b) Die Errichtung der nächsten Ginstation im Sagadabezirk. D) Sorgfältigste Auswahl und Verteilung von Saatgut zur Erzielung einheitlicher Qualitäten in den einzelnen Bezirken. d) Die allmähliche Einführung der Pflugkultur. e) Die Herausgabe einer Anleitung für den Baumwollbau in Deutsch und in der Ewesprache. ) Die Förderung des Eisenbahnbaues nach dem Atakpame= und Sokodébezirk. Deutsch-Ostafrika. a) Die Elnrichtung von Baumwollbezirken in Kilwa-Lindi mit Kontrolle der Panganja-Plantage am Rufidji, Saadani mit dem Betrieb einer Saa- dani-Plantage, Muanza mit dem Betrieb einer Nera- plantage, Kilimandjaro. Diese Baumwollbezirke werden Inspektoren (land= wirtschaftlich ausgebildeten Europäern) unterstellt, die unter der Oberleitung des Kommissars des Komitees selbständig arbeiten sollen. b) Die Anlage von auf Rentabilität hinarbeitenden Baumwollplantagen unter europäischer Leitung und zwar Neuanlagen in Saadani und Nera und Ver- größerung der Panganja-Plantage am Rufidjt. Diese Plantagen sollen einerseits als Zentren für die Ent- wicklung der umliegenden Gebiete zum Baumwoll= bau dienen, anderseits den Nachweis der Ren- tabilität einer unter europäischer Leitung stehenden Baumwollplantage erbringen. Dort soll auch der Versuch mit einem Dampfpflug unternommen werden. Aus der Umgebung von Saadani sind bereits 20 000 ha Baumwollland zur Pachtung bzw. Kauf angemeldet. Da Saadani besonders günstige Be- dingungen für eine rationelle Baumwollkultur auf- weist, so sollen Eingeborene aus den Inlandbezirken herangezogen werden, die dort die Pflugkultur und die maschinelle Verarbeitung kennen lernen und dann den Baumwollbau in ihren Heimatsbezirken weiter verbreiten. Zur Einleitung der Errichtung der Saadani- Plantage sollen 1000 ba gepachtet werden. Der Pachtpreis beträgt pro 100 ha 10 Rupien pro Jahr. Gesetzlich ist der Pächter verpflichtet, ½10 des Landes zu kultivieren. Am Ende des Jahres hat Pächter das Recht, die kultivierte Fläche und eine gleiche Fläche unkultlvierten Landes zu kaufen. Der Kaufpreis des Landes bei Saadani beträgt etwa 2 Rupien pro Hektar. Die bestehende Panganja-Plantage soll von 30 ha auf 70 ha vergrößert werden. Die Neraplantage soll in Anlehnung an das Wiegandsche Unternehmen zur Hebung der einge- borenen Kulturen im Muanzabezirk dienen, wo eben- falls große Gebiete für den Baumwollbau zur Ver- fügung stehen. Für die Einführung der Pflugkultur ist der Viehstand in dieser Gegend günstig, die Ar- beitslöhne sind billig, die Ausfuhr erfolgt über den Viktorlasee und die Ugandabahn. 759 Im Kilwabezirk soll der Inspektor auf häufigen Reisen in die einzelnen Baumwollbezirke die An- siedlung und die Baumwollkultur fördern und die Panganja-Plantage kontrollieren. Im Kllimandjarobezirk sollen die Arbeiten auf- genommen werden, sobald festgestellt ist, daß sich auch dort größere Gebiete für den Baumwollbau eignen. Der Inspektor hätte dort namentlich den Buren und den russischen Ansiedlern beim Baum- wollbau an die Hand zu gehen. P) Förderung des Eisenbahnbaues. Kamerun. Nach Kamerun soll ein Sachverständiger ent- sandt werden, um namentlich im Bamum= und Bali- lande mit den Häuptlingen wegen Aufnahme einer größeren Baumwollkultur zu verhandeln und mit den Faktoreien der Firmen L. Pagenstecher und Bremer Westafrika-Gesellschaft wegen Förderung des Baumwollbaues Fühlung zu nehmen. Deutsch-Südwestafrika. Eine Erkundung, insbesondere in das Interessen- gebiet der Otavi-Eisenbahn bezweckt, die Möglichkeit der Baumwollkultur in diesem Gebiete festzustellen und vorbereitende Maßnahmen für die Einführung der Kultur zu treffen. Der Experte soll namentlich die Baumwollkulturversuche der Otavi Minen= und Eisenbahngesellschaft nach Möglichkeit fördern. Deutsch-Ostafrika. .Zur Ausbeutung der wildwachsenden Sanse- vierenbestände in Deutsch-Ostafrika befaßt sich das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee mit der Be- schaffung von leistungsfähigen Aufbereitungsmaschinen. Auch sollen zunächst genaue Unterlagen über Größe und Dichtheit der Sansevierenbestände in Deutsch-Ostafrika, z. B. bei Gombara und bei Schi- rati, von seinen Vertretern eingeholt und eventuell eine Maschinenanlage sowie sofort eine größere An- zahl Handgeräte, System Duchemin zur Verteilung an die Eingeborenen hinausgesendet werden. Der wirtschaftliche wert der Süßkartofeel. Beitrag zur Brot= und Zuckerfrage von Ludwig Bernegau, Nahrungsmitlelchemiker. Gelegentlich einer Studienreise nach den Azoren, lernte ich auf der Insel Sao Migquel den wirtschaft- lichen Wert der Batate kennen. . DleBatatewirdanfderJnielSaoMiqael in großem Maßstabe kultiviert, hauptsächlich für Zwecke der Spiritusfabrikation und als Futtermittel. Auf der Insel sind 3 Spritfabriken im Betriebe, dle alljährlich etwa 10 Millionen Liter Sprit aus Bataten erzeugen. Die Ausbeute beträgt 12 v. H. Das Studium der Batatenkultur regte mich an, durch Versuche festzustellen, ob das aus der Batate gewonnene Mehl zur Herstellung von Mischmehl