Jahresbevicht der British South Africa Company für 1904 / 1006. Der vor kurzem erschienene Bericht der British South Africa Company für das am 31. März 1905 abgeschlossene Geschäftsjahr beschränkt sich im wesent- lichen auf Angaben über Einnahmen und Ausgaben und verweist im übrigen auf die Angaben in dem ausführlichen Bericht über das Vorjahr*). Es be- trugen in dem letzten Jahr in Southern Rhodesia die Einnahmen 456 385 K, die Verwaltungsaus- gaben 590 139 6. Für das laufende Jahr sind 518 550 # Einnahme und 581 349 8 Ausgabe angesetzt. In North-Eastern Rhodesia betrugen die Ein- nahmen 28 080 K, die Ausgaben 90 512 e. Für das laufende Jahr sind 25 385 Einnahme und 60 885 Ausgabe angesetzt. Die Elnnahme North-Western Rhodesias betrug 20 002 K, die Ausgabe 59 665 L. Für das laufende Jahr sind 32 470 Einnahme und 87 421 & Aus- gabe angesetzt. Die größten Einnahme-Positionen bilden in den drei Gebieten die Steuern der Ein- geborenen. In Süd-Rhodesia wird von den Ein- geborenen eine Kopfsteuer erhoben, welche im Be- richtsjahre 171 624 8 betrug; in Nordost= und Nordwest-Rhodesia besteht eine Hüttensteuer, welche 15 881 2 bezw. 9767 2 einbrachte. Die Goldausbeute in Rhodesia betrug während des Kalenderjahres 1905 407 048 Unzen (gegen 309 516 Unzen im Vorjahre), an Silber 89 278 Unzen, Blei 570 Tonnen und Kohlen 97 191 Tonnen. Die allgemelne Ausgabe der Kompagnie betrug in dem Berichtsjahr 898 748 K, die Einnahme 641 342 L. Für das laufende Jahr ist die all- gemeine Ausgabe auf 792 655 KP, die Einnahme auf 641 342 K angesetzt. In der am 26. März d. Is. in London ab- gehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Kompagnie gab der in Abwesenheit des Präsidenten und Vizepräsidenten den Vorsitz führende Mr. Roch- fort Maguire einen Uberblick über die finanzielle Lage der Kompagnie. Er hob hervor, daß in dem Ende dieses Monats ablaufenden Finanzjahr zum ersten Male seit 1896 Einnahme und Ausgabe Süd- Rhodesias sich balanclerten. Dies Resultat habe jedoch nur dadurch errelcht werden können, daß ein Tell der Handelseinnahme der Kompagnie aus Süd- Rhodesia, welche im laufenden Jahr auf 70 000 e geschätzt werde, zur Deckung des Verwaltungsdefizits verwandt sei. Gegenwärtig könne daher Süd- Rhodesia noch nicht als ein sich selbst erhaltendes Gebiet angesehen werden, doch werde dieser Zustand oraussichtlich in Böälde eintreten. In Nord--Rhodesia selen noch weitere Auf- wendungen der Kompagnie notwendig. Doch seien die Aussichten sowohl betreffs Entwicklung des Ugl. Kol. Bl. 1905, Nr. 24, S. 749. 250 Landes durch Landwirtschaft und Handel wie be- treffs mineralischer Ausbeute günstig. Nach Vollen- dung der Eisenbahn bis zur Broken Hill Mine, welche bis Ende Juni d. Is. zu erwarten sei, werde eine beträchtliche Steigerung der Einnahmen der Eisenbahnen Rhodesias infolge Beförderung von Mineralien eintreten, so daß die Garantieleistungen der Kompagnie sich vermindern würden und zu hoffen sei, daß die Eisenbahnen in die Lage kommen würden, der Kompagnie die gemachten Vorschüsse zu- rückzugeben. - In betreff der Arbeiterfrage sei die kürzlich er- folgte Beseitigung der Anwerbung von Arbeitern nördlich des Limpopo für den Witwatersrand für Rhodesia günstig. Dagegen werde die Anwerbung von Arbeitern für die Bergwerke Rhodesias in Portugiesisch = Ostafrika durch die Konkurrenz des Rands beeinträchtigt. Die Goldausbeute Rhodesias betrage zur Zeit etwa 2 Millionen Pfund Sterling pro Jahr. Von Sir John Willoughby sei nahe Gwelo diamantenhaltiger Grund entdeckt worden, allerdings bisher noch nicht in permanenter Formation. Dem Genannten stehe bis Ende 1909 eine ausschließliche Diamantenkonzession zu, für die spätere Zeit würden im Einvernehmen mit der De Beers Company, mit welcher eine Abmachung bestände, Maßnahmen zur Ausbeutung zu treffen sein. 6 Die Aussichten des Tabakbaus seien günstig. Die Versuche mit Baumwolle hätten das Rhodesia- Baumwoll-Syndikat so ermutigt, daß es mit Unter- stützung der British Cotton Growing Association in größerem Umfang Baumwolle bauen wolle. Zum Schluß verglich der Redner die Zustände Rhodesias, wie er sie vor 18 Jahren gefunden habe, mit den jetzigen Verhältnissen, vor allem die früheren mangelhaften Verkehrseinrichtungen mit den jetzigen Eisenbahnen und die damalige Unsicherheit mit den jetzigen friedlichen Zuständen. Bisher habe die Kompagnie insgesamt etwa 12 000 000 2 für Rhodesia verausgabt.. Dem stünden der gewaltige Landbesitz der Kompagnie, ihre Bergwerksrechte und die Kontrolle des Elsenbahnsystems gegenüber. Der Bericht wurde einstimmig genehmigt. Die Goldküste im Jabre J904. Der Fortschritt, den die Kolonte im Jahre 1903 gemacht hat, hat auch im Jahre 1904 angehalten. Die Einnahmen übersteigen die Ausgaben um 59 816 L. Die Ausfuhr ist mit 1 340 026 2 die höchste, die jemals erreicht worden ist. Sie hat zugenommen bei Gummi um 164 144, bei Kakao um 113775 28, bei Gold um 90 817 K, bei Metallgeld um 36 898 & und bei Kolanny um 4202 K. sie hat abgenommen bei Palmkernen um 18 686 0, bei Palmöl um 17 144 2 und bei anderen Kolonialerzeugnissen um 18 687 S.