und der Expedition eine Karte mit den neuesten Aufnahmen zur Verfügung stand. Ohne dies wäre dem Expeditions-Führer die Leitung der Operationen in dem unübersichtlichen Gebirgsgelände sehr er- schwert gewesen. Es ist auch im militärtschen Interesse sehr er- wünscht, daß bei allen Expeditionen die geogra- hische Erforschung des Schutzgebiets weiter ge- fördert wird. * Anlage zu vorstehendem Bericht. I. Im Verlauf der Expedition vor- genommene geographische Erkundungen. Die geographischen Arbeiten der Expedition schlossen sich an die in der „Provisorischen Karte der Gebirgslandschaften des Militärbezirks Fontem 1: 100 000 — 1905“ nledergelegten Aufnahmen an. Die fehlende Verbindung zwischen „Lager bei Singam" und den im Jahre 1904 festgelegten Punkten im Mbo-Lande wurde durch drei Routen hergestellt. Es folgte dann im Januar die Er- kundung des Geländes zwischen Nio und Mankwe bzw. Lelem über Nden—Essöku, die wichtige Auf- schlüsse über die schwer zu übersehenden Entwässerungs- verhältnisse der Mbu-Ebene ergab. Kleinere An- schlußrouten verbanden diese neu gewonnenen Linien mit der Route Ngungu—Fombe-Marlkt, wobei die Lage des neu errichteten Offizier-Postens Mbo be- stimmt wurde. Im März wurde dann die Erfor- schung des seither noch unbekannten Teiles des Gebirgsgürtels zwischen Mama—Singam und der Kabo-Straße begonnen. Letztere wurde mit zwei Routen erreicht. — Bei allen Aufnahmen fanden an den wichtigen Punkten Höhenbestimmungen durch Siedethermometer statt. Das vorhandene Peilungs- material wurde durch viele neue Peilungen ergänzt. Unter anderem konnten infolge günstiger Witterungs- verhältussse direkte Peilungen vom Mbo-Lande nach Manenguba—Nlonako und dem Bo-Dijungo- bew. Bo-Sawe vorgenommen werden. Eine Reihe von Ortsnamen mußte geändert werden, nachdem sich bei näherem Verkehr mit der Bevöllerung die Unrichtigkeit der früher erhaltenen Angaben heraus- gestellt hatte. II. Kurze Beschreibung des erkundeten Gebietes. Die bereits veröffentlichten Arbeiten und die neuen Aufnahmen der Expedition geben folgendes Bild des Geländes zwischen Menua, Fi, Kabo- Straße und dem Südrand der Mbu-Ebene: 1. Oro= und Hydrographie. Der Busch= und Grasland scheidende, in schroffen 775 Felsschluchten zu Tal fallende Gebirgsgürtel umfaßt von Nordost nach Südwest die Landschaften Süd- west —Bamilleke (Fongo—Ndeng, Fossong—Went- mehr begegnen, nachdem nun auch im Mbo- und Südöstlich dieser Landschaft baut sich als eine der Fong—Donera), Mbo, Ndu und Elong schen, höchsten Erhebungen des Randgebirges die impo- sante Gruppe des Manenguba und Nlonako auf, dle mit ihren östlichen Ausläufern an die Höhenzüge im Ndubo= und Barfum-Lande heranreicht. Der bis über 2000 m Höhe ausstelgende Berggürtel scheidet die Stromgeblete des Croß (Fi, Mo, Nghe, Mbu), des Wuri (Nka, Menua, Dibombe) und des Mungo (Kide). Das vom Gebirge rings umschlossene Mbu-Land umfaßt die sanft sich abflachenden, nordöstlichen Ausläufer des Manenguba und die Flußniederung des Nkam und seiner Quellflüsse. Der Nkam ent- wässert das gesamte Bamilleke-Land, Mbo das süd- östliche Ndu, das östliche Elong sowie die Land- schaft Mbu und ihre südlichen Nachbargebiete. Meist mit starkem Gefälle aus den Hochländern heraustretend, vereinigen sich die Quellflüsse des Nkam in der Mgenke-Ebene. Der Nkam durchbricht dann das Randgebirge an seiner tiefsten Stelle südlich Woreke. Die durch diese Gebirgssperre bervorgerufene geringe Vorflut des Nkam in seinem Oberlauf hat in der Mbu-Ebene, vor allem im Gebiet der Dorfschaft Ngenke ziemlich umfangreiche Sumpfbildungen hervorgerufen. Die Landschaften Kongoa, Kabo und das nord- westliche Ndu bilden die Quellgebiete des Fl, Mo und Nghe, welche ihre reichen Wassermassen dem Croß zuführen. Die starken Niederschläge, welche die Westseite des Gebirgsgürtels empfängt, haben auch in diesen Gebieten vlelfach das Gebirge durch Abspülung bis zum Gerippe bloßgelegt, wie dies bereits am Nordwest-Abhang des Manenguba und im Bangwa-Lande beobachtet wurde. 2. Bevölkerung. Bis auf kleine Strecken in der Mbn-Ebene ist der ganze erkundete Bezirk gut, tellweise dicht be- siedelt. Auffallend zahlrelche Bevölkerung wurde gerade im Randgeblrge selbst (Ndu, Mbo) fest- gestellt, das vielfach bis zu den höchsten Gipfeln Kulturen trägt. Jedoch wird die Gewöhnung gerade dieser Leute an Arbeit unter dem Europäer sich als eine sehr schwierige Aufgabe erweisen, die in erster Linie der im Mbo-Lande errichtete Offizler= Posten zu leisten haben wird. Die Exvedition hatte während der Kämpfe der letzten Monate viel- fach Gelegenheit, den kriegerischen, verschlagenen und verstockten Charakter dieser Bergvölker kennen zu lernen. Bemerkenswert ist hier ferner di Zer- splitterung der Bevölkerung in viele kleine, vonein- ander unabhängige Dorfschaften; ein Umstand, der zunächst ebenfalls den Verkehr der Station mit der- selben erschweren wird. Leichter schon wird es sein, die in der Mbu-Ebene vorhandenen Arbeitskräfte kulturellen Zwecken dienstbar zu machen. « Ebenso wird die Heranziehung der Kabo= und Kongoa-Dorsschaften ernsten Schwierigkeiten kaum (Fortsetzung Seile 777.)