CG 32 20 dem heutigen Flußbette finden und teilweise zu festem Konglomerat verkittet sind. Daß sich die Küste Südwestafrikas hebt, wird durch v. Stapff bei Walfischbai und Sandfischhafen, von mir bei Swakopmund und Lüderitzbucht beobachtete Terrassen, bewiesen; auch aus dem britischen Südafrika liegen Beobachtungen darüber vor, cbenso zeigt es die zunehmende Versandung von Walfischbai und Sandfischhafen. Bemerkens- wert sind ferner als Gebilde einer noch heute wirkenden geologischen Kraft die ausgezeichneten Winderosionserscheinungen, welche die ganze Namib zeigt. Besonders bequem lassen sie sich in der näheren Umgebung von Lüderitzbucht und an der Bahn nach Aus beobachten. Zu er- wähnen wären zuletzt als Ablagerungen der Jetztzeit die Guanolager an der Küste und be- sonders auf den vorgelagerten englischen Inseln, deren Ausbentung hauptsächlich bei Ichabo und Kap Croß vorgenommen wird. So wird das Bild des Landes bedingt auf der einen Seite durch die Schichten der beiden großen Formationen der Primär= und der Tafelbergformation, auf der anderen durch die langandauernde Tätigkeit mechanischer Verwitte- rung und Ablagerung jüngerer Sedimente, die die weiten Ebenen des Ostens schuf, ebenso wie die geneigten Kies= und Sandflächen des Abfalls zum Atlantischen Ozean. Der mittlere Streifen zeigt mehr die festen Gesteine der beiden Forma- tionen, mannigfach durchfurcht und gegliedert durch die zahlreichen Reviere. Die Westküste und besonders der flache Osten ist zumeist von losen Bildungen bedeckt. Über das Vorkommen von Mineral= schätzen und ihre Verteilung auf die Forma- tionen herrschen noch viele Unklarheiten und Un- sicherheiten, auch hat nur eine geringe Anzahl der bekannten Erzfunde eine gründliche und er- schöpfende wissenschaftliche Untersuchung und Be- arbeitung gefunden. Gold findet sich mit Wismut am Kuiseb und am Gogos, mit Kupfererzen bei Hussab, in der Potmine und ihrer Umgebung, im Geiassib- gebirge, bei Nabachab und Mobib, bei Otji= kango und in verschiedenen Orten im Rehoboth- distrikte. Entweder ist das Gold in der Zementationszone als Freigold ausgeschieden oder es findet sich in größerer Tiefe meist mit sul- sidischen Erzen. Alle bisher bekannt gewordenen Vorkommnisse haben sich nicht als abbauwürdig erwiesen, einige Aussicht versprechen nur der kleine und große Spitzkopf im Rehobothdistrikt. Waschgold in ausbentungswürdiger Konzentration ist bisher nicht gefunden. Kupfererze sind von vielen Punkten aus dem Süden des Schutzgebietes bekannt; gering- wertige Funde hat man bei Lüderitzbucht, Aus, Tsaus, Khakhaus, bei der Sinclairmine im Matjes- revier, an mehreren Punkten am Oranje, bei Pomoma und an der Küste südlich Possessioninsel gemacht. Im mittleren Teile finden sich am Kuiseb eine ganze Reihe von Kupfererzvorkommen, Gorup= und Hope-Mine sind die bekanntesten. Westlich Windhnuk liegt die Matchleßmine. Ferner ist zu nennen die Ebonymine. Bei Karibib und am Khanrevier sind gleichfalls Kupfererze gefunden. Alle diese Vorkommnisse und noch mehrere andere unbedentende sind entweder nie in Betrieb ge- nommen oder momentan zum Erliegen gekommen, während sie früher zeitweilig abgebaut wurden. Das einzige zur Zeit in Betrieb befindliche Kupfer- bergwerk ist die Tsumebmine im Otawibezirk. Bleiglanz und Kupferglanz in der Tiefe, am Ausgehenden opxydische Erze sind die hauptsäch- lichen Fördergüter. Vermutlich gehört auch diese reiche Lagerstätte der Primärformation an und dürfte wohl auf Metasomatose zurückzuführen sein. Hartmann hat aus dem Kaokofelde mehrere Kupfererzvorkommnisse namhaft gemacht, die vielleicht auf weitere Verbreitung der Lager- stätten des Otawitypus schlioßen lassen. Vielver- sprechend scheint auch das Kupfererzvorkommen von Otjisongati zu sein. Während bisher die größte Anzahl der genannten Kupferfundpunkte keinen Ertrag geliefert hat, ist bei der Ver- besserung der Transportverhältnisse durch die Bahnen wohl zu hoffen, daß auch manche der altbekannten Fundstellen ihre Verwertung finden werden. Bleierze werden, wie erwähnt, mit Kupfer zusammen bei Otawi abgebaut, sonst sind nur noch kleinere Funde bei Pomoma und Lüderitz- bucht bekannt; auch südöstlich von Windhuk ist Bleiglanz gefunden. Eisenerze sind vielfach beobachtet; es sind aber meist linsenartige Vorkommnisse oder schwache Gänge, größere Lager sind nicht bekannt geworden. Dr. Schinz erwähnt Manganit vom Siapfluß. Die Anzahl der Ergzfunde ist also recht be- deutend, und die Hoffnung, daß bei genauerer Erforschung des Landes noch wertvolle Funde gemacht werden, durchaus berechtigt. Wie schon erwähnt, finden sich die Erze alle in der Primärformation. In den Tafelberg= schichten sind bisher keine Funde gemacht worden: dagegen setzen die Bluegroundschlöte von Gibeon anscheinend durch dieselben hindurch. Die Frage nach dem Vorkommen von Kohle in dieser For- mation ist vorläufig noch ungelöst. Man sieht aus diesen Tatsachen, wie wichtig die geologische Kenutnis des Landes ist. Sollte sie einmal so weit vorgeschritten sein, daß sie ein übersicht- liches Bild gestattet, dann wird man schon aus