W 599 ꝛ Vorschriften für die Kusfuhr von kautschuh aus Clberia. Durch eine Bekanntmachung der Liberianischen Regierung in der Sierra Leone Royal Gazette: vom 30. März 1907 sind für den Kautschuk- handel mit Wirksamkeit vom 1. April d. Is. Bestimmungen erlassen, wonach für die Ausfuhr von Kautschuk keine Beschränkung oder kein Monopol mehr bestehen soll. Jedermann ist hinfort berechtigt, Kantschuk aus Liberia über die Zollämter der für die Einfuhr geöffneten Häfen gegen Zahlung von 12 Cent für 1 Pfund aus- zuführen. Aller zur Ausfuhr gelangende Kant- schuk ist der Untersuchung durch die Zollbehörden unterworfen; mit fremden Stoffen stark ver- fälschter Kantschuk wird nicht zur Ausfuhr zu- gelassen. The Beurd of Trade lournal.) Vorschriften für die Sinfuhr von denaturiertem Branntwein in den Kustralischen Bund. Von der Regierung des Anstralischen Bundes sind unterm 27. März d. Is. auf Grund des Branntweingesetzes vom Jahre 1906 besondere Vorschriften — Statutory Rules (Nr. 29/1907) — erlassen, wonach unter anderem bei der Ein- fuhr von denaturiertem Branntweine vor der Ablassung aus der Zollkontrolle Proben zu ent- nehmen und zur Analysierung an einen vom Kollektor bestätigten Analytiker einzusenden sind. Wenn der Analytiker bescheinigt, daß derartig denaturierter Branntwein nicht genügend dena- turiert ist, so darf dieser nicht in den freien Verkehr gesetzt werden, bevor er ausreichend de- naturiert ist. „he Boanl of Trade ournal.) Aufsuchen und Gewinnung von Gold, Sdelmetallen und Sdelsteinen in Oadagaskar. Eine von der Französischen Regierung unterm 23. Mai 1907 erlassene Verordnung regelt, unter Aufhebung der früheren Bestimmungen, von neuem das Aufsuchen und die Gewinnung von Gold, Edelmetallen und Edelsteinen in Mada- gaskar. Die Verordnung ist im „Journal officiel de la République Française“ vom 21. Mai 1907 bekannt gemacht. Französisch-Guinea. Das „Journal officiel de I’Afrique oceidentale francaise“ veröffentlicht in seiner Ausgabe vom 4. Mai 1907 einen Artikel „Voyage du Gourer- neur général en Guinée française“, aus welchem sich über die Fortführung der projektierten Eisen- bahnlinie von Conakry bis zum Niger fol- gendes ergibt: Durch die im April erfolgte Eröffnung einer weiteren Teilstrecke von 53 km, von Kolonbé bis zum Konkouréfluß, hat die Linie eine Gesamt- länge von 253 km erreicht; bis Ende 1907 soll sie auf 310 km, bis zum Kouniberg, verlängert sein, so daß dann die Hälfte der in Ban ge- nommenen Eisenbahnlinie fertiggestellt wäre. Die ganze Strecke in Länge von 595 km, von Conakry bis Kouroussa, soll 1910 vollendet werden. Es wird jedoch schon jetzt mit einer Verlängerung der Strecke bis zur Vereinigung mit der von der Elfenbeinküste ausgehenden Linie cinerseits und mit der Verbindungsbahn vom Senegal zum Niger andererseits gerechnet. Verschiedene (Mitteilungen. Kolonial-Wirtschaftliches. Die soeben erschienene Nr. 6 (Juni 1907) des „Tropenpflanzer“", Organ des Kolonialwirt- schaftlichen Komitees, bringt an erster Stelle einen längeren Aufsatz von Regierungsrat Dr. W. Busse über „Zeitfragen der Landwirtschaft“ im tropischen Afrika“, mit besonderer Berücksichtigung des Baum- wollbaues. Busse betont den besonderen land- wirtschaftlichen Charakter des Baumwollbaues, der es ermöglicht, in der Aquatorialzone jenen wertvollen Schatz von Erfahrungen zu verwerten, den der heimische Ackerbau in langer, emsiger Arbeit von Generationen erworben hat. Es müssen selbstverständlich für die tropische Land- wirtschaft neue Formen gefunden werden, wozu ausländische Baumwollgebiete zum näheren Ver- gleich herangezogen werden sollen; u. a. weist Verfasser auf Vorderindien hin, ein Land, dessen klimatische und Bodenverhältnisse zu denen Ost- afrikas und Togos weitgehende Analoga zeigen. Am Schluß seines Artikels tritt Verfasser noch für die Errichtung von Versuchsstationen ein, in welchen die rationellen Methoden des Ackerbaues in ihrer Verwendung auf die Tropen studiert werden sollen. In einem Artikel über „Oasen-Kultur in der chilenischen Wüste Atavama“ schildert Dr. Krische nach einem Reisebericht von Dr. Simon in San- tiago die Eigenheiten der Kultur dieser in der Mitte von Salzsteppen gelegenen Oase. C. Bolle berichtet über die Bekämpfung der Ameisen= und Heuschreckenplage in Südamerika. Eine kleine