Bevöckerung ihr Spiegelbild vor und stellte, da alle ahnungen in Güte nichts genutzt haben, die strengsten Maßregeln in Aussicht. Zwel Zauberer, le gegen die Verwaltung agitiert hatten, wurden mit Gefängnisstrafen belegt, der Häuptling der Insel Ullu, der berüchtigste Lieferant von Welbern für ie Klubs, auf desfen Insel sich kaum eine Frau befinden soll, die er nicht bereits der Prostitution dugeführt hatte, wurde abgesetzt. In einer Straf- ache wegen Mordes wurden die drei Mörder zum Tode verurteilt, zwel von ihnen, die zweifellos nur unter dem Einfluß des dritten, eines Zauberers, as Verbrechen begangen hatten, glaubte ich be- gnadigen zu sollen, dagegen ließ ich den dritten öffentlich erschießßen. Die Verhandlung hatte er- wiesen, daß Morde durchaus nicht zu den Selten- heiten gehören und daß bei einem niedrigen Manne schon der Besitz eines wertvollen Geldftückes genügte, um sein Leben zu gefährden, wie denn überhaupt der gewöhnliche Palauer von dem höher stehenden rücksichtslos ausgebeutet wird. Das ist natürlich auch ein Grund, der die Entwicklung des Landes beeinträchtigt, denn der Schutzlose wird nur das auen, was er für sich gerade nötig hat. Zwei Umstände kommen der Regierungsstation zugute. Einmal hat sie die Frauen zu Freunden dus Dank für die Abschaffung der Prostitution und ann sühlen sich die Oberhäuptlinge sicher, die in früheren Zeiten der Landessitte gemäß umgebracht wurden, wenn sie zu lange lebten, meist auf Be- heben des in der Würde folgenden Bruders, denn de Brüder konnten die Zeit nicht erwarten, sich in en Besitz des Häuptlingsvermögens zu setzen. Leider #aben die Häuptlinge auch kaum ein anderes In- eresse, als den des Gelderwerbs, sie sind meist alt, umpf und energielos. Als Grundstück für die Kalserliche Station habe 6 den Südwestzipfel der Insel Korror erworben. 9nd— liegt dort in der Mitte der ganzen Gruppe in herrschender Stellung, dicht bel dem Hafen, ein u ommen mit dem Boot ist bei jedem Wasser — das Terrain ist eben und gibt sehr reich- * Platz, auch die Kriegsmarine kann dort Land- rzitien in größerem Umfange vornehmen. Poli m 16. November schiffte ich mich mit zwei bolkeioldaten wieder ein und segelte nach dem Wet Oleei, das ich nach anfangs recht stürmischem er am 26. erreichte. Ratteur Kokosbestand auf Oleel war normal, die Terttlplage selt den vor zwei Jahren getroffenen ziehun ungsmaßregeln vermindert. Seit der Ein- oachin des Polizeisoldaten-Postens, der die Be- ar us dieser Maßregel zu Überwachen hatte, wieder Ir nichts wieder geschehen, und man hatte trinken. "Lonnen, den verderblichen Sauertoddy zu ein Ein dem Zustand völliger Trunkenheit hatte “ 65 arne einen Händler erst mit einem langen Täter w odann mit einem Speer bedroht. Der urde mit nach Jap genommen und später 283 dort abgeurteilt. Nach einem Gerücht sollte vor drei Jahren ein australischer, auf Oleel für eine Japfirma tätiger Händler, obschon alt und gebrechlich, keines natürlichen Todes gestorben sein. Ich stellte deshalb eine umfangreiche Untersuchung an Ort und Stelle an, die auch schwerwiegendes Material zu- tage förderte. Danach ist der Händler von einem Sonsol-Eingeborenen im Bett durch Hammerschläge betäubt und dann erwürgt worden. Beistand hat des Händlers Wirtschafterin, eine Landsmännin des Mörders, geleistet. Weltere Zeugen sollten sich auf den Inseln Lamutrik und Satuwal befinden. Die zur Hauptverhandlung nötigen Zeugen mußten sich einschisfen. Das Mörderpaar befindet sich z. Z. auf den Palau. s. In einer Volksversammlung brachte ich alles Nötige zur Sprache und teilte mit, daß von neuem ein Polizist mit weitgehenden Befugnissen zurück- gelassen würde. Wegen Unterlassung des Baum- schutes gegen Ratten und wegen Genusses des Sauertoddys wurden Naturalstrafen verhängt= Am 28. November wurde der Kurs nach der Insel Lamutrik genommen und drei Tage später dort geankert. Auch hier hatte ich Gelegenheit zu sehen, daß früher getroffene Anordnungen zum Schutz der Palmen und das Verbot des Sauertoddy- Trinkens verschiedentlich unbeachtet geblieben waren; es ist freilich eine betrübende Erscheinung, daß der weiße Händler den Eingeborenen, was das Trinken anbetrifst, mit einem sehr. schlechten Beispiel voran- geht. Bei einem Gang durch die Insel wurden an vier Palmen Schildläuse entdeckt, die Bäume wurden gesäubert und der Häuptling in Zukunft dafür ver- antwortlich gemacht, daß die befallenen Blätter verbrannt werden. Lamutrik wurde am 8. Dezember vormittags verlassen. Gegen Mittag wurden zwei große Ringe um die Sonne beobachtet, eine seltene Erschelnung. Das Barometer fiel, das erwartete schwere Wetter blieb aber aus. Dafür wurden wir in der Nacht 30 Seemellen südlich versetzt, so daß wir erst am 5. Dezember Satuwal erreichten. Dieser Insel hatte ich bisher keinen Besuch machen können. Sie ist etwas höher als die üblichen Atoll-Inseln, von einem Riff umgeben, das stell abfällt, und ohne Ankerploatz. Die gutmütige Eingeborenen-Bevölkerung besteht aus 81 Männern, 69 Frauen, 37 Knaben und 37 Mäd- chen und spricht sowohl die Sprache der Bewohner von Lamutrik und Oleei wie auch die der benach- barten Ostkaroliner, die sie unter sich anwendet. Auf Satuwal ist der Übergang zwischen West= und Ostkarolinen auch deutlich an einzelnen Gebrauchs- gegenständen, wie dem Gelbwurzpulvper und den für Truk charakteristischen togaähnlichen Überwürfen oder Burnussen, zu bemerken. Satuwal ist eine lleine hübsche Insel, die etwa 35 000 kg Kopra liefert, mit gesunden Palmen und verschiedenen Arten Brot- fruchtbäumen, Pandanus, Taro, Cystosperma und ähnlichen auf Korallenboden gedeihenden Pflanzen