— 252 — der Anlelhen, 6000 & für Wetterschäden und 17 204 für einen neuen Regierungsdampfer aus- gegeben werden mußten. Das Defizit wurde aus den Überschüssen der Vorichre gedeckt. Von den Einnahmen kamen 14728 2 aus direkten Steuern von den Eingeborenen. An Metallgeld ist nur englisches Geld im Um- lauf. Daneben besteht ein Umlauf von Noten der Bank von Neu-Seeland, die Niederlassungen in Suva und in Levuka hat, und der Bank von Neu-Sũd-Wales mit Niederlassung in Suva in Höhe von etwa 5000 . Die Gesamteinfuhr im Berichtsjahr 1904 belief sich auf 439 995 (im Vorjahr 489 095 9), die Ausfuhr auf 589 990 E (im Vorjahr 554 707 5). Haupteinfuhrartikel sind Backwaren und andere Lebensmittel, Wollen= und Baumwollenwaren, Eisen- waren, Maschinen, Bauholz und Kohlen. Die Ein- fuhr kommt hauptsächlich über Sydney; es läßt sich daher nur schwer feststellen, aus welchen Ländern die eingeführten Güter stammen. Der Bericht führt an, daß die Einfuhr von deutschen und belgischen Baumwollen-, Glas-, Eisen= und Holzwaren im Jahre 1904 sehr gestiegen sei. Die Haupterzeugnisse der Kolonie sind Zucker, Kopra und frische Früchte, sie machen über 97 v. H. der gesamten Ausfuhr aus. Die Produktion von Sprit als Nebenbetrieb bei der Zuckerfabrikation hat aufgehört. Im Jahre 1904 waren 6 Zuckerfabriken mit einer täglichen Produktion von 420 Tons, 1 Tee- plantage, 14 Bootbauwerkstätten, 1 Seifenfabrik und 4 Schneidemühlen im Betrieb. Man schätzt das in Kultur befindliche Land, ausschließlich der Ein- geborenenländereien, auf 68 000 Acres, wovon 36 548 Acres mit Zuckerrohr bestellt sind. Korn- land find noch 7000 Acres vorhanden, im Besitz von Europäern befinden sich 425 245 und im Besitz von Eingeborenen etwa 4½ Millionen Aeres. e Schifahrt liegt fast ausschließlich in engi chen Hän Uher die — gibt nachstehende Tabelle Aufschluß. 5 Zhlung, an 7 am m*! Seer Europäer 2 459 # 623 Halbblüt 1 516 1 615 Indler 17 105 22 785 Polynesier . 1950 1 959 Botumo-Insulaner . 2230 2276 Füschi Insulaner 94397 90 063 Andere 467 452 gufammen 120 124 121 773 Im Berichtsjahr kamen 1195. Einwanderer aus Indien, 324 Indier gingen nach ihrer Heimat zu- rück. Diese indischen Einwanderer kommen auf 10 Jahre, dann haben sie mit ihrer Familie An- spruch auf freie Heimreise nach Indien. Durch Verordnung vom 81. März 1904 haben die Fidschiinseln eine Art repräsentativer Regierung erhalten. Der Gouvernementsrat besteht aus dem Gouverneur als Vorsitzendem, 10 amtlichen Mit- gliedern, 6 gewählten und 2 eingeborenen Mit- gliedern. Wahlberechtigt ist jeder männliche Ein- wohner, der von europäischer Abstammung, englischer Untertan, mindestens 21 Jahre alt ist, sich mindestens 12 Monate ununterbrochen in der Kolonie auf- gehalten hat und ein Einkommen aus eigenen oder gepachteten Ländereien (von mindestens 20 K frei von allen Lasten, Abgaben) oder von mindestens. 120 8 aus anderen Quellen nachweisen kann. Ge- wählt werden zwei Mitglieder in der Stadt Suva, eines in Levuka und drei von den Eigentümern oder Verwaltern von Farmen oder Zuckerplantagen. Beamte haben weder aktives noch passives Wahl- recht. Die eingeborenen Mitglieder werden vom Gouverneur unter 6 Eingeborenen ausgewählt, die von dem Rat der eingeborenen Häuptlinge präsentiert werden und die der englischen Sprache mächtig sein müssen. (Nach dem Parlamentsbericht.) Baumwollanbau in Birma. Die Regierung von Birma hat sich in der letzten Zeit elngehend mit der Frage beschäftigt, ob nicht dem Anbau von Baumwolle in der ge- nannten Provinz weitere Ausdehnung verschafft werden könnte. Es scheinen jedoch sich diesem Unternehmen goße Schwierigkeiten in den Weg zu stellen. Vor allem ist der Birmese nicht zu be- wegen, dort, wo Reis Aussicht hat, fortzukommen, etwas anderes anzubauen. Aus diesem Grund ist also der Anbau von Baumwolle schon auf die trockenen Distrikte von Ober-Birma beschränkt. Von den drei Millionen nicht irrigierten, angebauten Acres sind nur 150 000 Acres unter Baumwoll- ultur Weliere Schwierlgkeiten, welche sich dem Anbau von Baumwolle entgegenstellen, sind in dem durch das Klima bedingten unsicheren Ausfall der Ernte zu suchen, ferner in den schwierigen Verkehrsverhält- nissen und in dem großen Mangel an Arbeits- kräften. In den fünf Distrikten, in denen Baum- wolle hauptsöchlich angebaut wird, ist in den letzten sieben Jahren so gut wie keine Zunahme der An- baufläche zu verzeichnen gewesen, obwohl sich die Nachfrage nach birmesischer Baumwolle gesteigert hat und obwohl Baumwollspinnereien eingerichtet worden sind. Die Regierung hat jedoch die Hoff- nung für gedeihlichere Entwickelung der Baumwolle in Birma noch nicht aufgegeben und ist der Ansicht, daß zunächst Verbesserungen in der Art des An- baues und in der zur Verwendung kommenden Faser eingeführt werden sollen.