W 267 20 Überhaupt befinden sich im Kafue-tal noch verschiedene weniger bekannte Erzlagerungen, u. a. die sogenannten Silver-king, Sable-Ante- lope, Hippo-Rhino, Charobie und True-Blue- gruben, die den Interessensphären der Northern Copper Company und deren Zweiggesellschaften: Rhodesia Copper Company, Rhodesia Brokenhill Development Company und Kafue Copper Development Company angehören. Eine zweite Gruppe von Kupferminen liegt im Distrikte Katanga des Kongostaates in der Gebirgsgegend zwischen zwei Nebenflüssen des Oberkongos, der Lualaba und der Lufira. Dieser Komplex von Kupfergruben wird demnächst von der anglo-belgischen Minenbaugesellschaft: Tan- ganyika Concessions erschlossen werden. Mit Rück- sicht auf diese Erzlagerungen ist die Minenbau- gesellschaft bestrebt, den Bau der Eisenbahnlinie, die ihren Terminus in Lobitobay nördlich von Benguela erhalten wird, möglichst zu beschleunigen. Lobitobay bietet den besonderen Vorteil, daß es einen ausgezeichneten natürlichen Hafen besitzt, über welchen der überseeische Verkehr zwischen dem Inneren Afrikas und die anderen Weltteile geführt werden könnte. Die Hauptinteressenten der Benguelaeisenbahn werden natürlich auch alles aufbieten, um diese Linie, die im ver- gangenen Jahre über den Gebirgsrand der Hoch- ebene vollendet worden ist, möglichst bald an das Eisenbahnnetz von Nord-Rhodesien anzuknüpfen, um derart die Hauptstadt von Süd-Rhodesien (Matabeleland), Buluwayo über Lobitobay mit dem Atlantischen Ozean zu verbinden. Schließlich sei die Kupfergrube von Tsumeb in Deutsch-Südwestafrika erwähnt, welche die Veranlassung zu dem Bau der sogenannten Otavibahn gewesen ist. Sollte der Bau dieser Linie in nordöstlicher Richtung und weiter östlich fortgesetzt werden können, und zwar mit Über- schreitung des Okavangoflusses bei Andara und des Kuandoflusses bei Kasungula das Zambesital entlang, so würde sie bei Livingstone an den Victoriafällen an die Kap-Kairobahn angeschlossen werden können. So viel ist sicher, daß nach der Vollendung der Eisenbahnlinie Lobitobay—Katanga—Broken- hill die Entfernung zwischen Southampton und Johannesburg mittels dieser Eisenbahn ebenso groß sein würde, wie die Distanz zwischen diesen Orten, wenn man den Weg über Kapstadt nimmt. Sollte aber das Endziel der Reise von Southampton Buluwayo sein, so würde diese Stadt über Lobitobay in 17 Tagen und 18 Stunden zu erreichen sein, dagegen aber die Reise dorthin über Kapstadt 19 Tage und 8 Stunden in Anspruch nehmen. Daß die Kapregierung und das Parlament der Kapkolonie sich über diese Neugestaltung der Verkehrsverhältnisse beunruhigen, ist erklärlich; indessen wird es ihnen kaum möglich sein, die Entwicklung der Dinge in ihrem natürlichen Lauf zu hemmen. Verschiedene Mitteilungen. KAllerhöchste Kne#rhennungsschreiben an das Rolonlal- Wirtschaftliche Komitee. Der Kaiser und das Kolonial-Wirtschaft- liche Komiteec. Das fortgesetzte Interesse Seiner Majestät des Kaisers an den Arbeiten des Kolonial-Wirt- schaftlichen Komitees bekundet neuerdings das folgende, an den Vorüitzenden des Komitees Karl Fupf gerichtete Schreiben, datiert Berlin, den 21. Februar 1907: „Ew. Wohlgeboren erwidere ich auf die gefällige Zuschrift vom 19. Dezember v. Is. ergebenst, daß ich gerne Gelegenheit genommen habe, die eingesandte Schrift „Die Arbeit des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees 1896 bis 1906 nebst dem Wirtschaftsatlas der deutschen Kolonien« Seiner Majestät dem Kaiser und Könige vorzulegen. Allerhöchstdieselben geruhten mit lebhaftem Interesse und mit dankbarer An- erkennung davon Kenntnis zu nehmen, in welch wirksamer Weise das genannte Komitee durch seine eifrige Tätigkeit an der Lösung der wich- tigsten wirtschaftlichen Fragen der Kolonien und an der Aufklärung des deutschen Volkes über seinen Kolonialbesitz mitgearbeitet hat. Der Geheime Kabinettsrat. In Vertretung: (gez.) v. Eisenhart.“ *# Der König von Sachsen und das Kolonial= Wirtschaftliche Komitee. Dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee wurde am 5. März d. Is. durch den Königlich Sächsischen Gesandten Graf Vitzthum v. Eckstaedt das folgende Schreiben des Königs von Sachsen überreicht: „Das zehnjährige Bestehen des Kolonial= Wirtschaftlichen Komitees gibt Mir Anlaß, dem Verein in Anerkennung seiner erfolg-