59 P2. gemäß wieder an seinem Teil auch die gewohnte Lebensweise und die gewohnte Arbeit des Einge- karenen. Dann kommen neue und bis dahin unbe- VBante Pflanzen, wie der Kakao und der Kassee, die aumwolle, der Sisalhanf und der Gummibaum, venn nicht ganz unbekannt als Spezies, so doch als Da artetät und mit ganz neuen Kulturmethoden, und uch denen muß sich nun wieder der Eingeborene anpassen. Mit diesem allen aber kommt einec neue Obrig- i mit neuer Sprache und ein neues Recht und 6 ht zum wenigsten, es kommt zu ihm ein neuer . aube, neue moralische Begriffe und es kommt zu m die Schule, Dinge, die zusammen neu auftre- 7 selbst einen Europäer in Verwirrung setzen withen. Nun ist aber der Eingeboreneder sachtigste Gegenstand der Koloni- la ton, ganz besonders in allen unseren Plan- Dnnkolonien. Denn da die Sklaverei — Gott sei nur — abgeschafft ist, die geeigneten Arbeiter also ererntweder auf dem Wege des Kontrakts aus an- fönm Kolonien, oder aus der eignen bezogen werden das rno und die manuelle Leistung des Eingeborenen nent vichtigste Aklivum bildet, so liegt hier ein emi- das wichtiges Problem. „Ich glaube nicht“, sagte englische Parlamentsmitglied Emmot beim vor- dang internationalen Baumwollkongreß in i# gendester, „daß ein europäischer Kongreß für eha eine Frage notwendiger ist als für die einer ölhandlung der schwarzen Rassen, die den curo- 8 den Mächten unterlan geworden sind.“ Tau—- vom on Jahren haben jene Eingeborenen gelebt Tier; rieg und der Sklavenjagd, von Jagd und vom er dang, von der okkupatorischen Gewinnung wil- os ruchte, in den wenigsten Fällen von sehr mühe- haben vachsenden Pflanzenkulturen. Jahrtausende lie ihre eigenen Chefs und deren Gerichts- Or Win* Jahrtausende war es ganz in der mist 88 daß man die Rache am Feinde nahm un- zahlen to- daß man Frauen hielt, so viele man be- sondern onnte, daß man die Feinde nicht nur tötete, Fetische auch fraß. Jahrtausende hat man an die langen und die Erdgeister geglaubt. Nun ver- halb 30 oisse deutsche Kolonisatoren, daß inner- Zei# Jahren oder einem ähnlichen an im nun diese Menschen alle umgewandelt pbäischer Hollisiert und produktiv werden nach euro werden deihedr, Handel treiben und konsumkräftig deren kolo en. Wenn schon die Geschichte aller an- leil scsssonisatorischen Nationen das direkte Gegen- demselben' g 4rt eine einsache überlegung zu dieses Herren, das ist das Haupiproblem. Daß überhan es der schversten Probleme ist, die es er Veit zu lösen gibt, zeigt Ihnen die Geschichte 100 Jal Iniglen Staaten. Dort haben Sie seit hren und mehr eine meistens von der afrika- nischen Westküste bezogene schwarze Bevölkerung, also aus den Gegenden wo unsere Kolonien Togo und Kamerun liegen. Seit dem Jahre 1864 hat man diesen Negern die vollen Bürgerrechte eines republikanischen Gemeinwesens verliehen, mehr als 40 Jahre üben sie dieselben aus. Aber wenn man heute fragt, wo kann eine Gefahr für den Bestand der nordamerikanischen Republik und ihrer poli- ltischen Verhältnisse liegen, so wird ausnahmslos hingedentet auf jene Masse von 9 Millionen vieriel- und halbgebildelter Neger, die ihre ererbten Eigen- schaften nicht verloren, von der Kultur nur diejeni- gen angenommen haben, die ihre Rechte vermehren, und deren Selbstbewußtsein in den meisten Fällen in einem umgekehrten Verhältnis zu ihrer Intelli- genz und ihrer Leistung steht, und das sind aus- nahmslos christliche Neger in der dritten und vier- ten Generation, freie Amerikaner in der zweiten. Hier liegt das kulturelle Problem, das ethische Problem, welches wohl wert ist, daß man seine besten Kräfte einsetze. Wenn man mit gewalttätiger Hand eingreift in uralte Lebensgewohnheiten, Familienrechte, wenn man in aller Ehrlichkeit und mit allem Wohlwollen zu Felde zieht gegen den Aberglanben, wenn man Rechtsbegriffe aufpfropft, wo das entsprechende Rechtsempfinden fehlt, wenn man deulsch verwaltet mit der Pünktlichkeit des hohen Rechnungshofs in Potsdam, wenn man die Neger, deren Leislungssähigkeit in den Tropen teils durch die Ungewohntheit zur Arbeit, teils durch das fruchtbare Klima eine beschränkte ist, zu stark an- spannt, und wenn man — ich sage das mit aller Überlegung — über manche üblen und grausamen Gewohnheiten nicht unter Umständen wegsehen kann, so kommt man natürlich in den Zustand des bestän- digen Konflikles, und wo man auf selbstbewußte, gut bewaffnete und ihrer numerischen Überzahl nach sichere Eingeborene trifft, kommt man selbstverständ- lich in den Aufstand, den man mit großen Opfern zu beruhigen hat. Hier hilst nur langsame, ver- ständige, überlegte Tätigkeit besonders befähigter und vorgebildeter Leute, deren Bewegungsfähigkeit nicht zu stark eingeschränkt werden darf. Nicht zu viel Vorschristen, keine Bureankratie, sondern Männer mit gesundem Menschenverstand, freier Anschauung, die nicht zu viele Ziele zugleich im Auge haben und den Druck der neuen Regierung nur da ausüben, wo es eben zur Erfüllung jener beschränkten Aufgaben absolnt notwendig ist. Meinc Herren! Wie hat man früher kolonisiert? Es kam der Händler, es kam die Adventurers Com- pany und sie verkauften dem Eingeborenen, was er am liebsten haben wollle, den Schnaps, das „Feuer- wasser“, die Feuerwaffen. Man hat damit den Grund zur Zerstörung großer Massen gelegt. Es ist ja zweifellos, daß manche Eingeborenenstämme geradeso wie manche Tiere in der Zivilisation unter- 3