W 416 20 Jopans Bezug von Bongoon-Reis. Nach aus Rangoon kommenden Nachrichten vom 18. Februar erfolgten dort zu dieser Zeit große Verschiffungen von Reis nach Japan. Von 34 am 17. Februar im Hafen von Rangoon liegenden Dampfern haben 13, einschließlich fünf japanischer Dampfer, Reis nach Japan geladen. Nachdem die japanischen Handelsschiffe von dem Transportdienst aus Anlaß des russisch-japanischen Krieges frei geworden sind, sollen, wie nach Rangoon gelangte Nachrichten aus Japan besagen, so viele japanische Schiffe wie möglich diesem Reistrausport gewidmet werden. (Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsuls in Calcutta vom 20. Februar d. Js.) Entwichlung der Seldenzucht im Süden Rußlands. Nach Angaben der Agenten der Oberverwal- tung für Landwirtschaft und Ackerbau besitzt die Bevölkerung des südrussischen Seidenzucht-Rayons ausreichende Keumtisse für eine regelrechte Be- lebung der Grains und Pflege der Seidenraupen. Die meisten Seidensüchter liefern dort ihre ge- wonnenen Kokons nicht mehr an die Fabrik, sondern verwenden sie für ihren eigenen Bedarf; sie haspeln selbst recht grobe, ungleichmäßige und verknotete Seidenfäden ab und verkaufen diese Seide an die dortigen Dorfbewohner. Vor zehn Jahren verkaufte man grob ab- gehaspelte Seide zum Preise von 8 bis 12 Rubel das Pfund, was darauf zurückzuführen ist, daß die Zahl der Seidenzüchter eine sehr beschränkte war und die Zucht von schlechten Grains nicht rationell betrieben wurde. Gegenwärtig aber, infolge der Vergrößerung der Maulbeerbaum- anpflanzungen und der Zahl der Seidenzüchter sowie infolge der Verbreitung der Kenntnisse in der Pflege der Seidenraupen, ferner durch die Einrichtung von Musterzüchtereien hat auch die Menge der erzielten Kokons merklich zugenommen; es sind daher die Preise für Rohseide bis auf 5 bis 8 Rubel pro Pfund herabgegangen. Seide einheimischer Produktion, die den Anforderungen der russischen Fabriken nicht entspricht, wird von den letzteren nicht mehr gekauft, Abnehmer hierfür sind Leute der dortigen Bevölkerung. In der letzten Zeit haben einige Kreisland- schaften des Gonvernements Bessarabien ihre Auf- merksamkeit auch der Verbreitung der regelrechten Abhaspelung der Kokons unter der Bevölkerung zugewandt; die komplizierte Konstruktion und die großen Kosten der Seidenhaspelmaschinen haben die Bauern bisher von dem Abhaspeln abgehalten. Vor zwei Jahren sind im Gonvernement Bessara- bien diese Maschinen wesentlich vereinfacht worden, indem die teueren Gußeisenteile durch hölzerne ersetzt, wodurch die Haspel sich weit billiger stellt. Man hofft, daß mit Verbreitung dieser Seiden- haspel die russische Seidenproduktion sich bedeutend verbessern wird. (Nach Wiestn. linanzow.) Begünstigung der Seidenraupenzucht in Brastilien. Der brasilianische Zolltarif hat durch das am 30. Dezember 1906 verabschiedete Budgetgesetz unter anderen Anderungen auch solche erfahren, welche die Begünstigung der Seidenraupenzucht und Entwicklung der Seidenindustrie in der Republik zum Ziele haben. Zollbefreiung für Seidenraupeneier ist vorgesehen, und durch eine besondere Verordnung werden alle Maschinen, Instrumente und Apparate, die für Seidenfabriken und die Seidenraupenzucht gebraucht werden, zoll- frei eingelassen. Der brasilianische Versuch zur Hebung der Seidenindustrie verdient die Beachtung aller Seidenindustriellen der Welt. Das Klima in Brasilien ist allgemein günstig für die Raupen- zucht, einige Teile der Repnblik bieten die denk- bar günstigsten Vorbedingungen für die Seiden- gewinnung. Aber die wichtigste noch zu lösende Frage ist die Arbeiterfrage, denn in Brasilien sind Arbeiter solten, teuer und oft nicht sehr leistungsfähig. Vor mehreren Jahren wurden in verschiedenen südlichen Staaten Brasiliens energische An- strengungen für die Einführung der Seiden- raupenzucht gemacht, die im allgemeinen wegen des Arbeitermangels scheiterten. Aber man muß im Auge behalten, daß das Hauptelement der curopäischen Einwanderung nach diesen Staaten Brasiliens die Italiener sind; daher ist es nicht ausgeschlossen, daß italienische Seidenraupenzüchter sich die Gelegenheit zur Anlage von Zuchten in Brasilien zunutze machen. Auch ist es nicht un- wahrscheinlich, daß die Frauen und Kinder der brasilianischen Bevölkerung sich als Arbeiter für die Seidenraupenzucht und die Seidenhaspelei in genügender Zahl gewinnen lassen, sobald sie er- kennen, daß sich ihnen dadurch eine lohnende Beschäftigung bietet. (Nach Duily (’onsular and Trade Reports.) Gewinnung von ODahagoniholz am Gabun (Eranzösisches kiongogebiet). Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Libreville wurden durch den Bevollmächtigten einer amerikanischen Firma in Libreville Einkäufe von Mahagoni zwecks direkter Lieferung nach Nordamerika gemacht. Diese Firma will das Holz zur Fabrikation von Särgen verwenden.