W 337 20 macht, indem sie die kaum unterworfenen Gebiete von neuem insurgierten. Ihr Vorgehen war planmäßig und wohlüberlegt, denn auch Scha- bruma war anscheinend zur Teilnahme aufgefordert worden. Ich hatte lezteren absichtlich in einer Stellung in Upangwa nicht beunrnhigen lassen und doch verließ er ohne sichtlichen Grund am 16. März das umschlossene Gebiet und marschierte auf Kitanda. Bei dieser dem östlichen Ungoni drohenden Gefahr konnte ich den Vormarsch nach Upangwa nicht eher antreten, als die Verhältnisse bei Likuyn und Kitanda geklärt waren. Es zeigte sich bald, daß die Hauptkraft des leindlichen Einfalles gegen den M. P. Kitanda gerichtet war. Den Schutz der Landschaft Likuyn konnte ich also der inzwischen auf 40 Hinterlader verstärkten Besatzung des M. P. Njamtumbo über- lassen. Der Postenführer — Unteroffizier Rhode — t dieser Aufgabe auch voll gerecht geworden. Er reinigte die Landschaft Likuyn vom Gegner und sicherte den Verkehr auf der Karawanen- straße. Gegen die Hauptmacht Mohamakiros sandte ich Oberleutnant v. der Marwitz am 21. März von Gumbiro nach Kitanda. Es traf sich be- londers gut, daß die 13. Feld-Kompagnie von Mbeyeras den Sultan Merere und etwa 1200 seiner Krieger mitgebracht hatte, die jetzt die Kompagnie nach Kitanda begleiteten. Der Vor- marsch gegen Upangwa wurde also vorläufig aufgeschoben. Der Führer des M. P. Kitanda hatte durch Hebende Wangoni am Morgen des 23. März Cchrichten erhalten, daß Mohamakiro mit sehr vielen Donde= und Mgende-Leuten am 22 des- & Bl Monats die unterworfenen Wangoni über- fertar, die Männer getötet, die Weiber und Kinder durgsschlevpt hätte. Oberleutnant Hudemann "7 Ptoltreifte daher am 23. die Umgegend seines gefechns und hatte dabei kleinere Patronillen- wesente- Er überzeugte sich hierbei von der An- egnent eines unternehmungslustigen stärkeren Mngris und ergrif daher in Erwartung eines regelnk kür den 24. März alle Vorsichtsmaß- Mohamakir— nachmittcgwakike Kitanda entfe ko. E lagerte tatsächlich am 23. März 25 Wegminuten von dem M. P. biro. Er'# oint dicht an der Straße nach Gum- eigenen. hatte am 22. und 23. über 500 seiner genossen letzt von ihm abgefallenen Stammes- anscheine Lesangen, fühlte sich nach Gumbiro zu im Mor n volltommen sicher und beabsichtigte Schabergengranen des 24. den Posten anzugreifen. am Pituna saß während dieser Zeit abwartend Gunbt i und beunruhigte die Straße Kitanda — ko. Seine Leute rieben eine Patronille von Hilfskriegern des Bezirksamts Ssongea in dieser Zeit auf. Oberleutnant v. der Marwitz erreichte am 23. März 11 Uhr vormittags von Gumbiro kommend den Pitu. Hier erfuhr er durch Pa- trouillen, daß Mohamakiro dicht vor Kitanda stehe. Er setzte daraufhin den Vormarsch ungesäumt fort und erreichte kurz vor Einbruch der Dunkel- heit das feindliche Lager. Er kam mit den auf- marschierten Askari bis auf 30 Schritt an dieses heran und kommandierte einige Salven. Eine wilde kopflose Flucht der Aufständischen war die Folge. Nur mit wenigen Schüssen wurde das diesseitige Feuer erwidert. Leider war die Durch- führung einer energischen Verfolgung mit Rück- sicht auf die inzwischen hereingebrochene absolnte Dunkelheit unmöglich. Die Kompagnie lagerte beim Posten und nahm am nächsten Tage die Verfolgung auf, bei der dem Gegner schwere Ver- luste beigebracht wurden. Vor allem gelang es, die größere Hälfte der Gefangenen wieder zu befreien. Auf unserer Seite blieb in diesen Tagen ein Farbiger tot, einer wurde verwundet. Entsprechend den ihm gewordenen Aufträgen brach Oberleutnant v. der Marwitz die Verfolgung am Luwegu ab und kehrte über Kitanda nach Gumbiro zurück. Es war anzunehmen, daß die Aufständischen nach der ihnen jetzt von der 13. Feldkompagnie erteilten Lektion sich eine Zeitlang ruhig verhalten würden. Ich beschloß, diese Panse auszunutzen, um die bereits eingeleitete Unternehmung gegen Upangwa durchzuführen. Aufschieben durfte ich sie nicht, da dann die Abteilungen der 8. Feld- Kompagnie und der Polizeiabteilung Neu-Langen- burg längere Zeit unnütz in ihren für die Upangwa- Expedition bereits eingenommenen Stellungen gestanden hätten. Diese Expedition ganz aufzu- geben, konnte ich mich nicht entschließen, denn erstens wäre die von der 8. Feld-Kompagnie und der Polizeiabteilung Neu-Langenburg auf den Anmarsch in die eben erwähnten Stellungen ver- wendete Zeit unnütz gewesen und zweitens hätte es der Gegner sich als Erfolg anrechnen müssen, durch seinen Einfall in Ost-Ungoni das durch- greifende Vorgehen gegen Upangwa verhindert zu haben. Wohl aber galt es, die Upangwa-Unter- nehmung so zu beschleunigen, daß die durch sie im Westen festgelegten Truppen wieder im Osten verwendungsbereit waren, wenn die jetzt zer- streuten Aufständischen sich gesammelt hatten, also erneut offensiv auftreten konnten. Von seiten Schabrumas glaubte ich mich keiner Üüberraschung versehen zu müssen. Die Er- fahrung hatte gezeigt, daß Schabruma selbst, so- lange er unbehelligt blieb, nichts Ernstes unter- nahm. Es war daher anzunehmen, daß er auch