240 Es beabsichtigen zu spenden: 8. Der Herr Landrat in Pinneberg für 1041,25 Mark Liebesgaben. Der Fabrikdirektor und Leutnant der Reserve Herr Flehinghaus in Berlin eine Anzahl 2. # Sprechmaschinen nebst dazugehörigen Platten, zur Unterhaltung der in den Lazaretten be- findlichen Leichtkranken und Rekonvales= zenten. Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Das Erlöschen des RKufstandes in Oeutsch-Südwestafrika. (Hierzu eine Karte vom Schauplat der südwestafrila- nischen Kämpfe.) Die Fortsetzung einer vom Königlich Prenßi- schen Großen Generalstabe ansgearbeiteten Dent- schrift über den Verlauf des Aufstandes in Südwestafrika wurde dem Reichstage soeben durch den Herrn Reichskanzler vorgelegt. Da im dentschen Volke das Interesse für die schwer heim- gesuchte Kolonie erfreulicherweise immer weiter gewachsen ist, je näher der allgemeine Friede und damit die Möglichkeit eines umfassenden wirt- schaftlichen Neuaufbaues herankommt, so geben wir den Inhalt der Denkschrift diesmal auch hier ein- gehend wieder. Die Denkschrift führt aus: Seit November 1906 sind Gefechte von Be- deutung im Süden unseres Schutzgebietes nicht mehr zu verzeichnen. Nur vereinzelt sind noch Uberfälle von Patronillen, Viehwachen und Transportbedeckungen vorgekommen. Am 1. November 1906 gelang es einer Hottentotten- bande unter Führung Stürmanns, die Besatzung von Uchauaris zu überfallen. Die Verfolgung des Gegners wurde sofort aufgenommen. Ober- leutnant Frhr. v. Fürstenberg mit einer Kom- pagnie und einem Maschinengewehrzug erreichte am 5. November 1906 in den östlichen Käras- bergen den Feind, der nach kurzem Gefecht aus- cinanderlief. 60 Mann dieser Bande, darunter auch ein Sohn des Führers, stellten sich bald darauf in Lifdood und gaben 18 Gewehre ab. Von Stürmann selbst hat man seit dieser Zeit nichts mehr gehört. Ebenso gelang es der Abteilung Molidre, andere im November vorigen Jahres hauptsächlich im Fischflußgebiet auftanchende Hottentottenbanden a#u zersprengen. Ein Teil lief in den schwer zu- gänglichen Oranjebergen auseinander, ein anderer Teil, darunter auch der im vorigen Jahre viel genannte Bandenführer Fielding, trat auf eng- lisches Gebiet über. Schließlich sah auch der Hauptgegner, der noch im Felde stand, der Kapitän der Bondels- zwarts Johannes Christian, die Nußlosigkeit weiteren Widerstandes ein; er wurde kriegsmüde. Auch für ihn waren erhebliche Verpflegungs- schwierigkeiten entstanden, seitdem der deutsche Führer für die Entfernung des Farmerviehs aus dem Süden sowie für die erhöhte Sicherheit der Transporte Sorge getragen und dadurch dem Gegner die Möglichkeit genommen hatte, vom Raube zu leben. Anfang Oktober traf ein Bote in Keetmaus- hoop ein, der angab, daß Johannes Christian um Frieden bitte. Der Bote war als unzu- verlässig bekannt; es blieb zweifelhaft, ob er tat- sächlich vom Kapitän mit dieser Sendung beauf- tragt war. Er wurde daher an diesen zurückgesandt mit der Aufforderung, der Kapitän möge sich stellen. Darauf ließ Johannes Christian den ihm persönlich bekannten Pater Malinowski um eine Unterredung in der Gegend von Springpüts bitten. Nachdem ihm freies Geleit zugesichert war, traf er mit 50 Kriegern am 21. Oktober in Heirachabis ein, von wo er am 26. zum Oberstleutnant v. Estorff nach Ukamas beschieden wurde. Die Unternehmungen in dem beschräntten Ge- biet der Kärasberge wurden vorlänfig eingestellt. Oberstleutnant v. Estorff wurde durch den Oberst v. Deimling angewiesen, mit den Bondels- zwarts auf folgender Grundlage zu verhandeln: Unterwerfung, Abgabe der Waffen, Zusicherung von Leben und Freiheit. Letzteres wurde zu- gesagt, weil zuverlässig bekannt war, daß die Bondels den Kampf bis zur Vernichtung der Gefangenschaft vorziehen würden. Am 27. und 28. Oktober meldete jedoch Oberstleutnant v. Estorff, der Kapitän erkläre, über die Waffenabgabe nicht entscheiden zu können ohne das Einverständnis Joseph Christians und anderer Großleute, deren baldiges Eintreffen erwartet werde. Durch das Sammeln des Stammes wurde der Beginn der Verhandlungen bis zum 21. De- zember verzögert. Die Ende Ofktober erfolgte Aussendung von Boten, die die Großlente auf-