165 dom Krater nach Nordosten bis Nordwesten aus- gehend ein etwa 35 qkm großes Lavafeld mitten iu Urwald, wobei Eingeborenenpflanzungen der Törfer Safotu, Paia, Matantu, Saleaula (August bis Oktober), Salago, Safai, Satoalepai, Faga- malo, Avao, Saleia, Samanga (November) ver- nichtet wurden. Aufang Dezember trat insofern eine neue Cvoche der vulkanischen Tätigkeit ein, als die Cava jetzt bis zur Grenze des Lavafeldes in mnerirdischen Kanälen läuft und dadurch vor Abkühlung geschützt wird, so daß sie imstande ., nach Austritt aus diesen Kanälen noch einige Kilometer zurückzulegen. So war es möglich, daß sie am 6. Dezember an der Küste ei Toapaipai erscheinen und das Dorf so- wie die Brücke über den Toapaipai-Bach zer- sören konnte. Im Laufe der nächsten Monate wurden auch die Nachbardörfer Malacola, Salago, Fcaga und Vaitutu zerstört, so daß jetzt eine l0 km lange Strecke der Küstenlinie unter Lava liegt. Einige Ansiedler erlitten dabei den Verlust don teils bestelltem, teils noch unbestelltem Lande. Die unterirdischen Kanäle reichen vom Vulkan bis zum Mrere hinab, wo die flüssige Lava direkt ins Wasser fließt. Langsam vordringend füllt sie die Strecke bis zum Riff aus; die Küstenlinie wurde noch einige hundert Meter über das Riff hinaus vorgeschoben. Einige Wochen lang schien es, als würde die Lava innerhalb des Riffes der Künte entlang auf Matantu vordringen. Sie er- keichte aber nur Saleaula, etwa 6 km von Ma- konm entfernt. 6 Am Ende des Berichtsjahres war der Stand er, daß sich in der jetzt 200 m im Durchmesser haltenden Krateröffnung ein kochender Lavasee gebildet hat, von dem weite Kanäle für kurze den parasitäre Krater bilden. Ein größerer Teil es nun etwa 65 qkm großen Lavafeldes ist von Hdavakanälen unterminiert. Perioden scheinbarer Ruhe wechseln mit solchen größerer Tätigkeit, so daß der Zustand nicht unbedenklich ist. Dr. F. Linke. die Eingeborenen-Bevölkerung Deutsch-Samoas. Die am 1. Oktober vergangenen Jahres statt- Thabte Zählung der Eingeborenen Deutsch- Samoas hat eine Gesamtzahl von 34 062 Skelen ergeben; darunter befinden sich 33 478 #amoaner und 584 andere Südsee-Insulaner. lan den 33 478 Samoanern sind 17 148 männ- gen und 16 330 weiblichen Geschlechts. Diese Mbölkerung verteilt sich derart, daß auf Upolu, Hüünono und Apolima 20 662 und auf ##daii# 12 816 Personen wohnen. Aus der im erlage der Samoanischen Zeitung erschienenen Auskunft über Samoa zitieren wir vergleichsweise die Ergebnisse der beiden früheren Volkzählungen. 1900: Männliche Eingeborene 16 894 Weibliche - .15921 Zusammen 32815 davon in Upolu, Manono und Apolima: 18 793 in Savaii 14 022 Die Zählung der Samoaner im September 1902 ergab eine vermutlich nur durch Ungenauig- keiten bei der unvollkommenen Zählungsmethode zu erklärende geringe Abnahme, nämlich in Upoln usw. 19 4111 in Savait 13 201 Zusammen 32 612 Da auch die kürzlich von der Samoanischen Zeitung veröffentlichten Zahlen über die Registrie- rung der Geburten und Sterbefälle einen Über- schuß der Geburten über die Sterbefälle zeigen, wird man es angesichts der von 1900/1902 bis jetzt festgestellten Vermehrung wohl als bewiesen ansehen können, daß die samoanische Eingeborenen- Bevölkerung zunimmt; eine hocherfreuliche Er- scheinung im Blick auf andere Südseegebiete, in denen das Eingeborenenelement teilweise geradezu rapide dem Aussterben entgegengeht. Die Zählung erfolgte durch die Pülenüü (Gemeindevorsteher). Es hat sich gezeigt, daß diese samoanischen Beamten für derartige Arbeiten durchaus verwendbar sind, wenn sie vorher genau instruiert werden. Somit dürfte endgültig die Möglichkeit gegeben sein, künftig ohne Schwierig-- keiten eine ordnungsmäßige Statistik der ein- geborenen Bevölkerung Deutsch-Samoas in Gang zu halten. Kus dem Bereiche der Oissionen und der Antisklaverei-Bewegung. Svangellsche Olssionen. Wie bereits in der Nr. 2 des „Deutschen Kolonialblatts“ mitgeteilt wurde, ist am 2. Januar in Herruhnt der Missionsdirektor D. Buchner, der in allen deutschen Missionskreisen großes An- sehen genoß, gestorben. Sein Tod wird von allen Freunden der evangelischen Mission be- sonders lebhaft beklagt werden. Die Evangelische Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika hat ihren Sitz von Berlin nach Bethel bei Bielefeld verlegt. Gleichzeitig schied A. Graf Bernstorff aus ihrem Vorstand aus. An seiner Stelle übernahm Pastor D. v. Bodel- schwingh den Vorsitz. (Fortsetzung Seite 168.)