G 822 20 Obwohl die günstigen Witterungsverhältnisse der letzten Wochen die Baumwollernte vor völliger Zerstörung gerettet haben, sind die Aus- sichten auf eine den Konsumbedürfnissen entsprechend große Ernte noch immer sehr zweifelhaft, zunächst weil die Pflanze im Wachstum mindestens vier Wochen zurück ist und weil Texas und ein großer Teil des Staates Louisiana von dem mexikanischen Bohrkäfer (bollweevil) heimgesucht sind, dessen Schadenanrichtung erst bei späterer Entwicklung beurteilt werden kann. Der Preis von Oktoberlieferung, welcher vor Ablesung des Berichts 12,06 bis 12,08 Cents per Pfund betrug, stieg binnen einer Stunde nachher auf 12,71 und schloß am 2. Juni mit 12,60 bis 12,61 Cents. Middling, Platzware stieg von 127/8 auf 13½⅛ Cents per Pfund. #wericht des Kais. Donsulat in New- Orleaus vom 3. Juli 1 Seidenausfuhr Schanghais 1906/07. Die Saison 1906/07 zeichnet sich durch eine anhaltende Nachfrage sowohl von Europa wie von Amerika her und eine dadurch hervor- gerufene allmähliche Preissteigerung aus. Zur Zeit — Anfang April 1907 — sind nennens- werte Vorräte kaum mehr vorhanden. Die Saison eröffnete mit annehmbaren Preisen, und das Geschäft entwickelte sich recht befriedigend bis zum Herbst, wo die Nachfrage infolge der immer höher steigenden Preise zum Stillstand kam. Erst Ende November lebte die Nachfrage wieder auf. Sie hat sich seitdem fast ohne Unterbrechung behauptet und die Preise noch beträchtlich höher getrieben. Da sowohl in Schanghai wie im Innern Mangel an Ware herrscht und fortwährend Bestellungen aus den Verbrauchsländern einlaufen, so sind bereits ziemlich zahlreiche Abschlüsse in „Neuen Seiden“ zu ungewöhnlich hohen Preisen gemacht worden, z. B. zu: 1075 S. T. für Soy Lun Gold Anchor 9/11, 900 - Tsatlee Redévidées crossed Blue Dragon extra, 790 Tsatlee Redévidées Small Buffalo Nr. 1 545 - Skeins Blue Monster Nr. 1 Alles in allem ist die Saison für die Be- teiligten höchst vorteilhaft gewesen. Da die Mode sich wieder der Seide zugewandt hat und Roh- stoff, insbesondere in Europa, sehr knapp ist, so ist anzunehmen, daß sich die gegenwärtigen Preise wenigstens bis zum Bekanntwerden der Weltseidenernte halten. Dampffilaturen. Das Geschäft, das während der ersten Hälfte der Saison schleppend gewesen war, erholte sich in den Monaten Dezember und Jannar auf Bestellungen von Amerika hin, auf Grund deren binnen kurzem mehrere hundert Ballen zu beständig steigenden Preisen abgesetzt wurden. Da sich Europa der Bewegung an- geschlossen hat, sind die Vorräte vollständig ge- räumt, und es werden, wie die folgenden Bei- spiele zeigen, außergewöhnlich hohe Preise für neue Seiden geboten: Juni 1906 April 1907 für neue Seide Soy Lun 1 9/11 845 S. T. 1075 S. T. Gold Globe 1 9/11. 780 - 1020 - Tsatlee Redévidées erfuhren bis zum De— zember nur geringe Preisschwankungen. Seit der Zeit war die Nachfrage sehr lebhaft, und die Preise zogen infolge des Warenmangels stark an. Auch bei diesem Artikel ging die Anregung von Amerika aus, und da letzteres in dieser Saison keine Ware mehr erhalten kann, so interessiert es sich lebhaft für neue Seide, in der denn auch bereits bedeutende Abschlüsse zu hohen Preisen gemacht worden sind: Man verzeichnete: Juni April 1906 1907 für neue Seide Blue Dragon extra erossed 725 S. T. 890 S. T. Pegasus Nr. 1 . .635-890- smallBukkaloNr.1.·600-790- Tsatlee. Der Markt eröffnete Mitte Juni auf der Grundlage von 535 S. T. für Gold Kilin. Nachdem einige hundert Ballen zu diesem Preise verkauft worden waren, setzten die Chinesen sofort den Preis herauf, und das Geschäft war bis Ende November recht ruhig. Dann fanden wieder zahlreiche Käufe statt, und die Preise stiegen unnnterbrochen bis auf 640 S. T. für Gold Kilin, wozu die letzten verkäuflichen Posten genommen wurden. Für die neue Seide werden — bis jetzt freilich ohne Erfolg 680 S. T. gefordert. Vorräte sind in Schanghai nicht mehr vorhanden. Was sich im Innern etwa noch findet, wird vom chinesischen Verbrauch auf- genommen. Gelbe Seide. Die etwa geringwertige Be- schaffenheit der gelben Seide in dieser Saison und die Zurückhaltung Syriens diesen Sorten gegenüber haben die hiesigen Preise gedrückt, so daß im Vergleich mit der weißen Seide nur ge- ringe Schwankungen in den Preisen stattfanden. Am meisten verlangt waren „Minchew“, die hauptsächlich von Europa gekauft wurden. Indien nimmt die geringeren Qualitäten und trat ebenfalls stark als Käufer auf. Es sind nur