E 259 2O Kopfes aus dem Korbe und aus den Tüchern in den Gesichtern Symus' und seiner Großleute eine schreckliche Angst wahrnehmen. Am stärksten war die Angst in den Zügen des Häuptlings Symnu selbst ausgeprägt. Er wagte kaum, den Schädel anzusehen. Später erzählte er, jedes Jahr habe er einmal den Kopf herausgenommen, ihn seinem Volke gezeigt, was jeweils Anlaß zu großen Festlichkeiten geboten habe. Hier in Batabi war es ein gewisses Miß- trauen, das in den Gesichtern Jojas und seiner Großleute zu lesen war. Als ich mich daran machte, den Kopf aus dem Korbe herauszunehmen, drängten sich die Großleute Jojas zu einem engen Kreise um Joja und mich zusammen. Auf Jojas Gesicht stand deutlich die Frage: „Ist es auch wirklich der richtige Kopf?'“ Es war ein eigen- tümlicher, unendlich vielsagender Blick, mit dem Joja nur eine Sekunde den ihm von mir hin- gehaltenen Schädel betrachtete. Daun brach der starke, große Mann laut schluchzend wie ein Kind zusammen. Joja wurde von seinen Großleuten, die meist heftig weinten, aufgehoben und auf einen Stuhl gesetzt. Es danerte lange, bis er sich etwas be- ruhigt hatte; dann bat er mich, ihm den Kopf äu geben. Er streichelte das Haupt und drückte os unter Tränen an sich. Hierauf gab er den Befehl, den Schädel mit den Tüchern in einen schönen mitgebrachten Korb einzupacken. Die Tücher waren Uberreste der Kleider Sangos, die zön e seinem Kriegszuge nach Bansso getragen e. Lange saß Joja schweigend da, unverwandt #an den Korb sehend, dann wandte er sich plötz- 7 drückte mir heftig die Hand und sagte: Aont mn dir tausendmal, daß du mir den olk werden date gebracht hast. Ich und mein ic sage der odies dem Weißen nicht vergessen, und der Weiße es bra, eSst #e7sehe, ich wirklich, daß bat er mi - nir meint.“ Schließlich er mich, nach Fumban zurückgehe nrrin Joja bestieg auf dem en ge hen zu dürfen. dicht. Ei, seine Großlente marsche sein Pferd gingen mit abgenommne und seine Soldaten Sn gen ener Kopfbedeckung hinter dem Korbe her, in dem jetzt der Sche H *7# Eannn ,. Schädel lag. Die ganze Szene war ein Zeichen der Liebe des Kindes zum Vater, der Anhänglichkeit des Volkes an seinen gefallenen Häuptling Von Bamums wurde mir gesagt, daß Joja erst. jett. * im Besitze des Kopfes seines VBaters, von vielen wirklich als Häuptling angesehen und geachtet würde. Joja soll häufig zum Vorwurf gemacht sein, daß er den Kopf seines Vaters nicht in seinem Lande habe. Dies ist leicht erklärlich, wenn man in Betracht zieht, daß die Bamums die Köpfe der gefallenen Häuptlinge aufbewahren. Der Verstorbene wird bis zum Hals senkrecht ein- gegraben, über den Kopf wird ein Tongefäß ge- stellt. Ist die Verwesung eingetreten, so wird der Schädel fortgenommen und in einem besonderen Hause untergebracht. Hin und wieder, haupt- sächlich bei besonderen Gelegenheiten, geht der Nachfolger zu dem Hause und bringt Palmwein für den Toten dorthin. Gegen seine Gewohnheit, stets mit großem Gefolge auszutreten, kam Joja mir am anderen Tage bei meinem Einmarsch in Fumban ganz allein entgegengeritten. Er sagte mir, soin Volk habe große Traner, alle Leute seien weiß bemalt und trügen schmutzige Kleider. Auf dem Wege durch die Stadt waren nur einzelne Leute zu sehen; aus den Häusern klang das Wehklagen der Frauen. Fumban trauerte um den gefsallenen Häuptling Sango. Auf dem Platze vor dem Häuptlingshause wurden wir von einer großen Volksmenge er- wartet. Alles war weiß bemalt, solbst die Sol- daten Jojas, die sonst so sanber angezogen sind, trugen wie die übrigen Lente zerrissene, schmutzige Kleider. An dem Eingange zu dem Hause kam mir die Häuptlingsmutter Nah entgegen und dankte mir unter ständigen Tränen für die Uberbringung des Kopfes. Als mir Joja den Willkommtrunk anbot, hielt er an das Volk eine Ansprache, die mit stürmischem Händeklatschen der versammelten Leute endete. Wie mir später einer meiner Bamumsoldaten be- richtete, hat er in seiner Ansprache der Menge vorgehalten, daß der Weiße ihm und seinem Volke einen großen Dienst erwiesen hätte; deshalb fordere er dasselbe zu Dankbarkeit gegen den Weißen auf. Am anderen Tage brachte Joja zahlreiche Ge- schenke und bat mich, seinen Besuch in Bamenda auf der Station anzusagen. Togo. Quarantäne- aßregeln In Togo wegen Gelbfieber. In Grand Popo (Dahomey) ist am 12. Januar d. Js. der französische Arzt unter den Erscheinungen einer Erkrankung von Gelbfieber gestorben. Es sind deshalb durch eine Verordnung des Kaiserlichen Gonverneurs von Togo vom 15. Januar d. Is. für die aus dem sidlichen Teil von Dahomey kommenden Personen und die aus Grand Popo nach Togo kommenden Schiffe Quaramäne-Maßregeln angeordnet worden.