Fischereigeschäft nicht beteiligt. Von ausländischen ltrmen, die neben den vorgenannten für den Bezug von Trockenfischen nach auswärts in Frage kommen, sind in Mossamedes zwei vorhanden: die Mossamedes-= Gesellschaft(Companhia de Mossamedes) und G. Schött (Casa allems). Die in jenen Küstengewässern vorkommenden Fischarten sind zum Teil ihnen allein eigen, zum Teil sind sie den von anderen Meeresteilen her bekannten 658 1 ähnlich oder gleich. Eine genauere wissenschaftliche Untersuchung dorliger Fischfaung hat noch nicht statt- gesunden. portugiesischen Bezelchnungen der häufigst zur Ver- wertung kommenden Arten: Cordina (Rabenfisch), Pargo (Seebrassen), Choupa (Brandbrossen), Cherua (Barsch), Carapäo (Stichling), Chicharro (Stichling), Tainha (Großkopf), Cacao (Quermaul), Serrajso (Sägesisch), Cavalla (Makrele), Sardinha (Sardine), Cica (Sackflösser), Arrbain (Rochen), Tuberno (Hai- fisch), Peixe-azeite (Olfisch), Aoujo, Marcquitta, Roncadore, Palombeta, Ferreira. Alle diese genannten sind größere Fische; kleinere werden bislang nicht verwertet. den drei verschiedenen Plätzen überwiegend die eine oder andere Art vorkommt, und daß besonders in der Tigerbucht andere Arten gefischt werden als bei Mossamedes und Port Alexandre. An den letzteren Plätzen wird in den Buchten und auf offener See gesischt; am ersteren bislang nur in der Bucht. Diese, die 38 165 ha groß ist, macht eben bei dem heutigen Betriebsumfang ein Verlassen der Bucht unnötig. Gefischt wird das ganze Jahr hindurch. Oktober, November, Dezember sind die besten Fischerelmonate. Mai ist, der heftigeren Winde wegen, der wenigst gute. Ubrigens wird auch an der ganzen gedachten Küste und bis hinab nach der deutsch-südwestafrika- nischen von amerikanischen Walfischfängern der Wal geiagt. Vier Arten des Fischens sind im Gebrauch, wobei Dampffahrzeuge bis jetzt nicht zu Gebote stehen: Flachnep (Armaçäo valenciana), Ringnet (Cereo americano). Schleppnetz (Kedes d’arrastar) und Angelschnur (Linha). Das valenclanische Flachnetz, das eine erstmalige Ausgabe von 7 bis 9 Contos (1 Conto de Rels = 1000 Milreis = 4500 Mk.) und eine jährliche Betriebsausgabe von ungefähr 10 Contos nolwendig machen soll — daher denn auch nur acht solcher Netze in dortigem Besitz zu finden sind — dient das ganze Jahr hindurch und gibt einen Jahresertrag von 15 000 bis 20 000 Arobas (1 Aroba = 15 kg). Das amerikanische Ringnetz wird nur in den drei Monaten Juli, Angust und September verwandt. Seine Anschaffungskosten sollen 4 bis 6 Contos, selne dreimonatigen Betriebs- kosten ungefähr 1½ Contos betragen. Sein Ertrag in den drei Monaten wird auf 20 000 Arobas ge- rechnet. Es kann beim einmaligen Fang bis zu 1000 Arobas ergeben. Für das Schleppnetz, das während des ganzen Jahres, aber nur an wind- Nachfolgend die am Orte gebräuchlichen Es heißt, daß an ruhigeren Tagen, benutzt wird, wird ein Jahresertrag von 5000 Arobas, für die Angelschnur bel einer Bedienung von 20 Fischern ein Jahresertrag von 8000 Arobas gerechnet. Das schwarze Arbeitspersonal, das, wie gesagt, aus dem Hinterland stammt und erst hat angelernt werden müssen, ist nach dem im Lande geltenden System formell auf 5 Jahre angeworben, bleibt aber regelmäßig dauernd auf der Dienststelle, so daß es tatsächlich Hörigenverhältnis angenommen hat und als in der Geschäftkanlage immobilfisiert betrachtet wird. Der tägliche Unterhalt des einzelnen wird auf 160 Reis (= ungefähr 70 Pf.) gerechnet. Der Erwerbspreis stellt sich auf 50 bis 100 Mureis, Wie nachdem. Eine andere Dauerverwertung des Fischereiergeb- nisses ist bis heute nicht versucht worden, als die der Herstellung von Trockenfisch. Die vereinzelte Verwerkung von minderen und kleineren Fischarten als Dung für die Pflanzungen der benachbarten Trockenflußtäler spielt keine Rolle. Zu der Trocknung elgnet sich das Klima vorzüglich. Es ist Wüstenklima. Regen fällt selten und auch nur zu bestimmter Jahres- zeit. Nur die Nebelzeit von Mitte Mai bis etwa Ende August bringt größere Feuchtigkeit. Täglich regelmäßige Winde kommen außerdem zustatten. Sie bringen anderseits aber auch einen gewissen Nachtell, wenigstens solange das bisherige prlmitive Trocknungs- verfahren im Gebrauch bleibt, indem sie den lockeren Wüstensand aufwirbeln und in den Fisch hineinfegen. Die vorüberziehende kalte Meeresströmung bewirkt, zu den übrigen klimatischen Verhältnissen hinzu- kommend, daß die Temperalur im allgemeinen nicht so heiß ist, als man bei der geographischen Breite annehmen sollte. Derselbe Grund macht übrigens das Klima für Europäer angenehm und durchaus gesund. Der Fisch, an den Strand gebracht, wird dort- selbst sofort ausgenommen und sein Eingeweide dem Meer zurückgegeben. Von manchen Arten wird auch zu besserem Fabrikat der Kopf sosort entfernt. Nach- dem er der Länge nach auseinandergeschnitten und aufgeklappt, kommt er in das Wasch= und Salzhaus, wo er 48 Stunden in Salzlauge verbleibt. Das Salz wird an mehreren Plätzen der nächsten Um- gegend gewonnen, so am Cabo negro, an der Prala- Amalia, an der Giraulmündung, und stellt sich auf 200 Reis für den Casongueilo (1 Casongueilo = 20 1 = 17 bis 18 kg). Der gelaugte Fisch wird auseinandergeklappt zum Trocknen in Sonne und Wind auf Flachhürden gebracht, die im Freien auf Stangen wenige Fuß oder wenige Meter über dem Erdboden angebracht sind. Trockenhäuser sind bisher nirgendwo eingeführt worden. Das Trocknen geht bel normaler Witterung in 10 bis 12 Tagen vor sich. In der Nebelzeit ist bis zu einem Monat er- forderlich. Der fertige Fisch wird nach Art und Größe, das ist nach seiner Güte, gesondert und in Bündel zu je zwei Arobas gebracht, diese je in eine