W 486 20 Manganerzfunde in der portugliesischen Kolonie Goa und in Britisch-Indien. Für die Weiterentwicklung des portugiesischen Hafens Mormugäo der Kolonie Goa kommt der Ausschwung der Manganerzgewinnung im west- lichen Indien sehr erwünscht, um so mehr, als der Handel dieser Kolonie mit Europa in den letzten Jahren eine deutliche Tendenz zum Zurück- gehen gezeigt hat. Insbesondere geht der größte Teil des im Staate Mysore gewonnenen Erzes über den genannten Hafen. So sind in den letzten zwölf Monaten vom 1. Dezember 1905 bis 30. November 1906 etwa 40 000 Tous über Goa verschifft worden. Nun hat man aber auch auf portugiesischem Gebiet Manganerze gefunden, und bei dem allgemeinen Interesse, das zur Zeit für dieses Mineral in Indien herrscht, hat es nicht ausbleiben können, daß man sich eifrig um Konzessionen zur Ausbentung der mineralhaltigen Erde bewarb. Es heißt, daß seit Anfang 1906 an 250 Gesuche dieser Art eingegangen seien. Zwanzig Minen seien auf Grund dieser Kon- zessionen jetzt im Betriebe. Diese befinden sich nicht allzuweit von der Küste entfernt, so daß bei der Verschiffung keine besonders hohen Be- förderungskosten entstehen. Bei der Bewilligung der Konzessionen scheinen die portugiesischen Be- hörden liberal zu verfahren. Aus dem Staate Mysore und den auliegenden Gebieten kommen immer noch neue Meldungen über die Auffindung neuer manganerzhaltiger Stellen. Ein besonders reiches Lager soll 6 Meilen außerhalb der Grenzen von Mysore im Distrikt Bellary entdeckt worden sein. Die Metallproben sollen durchschnittlich 54 % Metall- gehalt ergeben haben. Was nach den in die Offentlichkeit dringenden Mitteilungen diese Funde so wertvoll macht, ist nicht nur die Flächen- ansdehnung des Metallvorkommens, sondern auch ihre günstige Lage zu der Southern Mahratta Railway, deren nächste Station Harihar nur 11 englische Meilen von den Erzlagern liegen soll, um 120 Meilen näher an Marmugao als die sonst nächst gelegene Mine in Mysore. Arbeits- kräfte und Transportgelegenheit seien, so heißt es, in der Gegend reichlich vorhanden, und das Klima daselbst sei vorzüglich. Es liegt in der Natur der Sache, daß der- artige Nachrichten am Anfang denkbar günstig ausfallen. Es dürfte jedoch, wenn man dies auch in Rechnung zieht, keinem Zweifel unterliegen, daß die Gewinnung von Manganerzen in jenen Gegenden noch bedeutend zunehmen kann und wird. Dafür sind schon jetzt der gesteigerte Ver- kehr auf den in Betracht kommenden Eisenbahnen, die allgemeinen Klagen über die unzureichende Wagenstellung und die Bemühungen dieser Eisen- bahnen, ihren Wagenpark nach Möglichkeit zu vermehren, die sichersten Zeichen. So will die bereits genannte Southern Mahratta Railway die Fassungsfähigkeit eines Teils ihrer Güter- wagen vermehren, für 200 000 Rupien nene Wagen anschaffen und eine Anzahl älterer Wagen nach Ausbesserung wieder in den Dienst einstellen. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Kalkutta.) Geplante Kbänderung der Vorschriften für die Einfuhr und Cagerung von Detroleum in Sierrao Leone. Nach einem zur allgemeinen Kenntnis ge- brachten Entwurf einer Verordnung zur Ab- änderung der Petroleumverordnung Nr. 1 vom Jahre 1906 soll der Gonverneur im Rate befugt sein, die Einfuhr und Lagerung auch für solches Petroleum zu gestatten, das einen unter 95° F. liegenden Entflammungspunkt hat, sofern ein schriftlicher Antrag bei dem Zollkollektor gestellt wird. Für Petroleum, das als Leuchtöl ver- wendet werden kann, soll indes diese Erlaubnis nicht erteilt werden. Der Gouverneur soll ferner ermächtigt sein, für Petroleum, das zu gewerblichen Zwecken ein- geführt worden ist, die gemäß der Petroleum- verordnung vom Jahre 1906 gezahlten Einfuhr-- zölle zurückzuzahlen. . The Bourd of Trade dournal.) Verschiedene Rolonial- Wirtschaftliches. Das Maiheft des „Tropenpflanzer“, Zeit- schrift für tropische Landwirtschaft, Organ des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, bringt einen Artikel von H. L. W. Costenoble über Obst-, und Bast-Bananen, in welchem er auf der Erfahrungen, die mit der Bananen= Kultur und -Ausfuhr auf Jamaika und den Mitteilungen. Kanarischen Inseln gemacht wurden, die Kultur der Banane für Kamerun empfiehlt. In einem kurzen Artikel werden darauf Mit- teilungen über die gegenwärtige Lage der Baum- wollkultur in Argentinien gemacht. Einen interessanten längeren Aufsatz bringt D. Kirchhoff über den Strauß und seine Zucht in Afrika. Schließlich enthält die Nummer noch