431 Machrichten aus den druklschen Schungebieken. (êAbdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Deufsch-Dltafrilkta., Seict des Negierungsrates #hrapkoweln über seine eise vom Tanganika= zum Kvafssasee unter Benutzung der Stevenson--Noad. Die Fortsetzung meiner Dienstreise von Tan- ganika zum Nyassasee von Bismarckburg aus war auf Grund der politischen Verhältnisse in der Kolonie nicht möglich. Die Verwendung der hier verfüg- beren Sheetkräfte der Schutztruppe in der Unter- drückung des Aufstandes machte die Gestellung eines militärischen Begleitkommandos für meine Expedition unmöglich, die infolge der Mitführung von 5 indischen Handwerkern und diverser für die Re- varatur des Gouvernementsdampfers „Hermann v. ihmann" notwendiger Lasten immerhin die Zahl von etwa 120 Trägern erforderte. Die Träger waren tells durch die außerordentlich schlechte Lage es Schutzgebiets, tells durch die im November eingesetzte Regenzeit und dadurch bedingte Feld- bestelung teils durch offenbare Unlust der im Kassangagebiet ansässigen Eingeborenenstämme nicht zu beschaffen. Hiernach blieb mir nur der Weg durch das nahe englische Gebiet mit dortigen Trägern, den elnzuschlagen ich mich fest entschloß, als mir auf eine Anfrage bin wegen Erlangung der nötigen Träger an den Magistrate and civile Commissioner, Mr. Marshall in Abercorn, diese in sichere Aussicht gestellt und jede nur denkbare Hilfe mit außer- ordentlicher Freundlichkeit und weltestem Entgegen- kommen gewährleistet wurde. Als einzige Vor- bedingung wünschte mon eine etwa 10 Tage vor nwainem Reiseantritt dorthin zu gebende diesbezügliche otiz. Weg: Kituta—Abercorn. Am 27. Dezember schiffte ich mich an Bord der mir seitens der Militärstation Udjldit bereitgestellten ehedwig v. Wißmann“ ein, verließ 1½ Uhr nach- 3 r*n. den Hafen von Bismarckburg, possierte um en 5 die Mündung des Kalamboflußes und die . g#l che Grenze und ankerte um 42 Uhr vor der nglischen Zollstation Kituta. de ## liegt in einer nach Norden offenen Mulde — sich vom Seeniveau allmählich auf etwa 58 duß erhebenden Höhenzüge und im südlichsten 88 * in das Südufer des Tanganjikasees tief aus ach nden östlichen Bucht. Der Ort besteht Eine veren kleinen Dorfschaften der Walungustämme. In einropier. ist zur Zeit hier nucht stationiert. sanpfte 2 600 m Entfernung vom flachen, ver- aud n und dicht mit Schilf bestandenem Ufer sind auln er ersten aus dem Flachland aufstelgenden gen Bodenerhebungen zwei aus roten Back- steinen bestehende Lagerschuppen erbaut und 200 m weiter landeinwärts auf einer zweiten Erhebung steht ein Wohngebäude, in dem jetzt ein farbiger Auf- seher sein Domizil hat. Die Gebäude gehören der African Lakes Corporation. - Am 28. Dezember wurden meine Expeditlons- lasten gelöscht und von Trägern, die die British South African Company mir gesendet hatte an diesem und dem nächstfogenden Tage nach dem auf dem Plateau gelegenen Abercorn (Mbala) geschafft. . In der südwestlichen Ecke der Bucht sah ich die alte „Good news“ der African Lakes Corporation liegen. Sie war äußerlich wenigstens gut unter Farbe gehalten, ist aber nicht mehr diensttauglich, daher auch nicht mehr besetzt. Der Weg von Kituta nach Abercorn (Mbala) zeigte sich mir anfangs als ein 2 bis 8 m breit aus- gehauener, trotz der bereits stattgehabten starken Regengüsse der letzten 6 Wochen sehr gut gangbarer Weg von teils steinigem, teils sandigem Untergrunde von kupferroter Farbe und in sehr dünner Schicht. Er führte zeitweise auf den ersten zwei Kllometern, aber nur auf ganz kurze Strecken, über Gestein und Geröll und mit außerordentlich mäßiger Steigung allmählich in die Berge und auf das Plateau Nordost-Rhodesias hinauf. Die Steigung ist nirgends größer als höchstens 1: 30, meist etwa 1: 100. Die umgebende Landschaft hat den Charakter eines mit Büschen durchsetzten, niedrigen Waldes krüpplig gewachsener Bäume von dünnem Durchmesser. Hin und wieder findet man, insbesondere in der Nähe von Bachläufen und Flüßchen, dann in den oberen Höhen stärkere Bäume, aber kaum hier und da zu einfachen Möbeln zu verwertende Nutzhölzer. Der Weg ist bis Abercorn 18 engl. Meilen (gleich 1.609 km), also rund 29 km lang. Ich legte ihn in 6 Stunden zurück. Nach 2½ stündiger Wanderung durchschreitet man Partien, in denen größere Felsblöcke verstreut liegen. Der Weg wird bald 4 bis 5 m breit, hat durchweg festen Boden, in den das Wasser nicht eindringt und ihn auch nicht aufweicht, auch nicht auf den langen steigungslosen Strecken seines letzten Teiles vor Abercorn, wo das Regenwasser nur sehr langsam abfließt. Er führt durch mehrere gut bewohnte Dörfer, doch soll der Distrikt, der bis Fife (Ibawa) reicht, nur mäßig bevölkert sein. Man nimmt eine Bevölkerungszahl von höchstens 100 000 Seelen an. Im ganzen machte der Weg auf mich einen überraschend guten Eindruck und kann mit Ausnahme der letzten zwel Kilometer vor Kituta für fahrbar gelten. Abercorn (Mbala). Abercorn, von den eingeborenen Stämmen Mbala- genannt, ist der Sitz der Verwaltung elnes Distrikts, der bis Fife reicht. Es liegt auf dem Plateau auf 4