für Völkerkunde in Berlin eine Kiste mit Manu- skripten, Schrelbtafeln und einer Anzahl Ekhnographika gelangen lassen, die eine sehr wertvolle und höchst willkommene Bereicherung für die Sammlungen dar- stellen und von großem wissenschaftlichen Interesse sind. Von demselben Offizier ist eine Sendung mit Steinwerkzeugen aus seinem Verwaltungsbezirk ein- gelroffen, die aber einer näheren Untersuchung noch nicht unterzogen werden konnte. Druksch-SZüdwelkafrika. von der Lüderitzbuchtbabn. Aus Anlaß der Eröffnung der Bahnstrecke Lü- deritzbucht—Aus erscheint der nachstehende Überblick über die Baugeschichte von Interesse: 1905: 15. Dez. Genehmigung der Bahn durch den Reichstag. 27. Dez. Baubeginn. 1906: 27. April Eröffnung der Ladestelle in Klometer 16. 2. Juni - - 24. 11. Juli - - Haltestelle Rotkuppe in Kilometer 37. 23. Aug. Eröffnung der Haltestelle Tschaukaib in Kilometer 72. 13. Sept. Eröfimung der Haltestelle Garub in Kilo- meter 10. Okt. enirr 0. des Betriebsbahnhofs Aus in Kilometer 138. 31 Okt. zrbffnung der Haltestelle Ans in Kilo- meter 140. WMissenschaftliche Sammlung. Herr Assistenzarzt C. Casper hat dem Zoolo- gischen Museum in Berlin eine große Sammlung zoologischer Objekte aus Deutsch-Südwestafrika als Geschenk überwiesen. Sie umfaßt 38 Vogelbälge, über 3600 Käfer und eine größere Zahl von Neuropteren, Orthopteren, Hemipteren und Dipteren. Das Museum ist dem Geber zu großem Danke ver- pflichtet. Denn die Sammlung ist hauptsächlich in dem Sandfelde gewonnen worden, einem Gebiete, aus welchem das Museum bisher noch sehr wenig erhalten hat, und welches, wie sich zeigt, faunistisch sehr interessant ist. Besonders die große Käfer- sammlung ist sehr wertvoll. Die Kenntnis der Fauna von Deutsch-Südwestafrika und ihrer Verbreitung wird durch die Sammlung scher sehr bereichert werden. Das Zoologische Museum hebt weiter her- vor, daß alle Objekte sehr gut erhalten sind. 780 Deutsch-Meu-Guinea. Rolonial-Wirtschaftliches. Die Verteuerung der Rohstoffe (Kautschuk und Guttapercha), eine Folge des Raubbaues der Einge- borenen und des enorm gesteigerten Bedarfs der Kautschukwaren-, Automobil-, elektrotechnischen und Kabelindustrien, veranlaßte das Kolonial-Wirtschaft- liche Komitee ein neues auf Jahre berechnetes Unter- nehmen in Neu-Guinea ins Werk zu seben, mit dem Zweck: Die Feststellung abbauwürdiger Mengen von Guttapercha und Kautschuk. . Die Ausbeutung ausgefundener Bestände dieser Rohstoffe. . Die Heranziehung und Anlernung der Einge- borenen zu elner rationellen Gewinnung dieser Rohstosse. Speo — 4. Die Verbreitung der Guttapercha= und Kaut- schuk-Kultur in Deutsch-Neu-Guinea. Unterstützt wird das Unternehmen von der Reichsregierung, der Deutschen Kolonialgesellschaft und der Industrie. Dem Bevollmächtigten des Komitees im Schutz- gebiet, Kaiserlichen Gouverneur Dr. Hahl, sind sachlich und persönlich unterstellt a) Europäisches Personal: Der Guttapercha= und Kautschuk-Sach- verständige Botaniker Dr. Rudolf Schlechter (Führer), der Landeskundige W. C. Dammköhler, ein weißer Lagerverwalter; seitens des Gouvernements wird außerdem eln Landmesser mit der topographischen Aufnahme des Expeditionsgeländes beauftragt; b) Farbiges Personal: 60 Melanesen, die zur Zeit von dem Gouvernement als Soldaten bezw. Träger aus- gebildet werden; 10 Malaien, welche Dr. Schlechter auf den malalischen Inseln anwerben wird. Das Unternehmen geht von Bongu (Konstantin= hafen) aus. Es soll zunächst die Sattelhöhe zwischen Oertzen= und Finisterre-Gebirge erreicht werden. Dort ist eine Etappe anzulegen, von der aus der zweite Vorstoß vorgenommen werden soll. Die zweite Etappe soll auf den Südwesthängen des Finisterre-Gebirges angelegt werden. Von hier aus hat sich die Forschung bis in das Ramutal zu er- trecken. Es ist beabsichtigt, später das Ramutal zu überschreiten und nach Gutta auch auf den Nordost- hängen des Bismarck-Gebirges zu suchen. Die Er- kundung des Bismarck-Gebirges soll in südöstlicher Rlchtung fortgesetzt werden. Günstige Umstände vorausgesetzt, soll ein Durchstoß nach dem Hüongolf erfolgen. Wie die Karte zeigt, würde die Expedition auch dazu beitragen, die bisherigen Forschungen von Lauterbach, Rodatz, Klink und Schlechter zu ergänzen und einen erheblichen Teil der bisher fast unbe- kannten Gebiete zwischen dem Bismarck= und Krätke- Gebirge und der Küste zu erschließen. Nach Beendigung dieser Expeditlon soll, für den 1 Fall, daß Zeit und Mittel es gestatten, auch eine Gutta- Erkundung im Torlcelll-Gebirge in Angriff ge- nommen werden.