Beberhafen an bis Pollwell-Hafen besteht größten- teils aus niedrigem, 2 Lande. # B „Nähert man sich vom Meere her der Westküste Uüntuings, so steht man nicht selten vor einem eigen- Umlichen Bilde, das zwar nicht zum schönsten ge- hört, was die Tropen bieten, ich meine den Man- grove-Sumpf und -Wald. Man unterscheidet zwei Arten von Mangrovebäumen, Rhizophora und Bru- gulera. Erstere zieht Salzwasser vor und besäumt in heckenartigen Büschen ost auf lange Strecken den einsamen Uferstand. Die niedrigen Büsche mit ihrem dunkelgrünen Laube lagern sich vor dem hinter ihnen aufsteigenden Hochwalde, wie elne Reihe Vorgebtrge vor der Hauptgebirgskette. Vom Stamme laufen eine Anzahl Wurzeln in allen Richtungen aus in den Boden oder direkt in die See. Auch von den knorrigen braunen Asten hängen eine Menge Wurzeln herunter, die sich im Sande gleichsam verankern. Aussallend ist, daß kein Schlinggewächs sich an die angroven heranwagt, um in das düstere Außere derselben durch seine helleren Töne etwas Ab- wechslung zu bringen. Nur einmal im Jahre, wenn dle Mangrovenbüsche mit gelblich weißen Blüten be- deckt sind, bieten sie dem Auge ein lieblicheres Bild. Die Brugutere, die nicht selten bis zu 20 m hoch wird, gedelht vorzugsweise in bracklgem Wasser. as Äußere derselben ift insofern von der Rhizophora verschieden, als sie wirkliche, schlanke Bäume bildet, eren Stämme bis zu 30 cm und noch darüber hinaus im Durchmesser haben können. Etwa 1 m über dem Boden sprossen von allen Seiten starke Wurzeln aus dem Stamme, die sich mit ihren höcker- artigen Auswüchsen und Ansätzen vlelfach durchein- ander schlingen und ein verworrenes, undurchdring- liches Wurzelgehege bilden, das dem Stamme Stütze und Festigkeit in dem weichen, schlammigen Boden gibt. Abgesehen von dem Wurzelgehege und dem hümpfigen Boden, gewährt so ein Mangrovenwald elnahe den Anblick eines lichten europäischen Waldes, t4. regelmäßig sind die Abstände zwischen von selbst guigeschoffenen Bäumen und so kahl und frei sind !d ßg Stämme derselben. Zieht sich während der Ebbe u1 aasser zurück, so wimmelt es am Boden von nzähligen großen Turmschnecken, welche die ab- kesallenen Blätter und Früchte der Mangroven ver- ken und den Boden rein halten, dann von riesigen rabben, die ihre Löcher in die Erde graben und ant ausgeworfene Erde wallartig fest um dieselben ber. ürmen, und von anderen Kruslen= und Schal- In'nt die sich im Schlamme ihres Lebens freuen. zur en Mangrove-Sümpfen und -Bächen, die nur das Zeit der Ebbe Abfluß in die See haben, lauert des Jhe Krokodil. Unbeweglich liegt es am Rande Van umpfes oder sonnt sich auf einem umgeworfenen 8 lanin Es zeigt so wenig Leben, daß mancher buncchon für ein Stück Holz angeschaut hat. Doch lum hat es uns bemerkt, so wirft e sich kopfunter schmutzige Wasser und verschwindet im as sclammigen Pfuhl. Die Mangrovesümpfe sind eine 319 Brutstätte der Malarla. Wehe dem Reisenden, der gezwungen ist, in der Nähe derselben zu leben oder Nächte dort zuzubringen. Ein Heer von Moskitos umschwärmt ihn und unzählige Sandflöhe, so klein sie auch sind, zerstechen ihn unbarmherzig. Der Sandfloh ist gehaßter als die Moskito; letztere meldet sich wenigstens jedesmal, wenn sie kommt, mit ihrer Fistelstimme an, während der lleine, kaum sichtbare Sandfloh verräterisch daherkommt und seine An- wesenheit selbst dann noch kaum bemerkt wird, wenn er schon mit Blut getränkt wieder ungesehen davon- eilt. Mancher hat tage-, ja wochenlang an den schmerzlichen Beulen infolge ihrer Stiche zu lelden. Einen eigenen Reiz gewähren der Baininger Küste die zahlreichen Ellande, die sich wie ein Kranz in geringer Entsernung von der Küste aus dem azurblauen Ozean austauchend, aneinanderreihen. Es sind meistens kleine, schwer zugängliche, von Klippen und Korallenbänken umgürtete Felsen, ab- gesprengte Glieder der Mutterinsel, oder auch bloß gehobene Korallenbänke, auf denen sich mit der Zeit Sand angesammelt und eine Humusschicht gebildet hat und nun Wäldchen von Bäumen und Sträuchern üppig gedeihen. Eingefaßt in einem breiten Gürtel von blendendweißem Muschelkles nehmen sich dlese Eiländchen aus wie allerliebste schwimmende Boskette, deren Bild sich im ruhigen Wasser widerspiegelt. Einige dieser Inseln bestehen nur aus einem Felsen, der nach allen Seiten steil abfällt; andern ist auf elner Seite, und zwar meistens auf der Südostseite, eine Sandbank vorgelagert. Die bedeutendsten dleser Ellande sind Massawa, Massikonapuka und die Talele- gruppe. Lehtere besteht aus drei größeren Inselchen und fünf klelneren Felsenelländchen von verschiedenen Formen. Trotzdem die drei ersten nur mit einer sehr dünnen Humusschicht bedeckt sind, ist der Pflanzenwuchs doch ein erstaunlich relcher. Schlanke Brennpalmen (caryota urens) mit ihren dunklen gezackten Wedeln, langblätterige Pandanus mlt ihren dicken Kolbenfrüchten und Laubhölzer aller Art er- heben sich dort und täuschen uns durch ihren üppigen Wuchs über den armen Boden, dem sie entsprossen. Die Krabbeninsel (a lolo na kuka), die auf ihrer Südseite mit einem Felsendamm, an dem sich be- ständig die Wellen brechen, umgeben ist, war vor zwei Jahren von den Soldaten der „Möwe"“ zum Teil abgeholzt und mit Wegen durchzogen worden. Die Hütte, die den stolzen Titel „Villa Möwe“ trägt und die tapferen Söhne Neptuns mehrere Wochen lang behufs Beobachtung der Pegel. schwanlungen beherbergte, steht heute noch und hat mich schon manches Mal gastlich aufgenommen, wenn ich auf Missionsreisen in offenem Boot durch Sturm oder Windstille dort anzulegen gezwungen war. Freilich nagt der Zahn der Zeit bereits gewaltig an der idyllischen Behausung. Das Atapdach läßt schon an manchen Stellen Regen und Sonnenscheln ein, die Ausschrift ist verblichen, die primitiven Tische und Bänke im Schatten elniger Eisenbäume verfaulen,