In einem Artikel über die Teekultur im Kau- kasus teilt der Agronom V. Walta die Geschichte dieser Kultur von ihrer Einführung im Kaukasus im Jahre 1833 an mit und befaßt sich eingehend mit den einzelnen Kulturvorgängen, die im Kaukafus bei Anpflanzungen von Tee verwendet werden. Der Artikel ist von besonderem Interesse angesichts der Teebauversuche in unseren Kolonien und wirkt an- regend durch seinen sachlichen Inhalt. In den ständigen Rubriken „Koloniale Gesell- schaften“, „Aus deutschen Kolonien“ (hier ist er- wähnenswert die Mitteilung über Untersuchungen von Holzproben aus Kamerun), „Aus fremden Produktionsgebieten“, „Vermischtes“, „Auszüge und Mitteilungen“, „Neue Literatur“ und „Marktbericht“ werden die neuesten Erfahrungen und Ergebnisse kolonialer Arbeit mitgetellt. Fahrplan der woermann--Linie für das erste Vierteljahr 1907. Der von der Woermann-Linie bekannt gegebene Fahrplan für das erste Vierteljahr 1907 enthält mehrere wesentliche Verbesserungen in der Ver- bindung der westafrikanischen Schutzgebiete unter- einander und mit der Helmat. Die Woermann- Linie gibt hierzu folgende Erläuterungen: 1. Togo erhält durch die Linien Togo 1 und Togo II, welche Abfahrten von Hamburg am 1. bzw. 17 jeden Monats haben, einen halbmonatlichen direkten Dienst für Passagiere, Post und Ladung, und zwar in 17/18 Tagen von Bremen bzw. Rotterdam. Reine Post= und Passagierverbindungen nach Lome stellen die Kamerun-Hauptlinie und die Kamerun-Linie II her mit Abfahrten von Ham- burg am 10. bzw. 24. jeden Monats, erstere in 17, letztere in 20 Tagen. Außerdem steht am 11. jeden Monats für Passagiere und Post nach Lome der Dampfer der Swakopmund-Linie I zur Ver- fügung. Auf der Heimreise finden Abfahrten von Lome direkt nach Hamburg (d. h. nach Anlaufen von Zwischenplätzen, nur zur Ubernahme von Post und Passagieren) am 4., 13., 15., 22. und 28. jeden Monats statt. Lome hat somit auf der Aus= und Heimreise monatlich eine 5 malige schnelle Verbindung für Post und Passagiere mit Deutschland, von denen vier einen etwa wöchentlichen Abstand von einander haben und zwei in halbmonatlichem Abstande dem Ladungsverkehr dienen. 2. Kamerun. Hierin versieht in bisheriger Weise mit Abfahrten am 10. jeden Monats die Kamerun-Hauptlinie den Post-, Passagier= und Ladungsverkehr. Der Anschlußdampfer „Gouverneur v. Puttikamer“ kommt in Wegfall, und zwar der mangelnden Rentabllität halber, die wiederum darauf zurückzuführen war, daß die Firmen an der Ba- tangaküste wenig davon Gebrauch machten, weil sie 814 den Umladeverkehr für ihre Güter nicht llebten und einer direkten Verladungsgelegenheit den Vorzug gaben. Diese direkte Verladungsgelegenheit hat schon mittels der Togo-Hauptdampfer bestanden; jedoch war sie, da die Togohäfen auf der Ausreise zuerst, auf der Heimreise zuletzt zu bedienen waren, für die Plätze Südkameruns verhältnismäßig lang- sam. Diesem ist durch Einrichtung der neuen Kamerun-Linie II abgeholfen. Die Dampfer dieser Linle fahren am 25. jeden Monats von Hamburg direkt nach Viktoria und Duala und stellen somit im Verein mit der Kamerun-Hauptlinie einen halb- monatlichen Dienst nach Kamerun her. Weiterhin versehen die Dampfer der Kamerun-Linie II den Dienst längs der Küste Kameruns bis hinab zum Gabun, welcher bisher die Aufgabe des Küsten- dampfers war. Da diese Dampfer auf der Rückreise längere Zeit in Lagos zu laden haben, kommen sie als schnelle Gelegenheit für Post und Passagiere auf der Heimreise für Duala und Victoria nicht in Betracht. Sie werden lediglich dazu dienen, den Passagieren für Kribi, Longji und Plantation einen Anschluß an den Kamerun-Hauptdampfer in Victoria zu vermitteln. Die zweite schnelle Verbindung von Kamerun nach Hamburg neben derjenigen der Kamerun-Hauptlinie wird hergestellt durch die Swa- kopmund-Linie II, welche auf der Heimreise Kribi, Longji, Plantation, Duala und Victoria anlaufen wird. Da diese Dampfer am 26 jeden Monats von Duala abfahren, diejenigen der Kamerun-Haupt- linie am 9., so ist auch in heimkehrender Richtung für einen halbmonatlichen Post= und Passagierdienst von Kamerun gesorgt. 3. Deutsch-Südwestafrika. Diese Kolonie behält elnen halbmonatlichen Dienst, und zwar, nach Einstellung unseres noch im Bau befindlichen dritten Doppelschraubendampfers, auf der einen Linie durch drei luxuriöse Doppelschraubendampfer neuester Kon- struktion, auf der anderen mit Einschraubenschiffen. Alle diese Schiffe sind über 7000 Tons groß und besitzen eine Geschwindigkeit zwischen 12 und 13 Seemellen die Stunde. Der Dienst nach Lüderitzbucht erfährt dadurch eine Verbesserung, daß die Dampfer der Swakop- mund-Linie II auf der Ausreise Swakopmund zu- nächst nur zur Landung von Post und Passagieren anlaufen und gleich nach Lüderitzbucht weitergehen werden. Bisher hat eine große Unsicherheit in der Vecbindung mit Lüderttzbucht bestanden, weil die Dampfer in der Regel erst dann nach Lüderitzbucht weitergingen, wenn sie so viel von ihrer Ladung für Swakopmund gelöscht hatten, daß den Kapitänen die Innehaltung ihres Abgangstages von Swakop- mund auf der Helmreise unter allen Umständen ge- sichert erschten, selbst wenn sich mehrere nicht nutz- bare Brandungstage nach ihrer Rückkehr von Lüderitzbucht einstellten. Die hohe Leistungsfählgkeit der Swakopmunder Landungsbrücke im Verein mit