G 527 20 ist nicht beabsichtigt. Das laufende Geschäftsjahr wird mit einer Anzahl von etwa 650 000 Bäumen den vorläufigen Bestand an Kokospalmen dar- stellen. Zu vollem Ertrage gelangt, können diese Bäume rund 5000 Tonnen Pflanzungskopra liefern. — Die Entwicklung der Kokosplantagen verlief ohne bedeutende Störungen. Grasbrände und Schädlinge wie Wildschweine, Ratten und Käfer richteten in Jomba bzw. Finschhafen, Konstantin- hafen, Stephansort und Seleo einigen Schaden an. Die Kopraernte war eine sehr gute zu nennen. Die lange und sehr ausgesprochene Trockenzeit begünstigte die Aufbereitung derselben. Leider hatte sie auf die Ernte des laufenden Jahres einen ungünstigen Einfluß und setzte die Erträge der Palmen stark herab. Der Ausfall in der Quantität dürfte aber zum größten Teil durch die höheren Koprapreise wieder ausgeglichen werden. In der Qualität der Pflanzungskopra wurde mit Hilfe der auf verschiedenen Pflanzungen er- bauten Kopradarren eine ganz bedeutende Ver- besserung erzielt. Als ein großer Erfolg ist es zu bezeichnen, daß auf dem Markte in Hamburg verschiedene Preisnotierungen für Pflanzungs- und Handelskopra eingeführt wurden. Während früher die gesamte Kopra von Neu-Guinea als „Südseekopra“ bezeichnet und um 40 bis 50 Mk. pro Tonne niedriger bewertet wurde als die Ceylonkopra, kommt jetzt die Pflanzungskopra im Preise der Ceylonkopra sehr nahe und hatte An- fang 1907 die beste Ceylonkopra tatsächlich erreicht. Die mit Kautschukbäumen bepflanzte Fläche erreichte eine Ausdehnung von 839 ha. Hierin ist allerdings die ganze Liberiakaffeepflanzung von Gunanur und Tobera mit einbegriffen, da die- selbe vollständig mit Heven und Castilloa durch- pflanzt worden ist. Die Kautschukbäume stellen hier den bleibenden Bestand dar, während der Kaffee gleichsam nur noch als Zwischenkultur be- trachtet wird. Er wird noch so lange unterhalten und abgeerntet werden, bis er von den Kautschuk- bäumen unterdrückt werden wird, die dann ihrer- seits in vollem Ertrage stehen werden. Die 839 ha waren mit 338 263 Kautschuk- bäumen bestanden, nämlich 16 449 Hevea bra- siliensis, 165 251 Ficus elasticu und 356 563 Castilloa elasticle. In der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres sind weitere 21 000 Bäume derselben Arten hinzugekommen. Außer- dem waren mehrere Tausend Kickxia clastica ans Kameruner Saat angezüchtet worden. Eine weitere Ausdehnung der Kautschukbestände ist nur noch für Hevea brasiliensis, der erfahrungsmäßig rentabelsten Art, vorgesehen. Dieselbe wird sowohl in reinen Beständen als auch besonders in Ver- bindung mit Kakao angepflanzt, ebenso wie die Kickxia elastica, soweit sie bereits vorhanden ist. Die Vermehrung der Hevea ist notwendig, um einen eventuellen Ausfall der Castilloa zu decken, über deren Lebensdauer und Ertragfähigkeit noch nicht so sichere Erfahrungen gesammelt worden sind, wie es in bezug auf Hevea in Ceylon und den Straits Settlements der Fall ist. Von Castilloa alba wurden einige Bäumchen durch Käferfraß getötet. An anderer Stelle ent- wickelte sich dieselbe Art sehr gut und zeigte ein überraschend üppiges Wachstum. Die in Stephansort und Jomba angestellten Zapfversuche lieferten gute Resultate. Hevea, Ficus und Castilloa ergaben bei sachgemäßer Be- handlung hochwertigen Kautschuk. Das Anzapfen hat alsdann in dem laufenden Geschäftsjahre seinen Fortgang genommen, und es sind bis jetzt über 600 Kilo in Hamburg zum Verkauf gelangt. Folgende Preise pro Kilo wurden erzielt: Hevea I. Qual. 12,50 Mk.; Hevea Serap 8,50 Mk.; Ficus I. Qual. von 9,50 bis 11,50 Mk., im Durchschnitt 10,64 Mk.; Ficus Scrap von 8,50 bis 9,50 Mk., im Durchschnitt 8,80 Mk.; Castilloa I. Qual. von 9,20 bis 10,50 Mk., im Durch- schnitt 9,52 Mk.; Castillon Serap von 8,50 bis 9,10 Mk., im Durchschnitt 8,74 Mk. Über den Jahresertrag der einzelnen Arten kann noch kein Urteil abgegeben werden, da erst durch Versuche festgestellt werden muß, wie oft im Laufe eines Jahres die Anzapfungen wieder- holt werden können. Die Schwarzen erwiesen sich für die Arbeit des Anzapfens als wenig geeignet. Auch die Chinesen zeigten sich nicht sehr anstellig. Am ge- schicktesten waren die Javanen, und es sind Schritte getan worden, eine Anzahl Javanen an- zuwerben, damit der Kleinbetrieb beim Zapfen ohne Schwierigkeit in den Großbetrieb übergeführt werden kann. Der Anbau von Kakgo ist besonders auf den French-Inseln nach Maßgabe der verfügbaren Arbeitskräfte und des vorhandenen Saatgutes be- trieben worden, und zwar bei Peterhafen. Die edle, sonst als schwachwüchsig bekannte Spielart Kriollo zeigt hier ein ganz erstaunlich üppiges Wachstum, welches zu den besten Hoffnungen be- rechtigt. Als Schattenbaum dient Hevea bra- siliensis. Da eine Mischpflanzung von Kriollo- kakao mit Parakautschuk zwei erstklassige Produkte liefert und zur Zeit als die rentabelste aller Pflanzungen angesehen werden muß, zumal schon im vierten Jahre von dem Kakao eine Ernte er- wartet werden kann, so erscheint eine weitere Aus- dehnung dieser Pflanzung unbedingt geboten. In Massawa auf Neu-Pommern sind leider die schon tragenden Kakaobäume von Bohrkäfern