M 698 20 25 jährigen Tätigkeit unter den Küstenbewohnern der Gazelle-Halbinsel (Neupommern) über deren Sitten und Gebräuche gesammelt haben, waren bisher nur zerstreut in den Monatsheften des Herz-Jesu-Missionshauses veröffentlicht worden. Der Verfasser, der selbst fünf Jahre als Missionar unter den Eingeborenen der Gazelle-Halbinsel ge- weilt, hat es unternommen, diese Berichte zu sammeln und sie durch seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse in wertvoller Weise zu ergänzen. Das Werk, dessen Bedeutung durch zahlreiche, gute Bilder erhöht wird, liefert einen schätzens- werten Beitrag zur Kenntnis von Land und Leuten auf der Gazelle-Halbinsel und kann jedem, der sich mit den Sitten, Gebräuchen und Lebensgewohnheiten der Eingeborenen auf jenem Teile Neupommerns eingehend vertraut machen will, auf das angelegentlichste empfohlen werden. Rangliste von Beamten der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1907. Redigiert im Reichs-Marine-Amt. Berlin, E. S. Mittler K& Sohn, Königliche Hofbuchhand- lung, Kochstraße 68—71. Jahrbuch des städtischen Museums für Bölkerkunde in Leipzig. Herausgegeben von der Direktion. Band I. 1906. Leipzig, R. Voigtländers Verlag. Preis 4 Mk. 80 Pf. Aus dem Leben der arabischen Bevölkerung in Sfax (Regentschaft Tunis) von Dr. Karl Narbeshuber, K. K. österreich = ungarischer Vizekonsul in Sfax. (Veröffentlichungen des städtischen Museums für Völkerkunde in Leipzig, Heft 2.) Leipzig, R. Voigtländers Verlag. Preis 2 Mk. 70 Pf. Kochbuch für die Tropen. Nach langjährigen Erfahrungen in den Tropen und Subtropen zusammengestellt von Antonie Brandeis. 316 Seiten. In Leinwand gebunden Preis Mk. 3,75. Berlin. Verlag von Dietrich Reimer (Ernst Vohsen). Mit der Herausgabe dieses Kochbuchs wird bezweckt, jungen Hausfrauen, welche vorüber- gehend oder dauernd in südlichen Ländern wirt- schaften müssen, einen Ratgeber für die Küche an die Hand zu geben. Die Verfasserin hat als Gattin des Landeshauptmanns Brandeis lange Zeit teils in Afrika, teils in der Südsee gelebt, so daß sic die Verhältnisse unserer tropischen Kolo- nien von Grund aus kennt. Ihr Bestreben geht dahin, unter Anpassung an die vorhandenen Landesprodukte eine möglichst abwechslungsreiche, gesunde, aber auch den enropäischen Gewohn- heiten entsprechende Kost zusammenzustellen. Die einleitenden Abschnitte geben in knapper, sachlicher Form Ratschläge betreffs der Kücheneinrichtung, der Einrichtung der Vorratsräume, der Aufbe= wahrung von Lebensmitteln, der Verwendung von Resten, der Dienstbotenkost und der Behand- lung des Eingeborenenpersonals. Hierauf folgt eine Zusammenstellung von ganzen Mahlzeiten aus Landesprodukten, mit oder ohne Verwendung von Konserven, für den Hausgebrauch, für Fest- lichkeiten und für Picknicks, sowie Anweisungen für das Kochen im Zelt und auf Expeditionen. Weitere sechzehn Kapitel sind den eigentlichen Rezepten gewidmet. Die Schlußkapitel endlich behandeln das Einmachen, die Verwendung von Konserven und die Krankenkost. Überall fühlt man die Praxis der Hausfrau durch, die aus eigener Erfahrung schöpft. Koloniale Dreßstimmen. In deeser Rubrik sollen Kr: bemerkenswerte Rußerunge der Presse über loloniale Serhmt e #h s egeben werbden, o in daß die Redaktion des Ko l. Bl.“ elbst Srellung zu dem Inhalte !“nt 1 Um die neuen Lolonisationszentren in Tunis zu studieren, hat der französische Minister des Auswärtigen einen Sachverständigen, M. Charles Géniaux, dorthin gesandt. Sein Bericht La Vvérité sur la colonisation française en Tunisie-: liegt jetzt in der Zeitung La Revuer vom 15. Juni vor. Wir geben nach- stehend im wesentlichen den Gedankengang des Berichts Die politischen Gründe, welche seinerzeit Frank- reich bewogen, das Protektorat über die Regentschaft Tunis zu ergreifen, haben in diesem Zusammenhange kein Interesse. Auf wirtschaftlichem Gebiete bestanden sie darin, auf afrikanischem Boden frangösischen Bauern geeignete Siedlungomöglichkeiten zu geben, die Agri- kultur des Landes dadurch zu verbessern, daß man das räuberische Regime des Beus durch eine geordnete Verwaltung ersetzte und das Territorium mit Arbeitern und Bauern besiedelte, welche den Eingeborenen zum Vorbild dienen konnten. Dieses Ziel ist bis jett nur zum Teil erreicht worden. Die inneren Wirren haben im Lande auf- gehört, aber man kann nicht behaupten, daß die Sied- lungstätigkeit bioher zufriedenstellende Re- fultate gegeitigt hätte; und der Grund, weshalb dies geschehen ist, liegt nach dem Berichterstatter darin, daß man keine Landbauern, sondern Amateure in die Kolonie gesandt, daß man es nicht verstanden hat, die französische Flagge beliebt zu machen. Denn die Ama- teure werden, sobald sie ihr Vermögen durchgebracht haben, Arabophoben und gleichzeitig antigonverne- mental. Der erste Eindruck, den der Berichterstatter in Tunis gewann, war die auffallende Zerfahrenheit der Verwaltung, wolche teils durch die Zufälle der Pariser Politik oder durch einige Kolonisten beeinflußt wird:; unter den letzteren, der agrarischen Partei der Kolonie, ist einer der Feind des andern. Weinbauer, Getreidepflanger und Vieh. züchter haben en#gexgengesetzte Interessen, und die großen Direktoren der Domänen