W 542 20 bringen. Bisher war die einzige Linie die British India Steam Navigation Company, die zunächst eine regelmäßige Linie Bombay—.Zanzibar—Aden derart unterhält, daß monatlich ein Dampfer von Bombay nach Zanzibar und von dort nach Aden fährt, wo er Anschluß an die von Europa kom- mende Post hat. Mit der Post fährt er nach Zanzibar zurück und geht dann wieder nach Bombay. Zwischen Zanzibar und Aden werden Mombasa und Lamu angelaufen; für die Post- beförderung erhält die Gesellschaft eine Subvention von 9000 L jährlich. Außerdem läßt sie ohne bestimmten Fahrplan, aber ungefähr jeden Monat einmal, unmittelbar von London Schiffe kommen, die südlich bis Beira gehen und von dort über Indien nach England zurückgehen. Da ihre Schiffe nicht reichen, pflegte sie zu diesem Zwecke Schiffe von anderen Reedereien zu chartern, und zwar bisher zumeist von der sogen. Dale Line. Diese Linie nun ist in der zweiten Hälfte vorigen Jahres unter dem Namen British East African Line als selbständiges Unternehmen in den Wettbewerb getreten. Ihre Schiffe laufen monatlich einmal von Middlesbrongh über London, Port Said, Suez, Port Sudan, Aden und Mombasa bis Zanzibar und gehen über Indien nach Europa zurück. Das erste Schiff traf am 17. September in Zanzibar ein. Die Linie ist eine Abzweigung der Lang Line, die neuerdings an Stelle der von ihr unterbotenen Peninsular and Oriental Line die Subvention für den Postverkehr nach dem Osten erhält. Eine weitere regelmäßige britische Linie wird von der indischen Firma Cowsjee Dinshaw & Co. betrieben. Sie läuft von Zanzibar über Kismaju, Barawa, Merka, Mogdishun und Makalla nach Aden und zurück, monatlich einmal kommend und gehend. In den Monaten Juni bis September, wo des Seegangs wegen die Häfen der Benadir- küste nicht angelaufen werden können, setzt sie jedoch ihre Fahrten aus. Die Linie erhält von der italienischen Regierung eine Subvention von 260 & für die Reise. Von den französischen Schiffen gehörten 24 den monatlich einmal ein= und auslaufenden Messageries Maritimes an. Die österreichischen Schiffe gehörten sämt- lich dem ÖOsterreichischen Lloyd an, der auf der Fahrt von Triest nach Südafrika, monatlich je einmal kommend und gehend, Zanzibar berührte. Die Linie hat, da die Regierung die bisherige Subvention nicht weiter bezahlt, Anfang dieses Jahres die Fahrten eingestellt. Ihr letzter Dampfer hat, heimkehrend, am 9. Februar Zanzi- bar verlassen. Das holländische Schiff „Sultan von Lang- kat“, 2308 Reg.-Tons, brachte Petroleum. Im Küstenverkehr ist die britische Flagge im Berichtsjahr ganz ausgeschaltet. Der britische Regierungsdampfer „Juba“, der früher gelegentlich zwischen Zanzibar und Mombasa verkehrte, macht jetzt regelmäßige Fahrten zwischen den einzelnen Hafenstädten Britisch-Ostafrikas. Die Fahrten der zanzibaritischen Schiffe wurden von zwei Regierungsdampfern ausgeführt, die nach bestimmtem Fahrplan zwischen Zanzibar und Pemba laufen und bei besonderer Veranlassung gelegentlich nach Mombasa und anderen Häfen des Festlandes geschickt werden. Von den 98 deutschen Fahrten entfallen 88 auf Schiffe des deutsch-ostafrikanischen Gonverne- ments, die übrigen 10 auf Touren von 4 der Deutschen Ostafrikalinie gehörigen Leichterdampfern. Der Dhauverkehr ist auch im Jahre 1906 wieder erheblich — um 20 v. H. — zurückge- gangen. Die deutsche Flagge ist im Vergleich zum Vorjahr der Zahl nach um 30 v. H., dem Tonnengehalt nach um 85 v. H. zurückgegangen. Im Jahre 1903 waren noch 2192 deutsche Dhaus mit 17226 Reg.-Tons, 1904: 200 mit 20 369 Reg.-Tons zu verzeichnen. Der Rückgang ist ver- ursacht durch die Sperrmaßregeln, die Deutsch- Ostafrika bei dem Ausbruch der Pest im Sep- tember 1905 verfügte. (Nach einem Berichte des Nais. Konsulats in Zanzibar.) Citeratur. Rangliste der Königlich Preußischen Armece und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1907. Verlag von E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Kochstr. 68—71. Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1907. Verlag von E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Kochstr. 68—71. Über Beri--Beri und ihre Bedeutung für wirtschaftliche und kriegerische Unter- nehmungen in den warmen Ländern. Von Professor Dr. Albert Plehn. Berlin 1907. Verlag von Karl Curtius. Preis 60 Pf. Mit der von Jahr zu Jahr steigenden Be- deutung unseres Kolonialbesitzes geht in durchaus erklärlicher Folge Hand in Hand ein stetig wachsendes Interesse für die innere Beschaffenheit derjenigen Landbezirke, welche zur wirtschaftlichen Nutzbarmachung der Kultur erschlossen werden. Bei diesem Vordringen der Kulturnationen treten Schwierigkeiten mannigfachster Art zutage, und