebeestmund geschlagen hatten, setzten noch am Abend desselben Tages den Vormarsch in Nichtung Pelladrift fort. Auf Saumpfaden, die Geschütze, Maschinengewehre und Verpflegung auf Tragetieren verladen, verfolgte man den Feind, dem es möglich war, von den seitlichen hohen Felswänden herab unsere Kolon n zu beschießen und zu zeitraubenden Entwicklungen zu zwingen; am 13. März morgens wurde endlich eine frischverlassene Werft erreicht, aus der nur noch vereinzelte Schüsse fielen. Die mit Decken und Hausgerät gefüllten Pontoks (Hütten), zurückgelassene Gewehre und Sättel ließen die Eile erkennen, mit der der Feind geflüchtet war. Das in der Werst aufgefundene Tagebuch des am 26. Juli vergangenen Jahres unweit Ramansdrift von Morris= Leuten erschossenen Generalarztes Sedlmayr läßt darauf schließen, daß die Werft von diesen bewohnt war. Die früheren Insassen zogen sich rechtzeitig über den Oranjefluß zurück und setzten sich zum Teil auf den dichtbewachsenen englischen Flußinseln, zum Teil auf dem südlichen britischen Ufer fest. Nach Milttellung des Gouverneurs an den O. Dame hat der Kolonialsekretär in Kapstadt die Entwaff- nung und Internierung der Flüchtlinge bereitwilligst zugesagt. Wie Oberst Dame heworhebt, bedeuten die in den Tagen vom 8. bis 13. d. Mis. ge- führten Kämpfe in materieller und moralischer Hin- sicht einen wichtigen Erfolg unserer Waffen, indem sie den Gegner von den Wasserstellen am Oranje vertrieben und ihn von der dort besonders günstigen Zufuhr abgeschnitten haben. Der Erfolg sei in erster Linie der umsichtigen und energischen Leitung der Operationen durch den Mojor v. Estorff und der zähen Ausdauer unserer Truppen und ihrer Offiziere zu danken. Oberst Dame ging mit seinem Stabe am 14. nach Warmbad zurück, woselbst am 15. d. Mts. auch Mocjor v. Estorff wieder ein- getroffen ist. 262. 21. März. Amtlich wird gemeldet: Hauptmann v. Bentivegni mit der 6. Kompagnie Feldregiments 2 durchstreifte von Keetmanshoop aus die Kleinen Karasberge und erreichte an deren Süd-