V 219 20 Ceylon — nicht so reichlich wie bei der Hevea. Aber auch der aus der Milch dieser beiden Gummibäume erzielte Gummi steht an Qunalität dem aus der Hevea gewonnenen nach. Der Gehalt des trockenen Gummis an reinem Kautschuk beträgt im Durchschnitt bei der Castilloa elastica 86 v. H., bei der Manihot Glazowii 76 v. H., dagegen bei der llevea hrasiliensis 95 v. H. Dazu kommt, daß der Kautschuk von der Hevea die anderen Sorten an Elastizität und Nervigkeit bei weitem übertrifft. * * In Indien ist der Anbau von Gummi hauptsächlich im südlichen Teil in Angriff ge- nommen. Nach verschiedenen Versuchen, aber geringen Erfolgen in anderen Teilen Indiens hat man im Nilgiri-Gebirge jetzt gute Resultate erzielt. Ich sah dort in der Versuchsplantage Burlear (2400 Fuß hoch), daß sowohl Castilloa clastica wie llevea brasiliensis, welche von 1897 ausgesetztem Samen gezogen, 1898 ge- pflanzt waren, ebensogut fortkamen wie auf Ceylon. Der Stammdurchmesser der Hevea in Höhe von einem Meter betrug 20 cm. Castilloa eolasticu von dem gleichen Alter und in gleicher Höhe zeigte einen Stammdurchmesser von 25 em. Aber auch in der Versuchsplautage Benhope (2800 Fuß hoch) gedeihen sowohl Castilloa cClastica wic lleven brasiliensis noch sehr gut. Der Milchausfluß ergibt ungefähr dasselbe Resultat wie auf Ceylon. mir gesagt wird, sind dort schon etwa 5000 Acres zum Teil mit Hevea, äum Teil mit Castilloa bepflanzt, und nach den jetzt gewonnenen Erfahrungen glaubt man etwa 200 000 Acres für den Anbau von Gummi zur Verfügung zu haben. Auch dort neigt man dazu, der Hevea beim Anbau den Vorzug zu geben. In Nord--Indien, im Himalaja-Gebiet und Assam findet man vielfach die Fieus elastica. Während man lange Zeit deren Pflege vernach- lässigt hat, ist man jetzt durch den hohen Preis des Gummi dazu gekommen, ihr größere Auf- merksamkeit zuzuwenden. Ich habe jedoch keine regelmäßigen Aupflanzungen, sondern nur An- pflanzungen in Teekulturen und an Wegen, un- regelmäßig und einzeln stehend, gefunden. Daß diese Region noch für den Anbau der Hevea in Frage kommt, ist nicht anzunehmen, da die Temperatur nicht mehr den Ansprüchen der Pflanze genügt. Wie Im südlichen Birma sind seitens der Re- gierung seit vielen Jahren Versuche mit An- pflanzung der Hevea gemacht worden. Die Bäume gediehen gut, jedoch wurden keine exakten Zapfungsversuche oder Aufzeichnungen gemacht, woraus bestimmte Schlüsse in bezug auf die Er- tragsfähigkeit zu ziehen wären. In neuerer Zeit, ebenfalls durch den unerwartet hohen Preis des Gummis, ist man dazu gekommen, den Anbau der Hevea von privater Seite ernstlich in die Hand zu nehmen; es sind dort jetzt schon etwa 5000 Acres angebaut. Birma scheint sich für den Anban der Hevea besonders gut zu eignen, weil die Temperaturen sich in den ge- wünschten Grenzen halten, und weil mit dem Monsoon jährlich reichlich Regen fällt. Die von mir in Angenschein genommenen Plantagen zeigten sich durchweg schön entwickelt. Bei dem allgemeinen Aufschwung und der intelligenten Bevölkerung steht zu erwarten, daß dort der Anbau der Hevea in kürzester Zeit große Di- mensionen annehmen wird. In Birma hat man auch teilweise mit der Einführung künstlicher Bewässerung begonnen und ganz vorzügliche Resultate erzielt. Auch in Oberbirma sind Ver- suche mit Anpflanzung der Hevea gelungen, und da die Regierung Neuanlagen besonders begünstigt, so ist wohl sicher, daß vor Ablauf von zehn Jahren mehr als 100 000 Acres angebant sein dürften. Sowohl auf Ceylon wie in Indien und Birma herrscht die Meinung vor, daß da, wo os die Verhältnisse nur irgendwie zulassen, der Aupflanzung der lleven brasiliensis der Vorzug gegenüber allen anderen Gummipflanzen zu geben sei. Dies erscheint sehr verständlich; denn abgesehen von allen anderen Vorzügen der Hevea bringt das daraus gewonnene Paragummi den höchsten Preis, was von besonderer Bedeutung deswegen ist, weil man doch damit rechnen muß, daß in näherer oder fernerer Zeit einmal der Gummibedarf des Weltmarktes von der Produk- tion überholt wird. Die Weltproduktion beträgt zur Zeit etwa 60 000 Tons Gummi. Eine zehnjährige Hevea- Plantage kann nach der heute bekannten Be- arbeitungsmethode per Acre wohl 500 Pfund Gummi, und dieselbe Plantage würde bei einem Alter von 15 Jahren etwa 1000 Pfund Gummi liefern, selbst wenn nicht die hohen Erträge einzelner Bäume in Rechnung gestellt werden, wie solche auf Ceylon vorhanden sind. Um den heutigen Gummibedarf zu decken, wären demnach 240 000 Aeres zehnjähriger Plantage oder 120 000 Aecres fünfzehnjähriger Plantage not- wendig. Nach dem Anual Report of the United Planters Asscciation der F. M. S.- 1904 waren im Jahre 1904 bereits mit llevea brasiliensis angebaut in: