tellter Weisung unter Anleitung der Häuptlinge saubere Wege gebaut. Zu dem „Nomoi“, den die Eingeborenen von Lukunor, Satauan und Etal als Gesamtnamen ihrer drei Lagunen bezeichnen, während fie dem Beifpiel der Schiffskapitäne und Händler solgend, vielfach den Namen „Mortlock“ brauchen, möchte ich be- merken, daß „Nomoi“ „diese Lagunen" oder „die Lagunen hier“ bedeutet, daß deshalb z. B. die Namoluk(lLagune in Mitte)-Leute davon als „Nomen“ (Lagunen jene oder da) (auch Nomenan sdort)) prechen, was in der wechselnden Sprechweise das- selbe sein dürfte wie „Nomuin“ (Kubarh gibt in seinem kleinen Vokabular der #, Mortlock“-Sprache an: „min — da, dieser, jener“; in der Ponape- Sprache: en, uen usw.). Wenn danach bei Ein- führung des Namens dessen Sinn sich verschiebt, so ist ein Analogon gegeben, und es wird sich die Beibehaltung von „Nomoi“ schon deshalb empfehlen, weil es noch elne andere Mortlockgruppe gibt. Truk, Lossop und Nama bezeichnen die drei Lagunen als „Ku“ (dort welt), Truk daneben auch als „Nomen- an“ und Namoluk als „Kuo“ (da), während dieses Truk, Nama und Lossop „Ku“ nennt, und Truk in Nomoi aouch „Solonen“ (weit hinein dort, weithin dort) heißt. Die Trukleute nennen ihre Lagune noch „Nomitlrhuk“ oder „Länomitlrauk“ nom — Lagune, länom = in der (die] Lagune, aguneninnere). Den auf vielen Karten vor- mmenden Namen „Hogolu“ kannte niemand, auch sonte ich bisher keine Erklärung für sein Entstehen Für Ponape und Pingelap sind im März und während der jetzigen Reise 4700 Pflanznüsse be- schafft worden, so daß mit den früher bezogenen nahezu 30 000 Lücken in den Kokosbeständen aus- gefüllt werden können. Die Rattenplage macht sich überall fühlbar. Wegen ihrer Bekämpfung ist besonderer Bericht er- stattet worden. In Fananu, von wo bisher noch kein Einge- borener nach Ponape gekommen ist, babe ich den Sohn des verstorbenen Oberhöuptlings als Polizei- soldaten angeworben, ebenso als erste Anwerbung zwel Leute aus Tol, darunter einen Bruder des Oberhäuptlings. Ein vierter für die Truppe ange- worbener Mann ist der Bruder des Oberhäuptlings von Lukunor, dessen Sohn schon im vorigen Jahre ##en zut bem Sohne des Oberhäuptlings von u Oneon engeende, # Bruder des Häuptlings von Am 25. v. Mts. wurde Lukunor verlassen, um 2 re 288 Seemeilen entfernten Ponape zurück- 553 Samva. Landwirtschaftliches aus Samog. „Das Jahr 1905 kann für Samoa als ein gutes (prosperous) bezeichnet werden. Viel Kopra ist ausgeführt worden, die Produktion des Kakaos ist merkbar gestiegen, es sind keine Konkurse vorge- kommen, und die Aussichten für das laufende Jahr sind ausgezeichnet.“ Mit diesen anerkennenden Worten beginnt der vom englischen Konsul in Samoa er- stattete, soeben erschienene Bericht über das deutsche Schutzgebiet Samoa. Nach einer kurzen Schilderung der im Kolontlalblatt bereits mehrfach erörterten vulkanischen Ausbrüche“) im Dezember 1905 — das von der Lava überflutete und zum Anbau für Generatlonen zerstörte Land schätzt der Bericht auf 30 000 Acker — wird näher auf das Plantagen- wesen eingegangen. Ein allseitiger Fortschritt wird anerkannt. Der Upolu Cacao Company, einer eng- lischen Gesellschaft, stehe eine gute Ernte bevor. Überhaupt sei es unzweifelhaft, daß dieses Unter- nehmen, wenn die Bäume erst voll ertragfähig seien, ein sehr erfolgreiches sein werde. Der Hauptfeind für den Kakao seien zur Zeit noch die Ratten. Aber das Gouvernement habe die Sache energisch in die Hand genommen, und es seien erfolgreiche Versuche gemacht worden, die Ratten durch Erzeugung gistiger Gase zu vernichten.) Kola sei in begrenztem Maße angepflanzt, und die Kokosnußkultur, die nach der Einführung des Kakaos anfänglich etwas vernachlässigt worden war, werde jetzt auch mehr als früher betrieben. Ebenso seien die Weideverhältnisse gut. Etwas zurückhaltender verhält sich der Bericht der Kautschukkultur gegenüber. Sie sei ganz neu in Samoa, und es sei ganz unmöglich, ein bestimmtes und sicheres Urteil abzugeben. Daß Castilloa auf Samoa gut wachse, hätten die Versuche unzweifelhaft ergeben, aber erst wenn das Abzapfen des Saftes begonnen habe, könne man sagen, ob der Ertrag der angepflanzten Bäume dem der wildwachsenden gleich- komme. Mutmaßlich werde sich das in diese Kultur hineingesteckte Geld gut verzinsen. Im Anschluß an dieses Gutachten bringt der Bericht eine sehr aner- kennende Schilderung eines englischen Pflanzers über die Kultur der Hevena brasiliensis, des andern Kautschukbaumes auf Samoa, und über die vorzüg- lichen Anlagen der Berliner Samoa-Kautschuk- Gesellschaft und der von Herrn Harman aus Bir- mingham geleiteten Upolu Cacao Company. Sehr beachtenswert sind die Ausführungen über die Einwanderung weißer Ansiedler. Den Maß- nahmen des Gouvernements, nur solche Einwanderer in das Land zu lassen, die nachweislich über genü- — (Fortsetzung Seite 556.) *)0Vgl. D. Kolonialblatt 1906, S. 17, 148, 352. *) Der mit Unterstützung des Gouvernemenis angestellte Rattenvertilger, Herr Rittershofer, ist mittlerweile im Schut- gebiet eingetroffen.