GW 725 20 am 17. Juli 1907 in Cuxhaven: Major Pierer, Hauptmann Heuck, die Oberleutnants Emmer- ling, Burtin, Anz und Dunst, die Leutnants v. Dreising, Fischer (Karl) und Pischel, Stabsarzt Dr. Frey, die Oberärzte Dr. Jaeger und Eckert; die Oberapotheker Paczkowski und Pahner und Oberveterinär Knochen- döppel:; am 23. Juli arthels. 1907 in Cuxhaven: Oberarzt Datriotische Gaben. Für die zur Zeit in Südwestafrika befindlichen Truppen sind weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen, für welche hiermit nochmals der Dank des Kommandos ausgesprochen wird: 1. Von dem Allgemeinen Deutschen Versicherungs- Verein A.-G. in Stuttgart 6000 Mk. 2. Von Herrn Richard Holstein in Berlin W.6 181 Mk. 3. Von dem „Garde-Verein“ in Hanan durch Vermittlung des Vorsitzenden Herrn Hummel eine Anzahl Pakete mit Liebesgaben. Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilwelse nur mit Quellenangabe gestatiet.) Deutsch-Ostafrika. Die Candschaft Uha. Bericht des Lauptmanns Göring. Am 22. Jannar brach ich mit zehn Askari von Udjidji auf, um zunächst den nördlichen Teil der Landschaft Udjidji zu besuchen. Ich erreichte am zweiten Marschtage das Dorf Kalinsi, den Wohnort des Sultans Lusimbi, wo ich von letz- terem und einer zahlreichen Bevölkerung begrüßt wurde. Kalinsi liegt bereits auf dem Uha-Plateau und schätzungsweise 700 bis 800 m über dem Tanganjika. Der See selbst ist nicht sichtbar, da das Tanganjika-Randgebirge den Ausblick nach Westen und Südwesten begrenzt. Nachdem ich einige Schauri-Angelegenheiten erledigt sowie Besprechungen allgemeiner Art mit dem Sultan Lusimbi und seinen amwesenden Watuale abgehalten hatte, trat ich am folgenden Tage den Weitermarsch nach Norden an. Der Weg führte mich etwa an der Grenze der Land- schaften Udiüdji und Uha (Hern) entlang, dort wiennezbo necan. zu den Tälern der in den a mündenden Flüsse iansari Ctncannen 2 en Flüsse, des Niansari und Am 25. Januar verließ ich die Landschaft didi überschritt den Naaramnchde S bebrut die Landschaft Heru (Mittel-Uha) des Sultans Luassa. Ich erreichte an diesem Tage das Dorf des Mtuale Kigina, am 26. das des Mtuale Lilensa und traf am 27. früh beim Sultan Luassa ein, der mir mit großem Gefolge eine Strecke weit entgegenkam. Luassa ist für sein Alter — er wird etwa 45 Jahre zählen — recht schwach und hinfällig. Früher sagte man ihm großen Einfluß nach; er galt für den mächtigsten der Waha-Sultanc, auch hieß es, daß ihm seine Untertanen allerhand Zaubermittel zutranten. Ich blieb einen weiteren Tag bei Luassa und marschierte dann zum Mtuale Ternla. Von hier marschierte ich am 31. Januar nach der ebenfalls zu Uha gehörigen, am Mlagarasi gelegenen Landschaft Usingo des Sultaus Ntale= mdogo und erreichte am gleichen Tage das Dorf des Mtuale Mpinda, der vor Jahren mit dem berüchtigten Räuber Kaputi in Verbindung ge- standen haben soll und auch zu Beginn des Jahres 1903 von der Station aus bekriegt wurde. Bei meiner Ankunft war Mpinda nicht anwesend, so daß ich schon annahm, er habe wieder ein schlechtes Gewissen. Am folgenden Tage erschien er jedoch und entschuldigte sich. Auf meinem Weitermarsch bemerkte ich, im Gegensatz zu dem bisherigen Verhalten der Be- völkerung, eine gewisse Schen, die sich auch durch Fortlaufen kundgab. Es gelang mir jedoch, die Leute zu bernhigen, so daß sie allmählich Zu- trauen gewannen. Nach einem zweitägigen Aufenthalt jenseits des Makereflusses, der die Grenze zwischen Hern und Usingo bildet, mußte ich den Rückmarsch antreten. In einer improvisierten Mashilla er- reichte ich am 9. Februar den Rutschugi-Posten, wo ich noch zwei Tage zur Erledigung von Schauris blieb; dann kehrte ich nach Udjidji zurück. 1# 1 Über das durchzogene Gebiet ist folgendes zu berichten: Schon unterhalb von Kalinsi tritt man aus der Zone des Miombo-Waldes heraus und gelangt in die des Gras= und Bananenlandes, die in ganz Nord-Udjidji, im mittleren Uha und