W 534 2 hierfür, die Beaufsichtigung einer Pflanzung von Kautschukbäumen und anderen wirtschaftlich be- deutungsvollen Gewächsen erforderte die ganze Kraft des Forstbeamten. Wertvolle Mahagoni- waldungen wurden an den Ufern des Gurara- flusses ausgefunden; 5000 Kubikfuß Holz sind bereits nach Lokoja geflößt. Die Bäume hatten teilweise einen Umfang von 9 bis 15 und eine Länge von 20 bis 40 Fuß. Die Errichtung eines Sägewerks ist in Aussicht genommen. Viele Tausende von Mahagonipflänzlingen sowie von anderen Samen sind in die Pflanzung bei Lokoja verbracht. Eine Forstverordnung regelt den Schutz der Wälder und besonders wertvoller Baumarten. Der Baumwollkultur in Nordnigeria werden die günstigsten Aussichten zugesprochen. So hat sich die Cotton Growing Association folgender- maßen geäußert: „Wir haben unsere Untersuchungen durch das britische Reich fortgesetzt. Der einzige Platz, welcher die größte Möglichkeit bietet, die nötigen Millionen von Ballen Baumwolle zu produzieren, ist Nord-RNigeria; in Nord-Nigeria allein liegt die Erhaltung von Lancashire Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Nord-Nigeria wohl 7 Millionen Ballen, also den ganzen Bedarf Großbritanniens, decken und noch eben- soviel an andere Länder abgeben kann.“ Vom Gouverneur des Protektorats wird dieses Urteil indes als zu günstig bezeichnet, schon weil die Bevölkerung für eine derartige Baumwollkultur und -Produktion zu schwach ist. Im Berichtsjahre wurden 87 t Rohbaumwolle ausgeführt; das kommt etwa 26 t „Lint“ im Wert von 1041 L gleich. Im Februar 1906 ist die Dampfgin in Lokoja mit dem Ergebnis fertiggestellt worden, daß in drei Monaten 261 t Rohbaumwolle gegint und 70t (743 Ballen) Gin soll in Shonga nigeraufwärts aufgestellt werden. Die Cotton Growing Association hat ein Areal von 50 Acker bei Lokoja für Versuchs- kulturen erworben. Die Kautschukausfuhr beträgt dem Werte nach dreiviertel der Gesamtausfuhr, aber es be- steht infolge Raubbaus die Gefahr eines be- deutenden Rückgangs der Kautschukausfuhr; auch ist der im Raubbau aus den Wurzeln ge- wonnene Kautschuk bis zu 67 v. H. voll Un- reinigkeiten. Durch die schon erwähnte Forestry Proklamation sind Bestimmungen getroffen, welche dem Raubbau Einhalt tun sollen. Nord-Nigeria enthält bedeutende Salzlager, so daß der Bedarf an Salz — die Einfuhr be- trägt jährlich etwa 8000 t im lokalen Werte von 104 000 L — im Lande gedeckt werden könnte. Die Aufstellung der für die Produktion nötigen Maschinen ist in die Wege geleitet. Auch vor- züglicher Kalkstein zur Mörtelbereitung ist in vielen Teilen des Protektorats vorhanden. Das Vorkommen von Monazitsand wurde festgestellt, die Aussichten der begonnenen Förderung von Zinn sind günstig. Nord-Nigeria hat keine eigene Zollgrenze im Verkehr mit der Küste, es fehlt daher jede Statistik über die Ein= und Ausfuhr. Nach den Angaben der beiden bedeutendsten Firmen sind 1905 für 148 258 C Landesprodukte ausgeführt worden, von denen allein auf Kautschuk 101 207 #. entfallen. Die Finanzen des Protektorats haben sich folgendermaßen gestaltet: Die Einnahmen be- trugen 1904/05 559 526 & (davon sind eigene Einnahmen nur 94 026 é4, das übrige Reichs- zuschuß und Beiträge der Nachbarkolonien Lagos und Süd-Nigeria), 1905,06 505 203 k (davon eigene Einnahmen 85 400 #L). Diesen Einnahmen stehen für 1904/05 Ausgaben in Höhe von 520 545 L und für 1905/06 in Höhe von „Lint“ exportiert werden konnten. Eine zweite 497 918 K gegenüber. Süd-Tgeria im Jaohre 1905. (Nach dem englischen Parlamentsberichte.) Die Einnahmen Süd-Nigerias haben in den Jahren 1901 bis 1905 betragen: 1901 279 362 E, davon betrugen die Einnahmen der Zollverwaltung 261 744 & 1902 437 583 = - - - - - - 405 689 1903 426 860 -- - - - - - - 399 118. 1904 550 012 „= - - - - - - 519 676 1905 572065= - - - - - - 535 825- Diesen Einnahmen standen folgende Ausgabebeträge gegenüber: 1901 1902 1903 1904 1905 339 890 S 394 197 S 447 862 #0 538 728 #L. 581 927