W 361 20 See in einem Felsenbecken aufgefangen, durch eine Mauer nach der abfallenden Seite geschützt und somit eine Anlage geschaffen, die wohl einzig im Schutzgebiet dasteht. Der See enthält das ganze Jahr hindurch eine bedentende Wassermenge und beherbergt eine Masse schöner Karpfen. Die blanke Fläche hat für das hier nicht ver- wöhnte Auge etwas ungemein Wohltätiges, ab- gesehen von dem hohen Nutzen für die auf der Farm betriebene bedentende Gartenwirtschaft. Aber mein Interesse wurde in besonderem Grade in Anspruch genommen von einer landwirtschaft- lichen Melioration daselbst, welche ein süddeutscher Kulturingenieur, Herr v. Zwergern, vorläufig auf eigene Kosten unternimmt, um den Beweis zu erbringen, daß unter Benutzung der denkbar einfachsten Mittel hier mit Nachdenken alles erreicht werden kann. In der Regenzeit geht nämlich ein Teil der ganz ungeheuren Wasser- massen für das Erdreich vollständig nutzlos ver- loren, weil der Strom mit kolossaler Schnelligkeit und Gewalt abfließt und dabei gutes Land schädlich übersandet. Der genannte Herr, der diese Erscheinung lange beobachtete, hat uun auf den geneigten Abflußflächen Gräben von 0,30 m Tiefe und 0,30 m Breite hergestellt, dazwischen Versickerungslöcher von je rund 1,5 ehm Inhalt. Bzaehat also die Regengüsse aufgefangen zur Er- möglichung ihrer Versickerung im Untergrund, kurz eine höchst einfache und billige Bewässerungs- anlage zur Schaffung eines künstlichen Grund- wasserstromes in Angriff genommen. Diese räben liegen etwa 60 m hinter= oder besser untereinander, und das Wasser, das sonst un- genutzt über die Fläche stürzt, muß sich nun zm Vorteil der zu beackernden Oberfläche unten urch seinen Weg suchen. Die Anlage wird von balangenen Hereroweibern gemacht und geht gut nuarktatten. Es sind bis jetzt (bis zum 12. Ja- 263 N90) 1386 laufende Meter Gräben in Arbeiteretstagen hergestellt (einschl. Löcher). Die gabe z# erhielten nur volle Kost; demnach Aus- jedem dn die geleistete Arbeit Mk. 184,10. Nach Gräben oegen ist die gesamte Wassermenge in den worden und Versickerungslöchern aufgefangen en Unttund jeweils nach rund zwölf Stunden in Wam 12 ergrund versickert. Es. waren gepflügt schon P a 5½ Morgen mit Luzerne, welche Monct keimblätter zeigt, 2 Morgen bestellt, dvs *7 Gen waren Kartoffeln gesteckt. Die Arbeit geführte gens und Eggens ist in den oben an- von 161# 263 Arbeitstagen bzw. in der Summe künisun 4,10 Mk. enthalten. Oberirdische oder sondtliche Bewässerung ist ausgeschlossen. Es sollen noch Mais, Hafer, Lupinen, Raygras, affernhirse usw. gesät werden. Ich möchte nur noch erwähnen, daß in Zu- lunft der Anbau von Mais in größerem Maß- stabe von großer Bedeutung sein wird. Die Kost der eingeborenen Arbeiter ist immer noch ausschließlich Reis; kann diese Kost durch Mais ersetzt werden (den sie ebenso gern essen), so wird auch durch Anbau dieses Landesproduktes (Mais wächst überall in den Gärten) die höchst unerwünschte Abhängigkeit vom Auslande be- seitigt. *5 Togo. Das Bernegausche Togo-Simarubao-Extrakht. Gutachten des Regierungsargtes Dr. Krueger. Das vom Korpsstabsapotheker Bernegan hergestellte Togo-Simaruba-Extrakt ist eine hell- gelbbraune Flüssigkeit von angenehmem Geschmack. Die erste Probe war klar, die zweite leicht getrübt. Sie wird von den Kranken gern genommen, nie erbrochen, verursacht keine Neben- wirkungen in einer Einzeldosis von 1 bis 58 und in einer Tagesdosis von 5 bis 15 g. Der einzige üÜbelstand ist vielleicht die etwas stark obstipierende Wirkung, die man aber durch schwach abführende Wässer bzw. durch ganz geringe Dosen salinisches Abführmittel beseitigen kann. Die behandelten Fälle waren typische Amöben- dysenterie und zwar solche, deren Selbstheilung in kurzer Zeit man ausschließen konnte. Es wurden mit den Proben behandelt 7 Fälle: a) 2 Europäer, davon ein sehr schwerer Fall mit dauerndem Fieber und schweren peritonitischen Erscheinungen, der zweite Fall zwar mit Fieber beginnend, aber weniger heftigen Symptonen. b) 5 Eingeborene, vier akute Fälle und ein chronischer Fall, von jenen ein schwerer mit heftigen Allgemeinerscheinungen, ein mittelschwerer Fall und zwei leichtere. Bei den zwei ersten Fällen sieht man keine Besserung von der zuerst eingeschlagenen Calomel-Bismutum-Behandlung, dagegen prompte von Togo-Simaruba-Extrakt. Die Fälle 3, 4, 6, 7 zeigen die heilende Wir- kung des Extrakts sehr deutlich. Der Fall 5 verlief sehr schwer. Doch auch bei diesem erschien mir gerade die Darreichung von Togo-Simaruba-Extrakt wirkungsvoll, was in dem schnell erfolgten Schwinden der dysen- terischen Entleerungen seinen Ausdruck findet. Wenn sich auch aus der Behandlung und Heilung