W 258 20 Löwen und 3 von Leoparden; von Herrn Unter- offizier Robscheit (Kondoa-Irangi) 2 Felle und 13 Schädel vom Schuppentier, Hyänen, Ich- neumon, Ginsterkatze, Wildkatze und Stachelschwein; von Herrn Sanitätsunteroffizier Meyer (Kondoa) 11 Schädel vom Pavian, Serval, Leopard, Löwen, Schakal und Löffelhund; von Herrn Martiensen (Mombo) 1 Pavian= und 1 Hystrixschädel und von Herrn Deeg (Kondoa) 1 Giraffenschädel. Allen Herren, welche zu dieser Sammlung von Tieren beigetragen haben, besonders aber Herrn Oberleutnant Lademann, ist das Museum für ihre außerordentliche Mühe und Sorgfalt zu größtem Danke verpflichtet. Die Sammlung gehört zu den größten, welche jemals aus Deutsch-Ostafrika gekommen sind. Sie ist in gleicher Weise wertvoll durch die sorgfältigen Fundortsangaben wie durch die vorzügliche Präpa- ration. Der wissenschaftliche Wert ist dadurch besonders groß, daß die Stücke planmäßig von verschiedenen Punkten gesammelt sind, so daß jede Art durch mehrere gut gewählte, wichtige Fund- orte vertreten ist. Dadurch ist es möglich, die geographischen Formen, welche zwischen Ugogo und Usambara vorkommen, nachzuweisen und ihre Gebiete schärfer zu umgrenzen. In Ver- bindung mit den früher schon von Herru Ober- leutnant Lademann geschenkten Sammlungen wird diese neue sicher unsere Kenntnis über die tier- geographischen Verhältnisse Ostafrikas und über die systematischen Unterschiede der Formen ein großes Stück weiterbringen. Auch für viele ein- zelne Fragen, wie die Zahl der Leopardenformen, der Ginsterkatzen u. a., bietet die Sammlung reiches Material. 75 Kamerun. Die Dochenepldemie in KRamerun. Zu der Nachricht vom Ausbruch der Pocken- epidemie im Südbezirk von Kamerun sind inzwischen noch weitere Mitteilungen des Gouver= nements an hiesiger amtlicher Stelle eingetroffen. Der Ansbruch der Epidemie, die hauptsächlich an der Straße Lomie, Besam, Ngoko, Seke, Jukadum grassiert, wurde am 21. Januar seitens der Station Lomie an das Gonvernement gemeldet. Da nach dem drahtlichen Bericht der Station Ebolova und Lolodorf, wie auch nach Mittei- lungen von Kaufleuten ein Übergreifen der Epidemie nach Westen zu befürchten war, so haben die genannten Stationen sofort umfassende Quarantäne= und Absperrungsmaßregeln ergriffen. Um bei der Bekämpfung der Epidemie ein ein- heitliches Vorgehen sicherzustellen, wurde dann durch den Gouverneur die Leitung der Be- kämpfungsmaßnahmen (mit Lolodorf als Basis) dem am 29. Jannar im Schutzgebiet wieder ein- getroffenen Marine-Stabsarzt Dr. Waldow über- tragen. Die Dienststellen im Südbezirk sind au- gewiesen worden, seine sanitären Maßnahmen in jeder Hinsicht zu unterstützen, und auch das im Südbezirk tätige ärztliche Personal, Professor Dr. Haberer am Nyong, Dr. Ufer in Kribi, Oberarzt Dr. Handl in Ebolova und Oberarzt Dr. Bercke im Osten des Südbezirks wurden ersucht, den Weisungen Dr. Waldows zu ent- sprechen. Um ferner bei Anordnung der Maßnahmen gegen die Epidemie die kaufmännischen Interessen im Südbezirk nach Möglichkeit zu schonen, haben auf Veranlassung des Gouverneurs die Herren Regierungsrat Dorbritz, Dr. Waldow und Dr. Ufer zu Kribi mit Vertretern der Südfirmen die Lage besprochen. Den Münschen der Firmen wird bei Feststellung der ferneren Maßnahmen, soweit irgendwie angängig, in weitgehendem Maße Rechnung getragen werden. der kopf des Bamum - Herrschers. In Erfüllung der den Bausso auferlegten Friedensbedingungen (vgl. Kol. Bl. 1906, S. 705 ff.) lieferten diese dem mit der Entgegennahme der Leistungen beauftragten Leutnant v. Wenckstern den Kopf des Bamum-Häuptlings Sango aus, welcher vor acht Jahren im Kampfe mit den Bausso besiegt und getötet worden war. Uber die Rückgabe dieses Kopfes an den jetzigen Bamum-Häuptling Joja, der von dem Augen- blick seiner ersten Berührung mit Europäern bis zum heutigen Tage eine europäerfreundliche Haltung gezeigt hat, berichtet der genannte Offi= zier unter dem 1. September 1906 folgender- maßen: Nach Erfüllung der Friedensbedingungen in Bausso trat ich meinen Rückmarsch zur Station über Bamum an. Zwei Stunden nach meiner Ankunft in Batabi, einen kleinen Tagemarsch vor Fumban gelegen, traf der Häuptling Joja, dem ich vorher Nachricht von der Uberbringung des Kopfes geschickt hatte, begleitet von vielen seiner Großleute und einem Teil seiner Soldaten in Batabi ein. Nach einer herzlichen Begrüßung bat mich Joja, ihm bereits heute den Kopf seines Vaters zu geben. Die Übergabe des Kopfes war eine wirklich ergreifende Szene. Im ganzen das Gegenstück zu der Auslieferung des Kopfes in Bansso! Dort ließ sich bei Herausnahme des