286 Deutschen Kolonialgesellschaft Herrn W. Sehad in Darmstadt der Erlös zweier von Sr. Ex- zellenz dem Herrn Wirklichen Geheimen Rat Dernburg und Herrn Oberstleutnant Quade gehaltener Vorträge mit 100 Mk. Vom Radfahrerverein in Roßlingen 30 Mk. Vom Gesangverein „St. Cäcilia“ in Roß- lingen 24 Mk 4. Vom Herrn Wachtmeister Herbst in Rotenburg durch Vermittlung der Deutschen Kolonial- gesellschaft in Berlin 21,50 Mk. Vom Herrn J. Schröder in Süderau i. Hol- stein durch Sammlung 18 Mk. 6. Vom Herrn Dr. Clages in Hannover durch Sammlung 7,50 Mk. 7. Von dem Turnverein „Frintrop“ durch Ver- mittlung des 1. Vorsitzenden Herrn Schür- kötter in Dellwig 4,40 Mk. 8. Von der Buch-, Kunst= und Musikalien- handlung von Herrn Karl Stracke in Hagen i. W. 2000 Exemplare des Heftes „Festlieder“. Von der Firma D. Sandmann in Berlin SW. zwei Kisten Himbeersaft. # S S 10. Der dirigierende Arzt und Besitzer des Kaiserbades in Schmiedeberg, Bezirk Halle, Herr Dr. Schuckelt, hat sich bereit erklärt, die für Angehörige der Schutztruppe für Südwestafrika im Jahre 1906 zugestandenen Vergünstigungen auch auf das Jahr 1907 auszudehnen, und zwar gewährt der Genannte: Offizieren usw. völlig freie Kurmittel, also Moorbäder und jede ärztliche (einschl. elek- trische, medikomechanische und Röntgen-) Behandlung. Außerdem kostenfreie Zimmer mit voller Pension. Ferner hat Herr Dr. Schuckelt sich erboten, für Reiter usw., sofern Zimmer in der Anstalt selber nicht mehr verfügbar sind, durch seine Vermittlung ge- eignete billige Unterkunft in der Stadt zu beschaffen. Es beabsichtigen zu spenden: 11. Herr Carl Seckel in Charlottenburg 20 000 Stück Zigarectten. 12. Frau Regierungsrat Marie Jaeschke, geborene Stoeckel, in Wüstegiersdorf i. Schles. eine Anzahl Flaschen „Charlottenbrunner There- sienquelle“. Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestanet.) Deutsch-UNeuguinea. Die Dalau-Insein.) Die Verhältnisse auf den Palau-Inseln sind in politischer Beziehung noch nicht konsolidiert. Namentlich durch die Kreise der „Rupaks“, der reichen Bevölkerungsklasse, geht ein heißes Sehnen nach der alten Zeit, nach der Zeit, da es noch keine Bevormundung durch eine fremde Regierung gab. Diese elegische Stimmung ist sehr erklärlich. Die Rupaks schalteten und walteten nämlich früher nach Willkür, beuteten das niedere Volk aus und häuften Schätze auf. Solche Privilegien sind ihnen unn genommen, der kleine Mann kann wieder aufatmen, er ist von dem Drucke befreit, der früher auf ihm und seiner Familie gelastet hatte. Genährt wird die Unzufriedenheit der Rupaks vor allem durch die sogenannten »kalids«, welche neben ihrer priesterlichen und ärztlichen vor allem auch eine politische Stellung einnehmen. Sie spielen ihre Rolle aber ganz im geheimnis- vollen Dunkel des Volkslebens, so daß die Re- gierung fast nie von ihrer Agitation früher er- fährt, als bis die Ausführung eines Planes beginnt. Die drei einzigen während meines Aufent- haltes auf Palau vorhandenen Vertreter Deutsch- " Aus einem Bericht des Regierungsarztes in Jap. lands, Stationsleiter, Missionar und Arzt, mußten schon wegen ihres Berufes den Kalids als Tod- feinde gelten, da ja diese gerade in jenen drei Rollen, in derjenigen der Politik, der Religion und der Medizin, auf der Bühne ihres Volkes anftreten. So war um die Pfingstzeit 1906 die Bevölkerung von Arekolong, der närdlichsten Landschaft von Palan, durch einige Kalids auf- gehetzt worden. Bereits waren Boten zu den mächtigen Häuptlingen Araklai und Fibasul ab- gegangen, um die Erlaubnis zu einem gewalt- samen Vorgehen gegen die Regierung einzuholen. Nur durch das rasche, energische Handeln des Stationsleiters, der mit seiner kleinen Polizei- truppe wider Erwarten in dem aufsässigen Dorfe erschien und die größten Schreier festnahm, wurde ein Weitergreifen der Bewegung verhindert. Die regelmäßigen Besuche des deutschen Kreuzers sowie die immer noch bestehende Eifersucht der einzelnen Stämme vermögen allein die Lage einigermaßen zu sichern. 1 Wie bei vielen Naturvölkern, so ist auch in Palau der Zauberer gleichzeitig Arzt. Ich sehe hier von der religiösen Tätigkeit der Kalids ab, da diese ungemein schwer klarzulegen ist und ein- gehendste Studien, vor allem auch der Sprache, erfordert, zu denen vier Monate augestrengter