W 307 2.C genommen und nach der Faktorei gebracht, wo man sie öffnet und die Bohnen herausnimmt. Nachdem die Bohnen in der Sonne getrocknet sind, werden sie in einem Ofen gedörrt. Auf der Plantage Greenwood bei Kandy wurde mir gesagt, daß der Ertrag der Caropano Grande insofern vorzuziehen sei, als nicht allein die Qualität des Kakaos besser, sondern auch die Ernte billiger sei. Dort wurden aus 1800 Früchten Caropano Grande gewöhnlich 100 Pfund Kakao- bohnen gewonnen — jede Frucht enthält durch- schnittlich 60 Bohnen — während von Creolo zu dem gleichen Quantum 2200 Früchte nötig sind; jede dieser Früchte enthält durchschnittlich 38Bohnen: das bedeutet etwa ein Fünftel Mehrarbeit für Pflücken und Offnen der Früchte. Die Unkosten zur Erhaltung der Plantage betragen für Bearbeitung, Beaufsichtigung und Düngung per Acre etwa 100 Rupien. Der Er- trag kann im Durchschnitt mit 15 Zentnern trockenen Kakaos per Acre angenommen werden; der Zentner hat in Colombo einen Wert von 32 bis 40 Mark, je nach Qualität und Kon- junktur. Für Pflücken, Ausschälen, Trocknen, Ver- packen und Transport sind ungefähr 18 Rupien per Zentner in Abzug zu bringen, so daß die 15 Zentner einen Reinerlös von etwa 270 Rupien ergeben. Rechnet man hiervon die Kosten der Unterhaltung der Plantage mit 100 Rupien per Aere ab, so bleibt per Acre Kakaoplantage ein Nettoüberschuß von 170 Rupien. Kokosnuß. 4 In den niederen Teilen der Insel, haupt- sächlich in denen, die nicht weit von der Meeres- küste entfernt liegen, findet die Kokosnuß das beste Fortkommen. Die Pflanzungen wurden bisher fast ausschließlich von Singhalesen und für deren Rechnung betrieben; den Europäern war der Nutzen zu gering. Erst in neuerer Zeit nachdem festgestellt worden, daß durch geeignete üngung und rationelle Bearbeitung der Ertrag erheblich zu steigern ist, findet man auch Kokos- plantagen unter europäischer Leitung. Die Kopra, der Kern der Kokosnuß, bildet einen ganz erheblichen Teil des Exportes von Ceylon, und auf Grund der Kopraproduktion hat sich dort auch eine besondere Industrie zur Herstellung von Kokosnußöl und Olkuchen etabliert. Neben Kopra und den Produkten daraus, sowie neben den ganzen Kokosnüssen, die außer für den Export zur Ernährung der Bevölkerung gebraucht werden, sind auch die übrigen Teile der Kokospalme für den Bedarf der Insel- bewohner fast unentbehrlich. Die Blätter der Palme werden geflochten und zu Bedachungen verwendet, das Holz wird vielfach für Bauzwecke gebraucht und die äußere fibrehaltige Umhüllung der Nuß wird zu Geweben, wie Decken usw., und zu Seilen verarbeitet. Um die Fibre aus der Umhüllung der Nuß (Husk) zu gewinnen, werden die Nüsse für einige Wochen in Wasser gelegt, mit Steinen beschwert, damit sich die einzelnen Fasern besser trennen lassen, und als- dann durch Schlagen gelöst.“!" Zur Gewinnung des Ols aus der Kopra bedienen sich die Ein- geborenen einer Mühle, die durch Büffel ge- trieben wird.“") Die Kokospalme kommt auf sehr leichtem, trockenem Boden fort und gibt nach etwa zwölf Jahren die erste Ernte. Nach der bisherigen Wirtschaftsweise der Singhalesen betrug jedoch der Jahresertrag nur etwa 600 bis 700 Nüsse per Aerc. Die Düngung des Bodens geschieht jetzt auf verschiedene Art: 1. dadurch, daß man die abogeschlagenen Zweige der Palme und die bei der Offnung der Kokosnuß abfallende fasrige Umhüllung der Nuß (Husk) nicht mehr von der Plantage entfernt und verkauft, sondern sie dem Boden zurückgibt und dort verwesen läßt; 2. durch Anpflanzung von Leguminosen (Gründüngung), welche den Stickstoff der Luft binden und dem Boden nutzbar machen. Man verwendet hierfür Erdnüsse, Crotalaris striata, Vigna Catiany usw.; 3. durch Aufbringen künstlichen Düngers und Korallenkalks (letzterer wird gewöhnlich aus der in der Nähe befindlichen See entnommen), sowie durch Mischung von Torf mit dem Boden. Die Kokospalme braucht ein verhältnis- mäßig großes Quantum Kochsalz, welches durch die Seewinde den Bäumen zugeführt wird. Es wurde mir erzählt, daß man mit Erfolg Kochsalz in die Kronen der Bäume schüttet, wo dies nicht der Fall ist. Die Differenz des Ertrages ist schon nach zweijähriger Düngung ganz erstaunlich. Man pflanzt gewöhnlich 70 Palmen per Acre; die Bäume werden, je nachdem ob gedüngt oder ungedüngt, mit 8 bis 12 Jahren ertragsfähig. Sobald diese Zeit da ist, wird jeden zweiten Monat einmal geerntet, also sechsmal im Jahre. Von einem an der Ostküste von Ceylon bei Negombo ansässigen Pflanzer habe ich folgende Angaben: Während der Ertrag von 33 Aeres unge- düngter Plantage im Monat Februar 1700 Nüsse war (das sind 51 Nüsse per Acre), ergaben in demselben Monat 70 Acres gedüngter Plan- *) Siehe Abbildung 9.“) Abbildung 10 und 11.