– 816 Koloniale Preßltimmen. (In dieser Rubrik sollen gelegentlich bemerkenswerte Außerungen der Presse über koloniale Werhälti e wieder- gegeben werden, ohne daß die Redaktion des „Kol.-Bl.“ dadurch seiöst. Stellung zu dem Inhalte nimmt). „Was wir wünschten.“ Deutsch-Südwestafr. Zeitg. vom 3. Nov. Gegen die dem neuen Kolonialdirektor nachge- sagte Absicht, alsbald eine längere Reise in die Kolo= nien anzutreten, werden in der Presse, während auf der einen Seite unbedingte Zustimmung zu erkennen gegeben wird, auf der anderen Seite Bedenken geltend gemacht. Es wird betont, daß die Sanierungsarbeit des neuen Leiters der Kolonialverwallung in Berlin einzusetzen habe; es gelie, die in Berlin liegenden Fehler des Systems zu beseiligen. Dazu aber sei die Anwesenheit des. Chefs in Verlin erforderlich. In den Kolonien solle den Gouver= neuren mehr Bewegungsfreiheit gewährt und im übrigen den örtlichen Verwaltungen, bas Peen der richtigen Wege überlassen werden. Auch könne der notwendigerweise ver- hältnismäßig immer nu burze Aufenthalt in den Kolonien eine genügend gründliche Bekannischaft mit den Verhält- nissen dort nicht vermit Über die Lu verpte Teune ist näheres mit Sicherheit überhaupt noch nicht bekannt. Es ist ja sehr wohl möchch, daß dringende Geschäfte in Berlin, namentlich in bindung mit der Tagung des Parlaments, einen Ler Aufschub nötig machem- Grundsätzlich aber vermag der oben gekennzeichneten Auffassung, die den Wert eines per- sönlichen Besuchs in den Kolonien nicht ganz nach Gebühr zu weigen sch scheint. nicht zugestimmt werden is Kolonialverwaltung werden nirgends klarer 2— en in den Kolonien selbst, deren Ent- wicklung darunter leidet. Aber um diese Mängel recht zu erkennen und namentlich um zu erkennen, an welchen Stellen zu ihrer Beseitigung. eingesetzt werden müsse, darf das Wissen über die Kolonien selbst nicht bloß aus Berichten stammen Eine der wichtigsten Obliegenheiten der Kolonialver= waltung ist es, die Volksvertretung über die Kolonien und ihre Bedürfnisse zu informieren. Das wird so lange so bleiben, als das Volk selbst noch nicht mehr mit den Kolonien vertraut ist. Aber um einen anderen über einen Gegenstand zu informieren, muß man vor allem selbst den Gegenstand' kennen. Was haben die Mängel der Infor- mation Reiche schon gekostet! Wie anders wären zens denn aller Wahrscheinlichkeit nach Verkehrs fragen bei rechter Information behandelt worden! Von diesem Gesichtspunkt aus erscheint ein Besuch des Leiters der Verwaltung in den Kolonien von erheblichster Be- deulung. wird wohl eingewandt, daß ein vorübergehender Aufelson den Besucher nicht zu einem gründlichen Kenner eines Landes machen könne. Sehr wohl! Aber ein aus der Praxis des Geschäftslebens kommender Mann wird unschwer die nste herauszufinden vermögen, deren Kenntnis für ihn wesentlich ist. Hossen wir beshalb. daß der 14 iei Besuch sich bald ermöglichen lasse! Derkehrs -Machrichten. Die Anstalten zu unterschelden. ein Vort. in dem nachstehenden Verzeichnis zwischen Swakopmund und Windhuk sind zum internationalen Verkehr zugelassen worden. Stationen haben die Zusatzbezeichnung „Deutschsüdwestafrika“ Ort und Zusatzbezeichnung zählen aber in der Adresse der Telegramme als aufgeführten Eisenbahn-Telegraphenstationen Einige erhalten müssen, um sie von gleichnamigen Die Worttaxe ist dieselbe wie Hir- Lerme nach Windhuk und den übrigen Anstalten des 5 Pf. Schutzgebiets. Sie beträgt zur Zeit 2 M Die Stationen sind folgende: W Nonidas, Richthofen, Rössing (Deutschsüdwestafrika), Khan, Wellwitsch, Pforte (Deutschsüdwest- afrika), Jakalswater, Kubas, Johann Albrechtshöhe, Teufelsbach, Otjihavera, Brakwater. Sphinx, Dorstrivier, Wilhelmstal (Deutschsüdwestafrika), Abbabis, Habis, Friedrichsfelde (Deutschsüdwestafrika), Okasise, Waldau (Deutschsüdwestafrika), In Otawi in Deutsch-Südwestafrika ist am 15. November d. Is. eine Relchs-Telegraphenanstalt für den internationalen Verkehr eröffnet worden. Die Worttaxe für Telegramme nach Otawi ist dieselbe wie für T nach Windhuk und den übrigen Anfenlten des Schutzgebiets. Sie beträgt zur Zeit 2 Mk. 75 Pf. In Tsumeb (Deutsch-Südwestafrika), am Endpunkte der Otawibahn, ist am 28. November d. Is. eine Postagentur mit Telegraphenbetrieb eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen, auf den Zeitungs= und den Paketdienst erstreckt. Die Worttaxe für Telegramme nach Tsumeb ist dieselbe wie für die übrigen Anstalten in Deutsch- Südwestafrlka.