# der wissenschaftlichen Fragen der Teeindustrie an- gestellt ist und sich eingehend mit dieser neuen Plage befaßt hat, sieht trotz der angenblicklich ungünstigen Lage ziemlich zuversichtlich in die Zukunft und meint, man werde ihrer in zwei bis drei Jahren Herr werden. In der Tat, wenn 133 20 man die Zahl und die Verschiedenheit der Plagen bedenkt, mit denen die indische Teeindustrie schon zu kämpfen gehabt hat, erscheint es fast wunder- bar, daß sie nicht das Schicksal der Kaffeeplantagen in Ceylon geteilt hat. (Bericht des Kaiserl. Generalkonfulats in Calcutta.: Verschiedene Kolonial-Wirtschaftliches. Die Sisalhanf-Kultur und die Sanse- vieren-Ausnutzung versprechen für unsere Kolonien von größter Bedeutung zu werden. JInsbesondere in Deutsch-Ostafrika wird fortgesetzt neues Kapital in Sisal-Pflanzungen angelegt. Auch die übrigen deutschen Kolonien: Togo, Neuguinea und Deutsch-Südwestafrika nehmen neuerdings diese aussichtsreiche, für die Versor- gung der deutschen Industrie wichtige Kultur auf. Der Wert der Ausfuhr an Sisalhanf aus Deutsch- Maarritn betrug 1906 bereits über 1 Million ark. Das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee, Berlin, beschäftigt sich fortgesetzt mit der Förderung dieser Kultur und mit der Prüfung der maschinellen Aufbereitungsmaschinen, seinen Anregungen sind bedeutsame Verbesserungen der Systeme zu ver- anken. « ·WarendicPflanzungenbisherfaftausfchlicß- lich auf die Verwendung amerikanischer und eng- lischer Maschinen angewiesen, so ist der bedeut— samste Erfolg auf diesem Gebiete einer deutschen Girma zuzuerkennen. Am 12. d. Mts. fand in Köln, wie uns von interessierter Seite geschrieben wird, vor den versammelten Pflanzungsinteressenten auch as Kolonial-Wirtschaftliche Komitee bekundete durch Entsendung eines Vertreters sein Interesse die Vorführung einer kompletten Anlage der neuen Boekenschen Corona-Maschine statt, zu welcher mehrere tansend Kilo Sansevieren= und Agavenblätter aus Afrika beschafft waren. ie Leistung befriedigte allgemein, die Vorführung crgab bedentsame Vorteile der Maschine vor allen Loöher bekannten fremdländischen Systemen. Die einstung beträgt 20 000 Blätter pro Stunde; da bait Sisalblatt im Durchschnitt 35 g Faser ent- Kän 700 kg Faser. Der Wert der Faser be- buct heute etwa 800 Mk. für 1000 kg in Ham- na g. Ostafrika allein dürfte in wenigen Jahren lwech Eintreten der Ertragsfähigkeit der neuange- 8 en Pflanzungen und der Möglichkeit der Aus- ubung der bedeutenden Sansevierenbestände rch den fortschreitenden Eisenbahnbau für viele Mitteilungen. Millionen Mark ausführen und den Gesamtbedarf Deutschlands, der etwa 4000 Tonnen jährlich beträgt, decken und auch noch erhebliche Mengen an das aufnahmefähige Ausland, namentlich nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika ab- geben. Die Erklärungen bei der Vorführung gaben der Fabrikant Ingenieur Hubert Boeken (Düren) und der Export-Bertreter Theodor Wilckens, Ham- burg-Berlin. Letztere Firma lieferte auch mit dem letzten Dampfer nach Togo ein Benzin- Automobil, nach Deutsch-Ostafrika zwei Gold- schmidtsche Dampflastwagen, welche für den Lasten- verkehr nach dem Schumewald in Usambara, zu- nächst zu dem Trausport des Baumaterials der im Anschluß an die Usambara-Bahn zu bauenden Drahtseilbahn bestimmt sind. Die Deutsch-Westafrikanische Bank teilt mit, daß sie zu ihren Bevollmächtigten in Lome Herrn Georg Ebner und in Duala Herrn Jürgen Lohff bestellt hat. Die Herren haben die Befugnis, sich gegenseitig zu vertreten und sich in etwaigen Behinderungsfällen durch die zu stellvertretenden Handlungsbevollmächtigten er- nannten Herren Walter Vehlow in Lome und August Nebel in Duala und nötigenfalls auch durch andere von ihnen selbst zu ernennende Personen vertreten zu lassen. Aus dem Jahresbericht der Hamburger Handels- kammer. Dem Jahresbericht der Handelskammer zu Hamburg über das Jahr 1906 entnehmen wir nachfolgende, unsere Schutzgebiete und einige andere afrrkanische Gebiete betreffende Aus- führungen: Deutsche Kolonien. Die deutsche Kolonialverwaltung ist der Gegenstand zahlreicher Angriffe gewesen, deren Erörterung fast das ganze Jahr hindurch unter den Fragen der inneren Politik einen der ersten