W 825 20 in der Einfuhr auf 8 135 000 Mk. Ausfuhr = 2229 000 = Zusammen 10 364 000 Mk. Die Einfuhr setzt sich wie folgt zusammen: Wert Mk. Kakao 4259 000 Gummi 2 535 000 Kaffee 561 000 Palmnuß 154 000 Erdnufz 142 000 Andere Artikel 184 000 Zusammen 8 135 000 Der Kakao zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme um 630 000 Mk. Der Bericht- erstatter erinnert aber daran, daß sich die Aus- fuhr dieses Artikels nach Lissabon stark vermehrt hat, was den Nutzen auf die nationale Schiff- fahrt überträgt. In der Tat betrug denn auch im Jahre 1904 die Einfuhr portugiesischen Kakaos (Festland und Westafrika) 6261 Tonnen im Werte von 6 763 000 Mk. und im Jahre 1905: 7113 Tonnen im Werte von 7 112 000 Mk. Die Gummieinfuhr wächst allmählich. Die Kaffeeeinfuhr hat erheblich abgenommen, um 996 900 kg im Werte von 413 000 Mk. Dagegen schreitet die Einfuhr von Palmnuß allmählich fort und zeigt in dem abgeschlossenen Jahre gegen das Vorjahr eine Vermehrung um 216 000 kg im Werte von 60 000 Mk. zur Lage des Hanfmarktes in Neapel. Infolge der hohen Preise für alte Ware ist das Haufgeschäft etwas zum Stillstand gekommen. Da jedoch für die Neuernte, besonders seitens Frankreichs, ebenfalls höhere Preise bezahlt worden sind, ist kaum anzunehmen, daß ein Rück- gang der Preise eintreten wird, eher dürften größere Vorräte mit in die Neuernte übernommen werden. Die Aussichten für die Neuernte sind be- friedigend, doch haben sich die zurückgebliebenen Felder nicht in der Weise, wie erwartet, ent- wickelt, so daß mit größeren Mengen kurzen Hanufes zu rechnen ist. Uüber die Preisaussichten für die Neuernte läßt sich Bestimmtes noch nicht sagen. Von einigen französischen Fabriken sind bereits Preise auf der Basis von 79,50 Mk. für 100 kg bord- krei Neapel bewilligt worden, und deshalb wollen die Packer zur Zeit nicht billiger verkaufen. Doch hält man die Preise für zu hoch, da sie höher sind als im letzten Jahre bei Eröffnung der Ernte. Damals waren die Preise teilweise da- durch bestimmt, daß bereits längere Zeit vor Er- scheinen der Neuernte der Hauf vollständig aus- verkauft war und noch größere Mengen von alten Kontrakten auf die Neuernte übertragen werden mußten, während dieses Jahr ein größerer Vorrat der alten Ernte auf die Neu- ernte übernommen wird. Sollte sich daher die Neuernte befriedigend weiter entwickeln und ihr nichts Ungünstiges mehr zustoßen, so liegt kein Grund zu den derzeitigen hohen Preisen vor. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Neapel.) Kolonial-Wlrttschaftliches. Das soeben erschienene Augustheft des „Tropenpflanzer", Organ des Kolonial= Wirtschaftlichen Komitees, Berlin, bringt an- erster Stelle einen Aufsatz von Heury Schmidt- Stölting, betitelt „Ein Wort zur chinesischen Kulifrage"“. Der Verfasser verbreitet sich über die in letzter Zeit brennend gewordene Frage der Einführung von Kulis in den Kolonien. Die Ausführungen stützen sich auf eine langjährige Tätigkeit auf Sumatra und Berührung mit dem dortigen chinesischen Arbeitermaterial. Carl Bolle behandelt ausführlich „Die Frage der Kaffeevalorisation in Brasilien“ und gibt von dieser Epoche machenden national-öko- nomischen Operation ein anschauliches Bild. In „Mitteilungen über die Rassen der wichtigsten Haustiere in Afrika" von D. Kürchhoff beginnt mit dem „Pferd“ eine Serie von Artikeln, die für den tropischen Landwirt größeres Interesse haben dürften. Unter der Rubrik „Aus deutschen Kolonien“ finden sich interessante Angaben über „Baumwollarten und Varietäten in Togo“, über die „Kokospalmenkultur in Deutsch-Ostafrika“ u. u. Unter „Aus fremden Produktionsgebieten“ wird über die Dienstreise des Dr. Koeppen, Chemikers an der Landesversuchsanstalt zu Vic- toria, Kamerun, nach Fernando Poo und Sao Thomé zum Studium der Kakaoaufbereitungs- methoden berichtet. Citeratur. Kammergerichtsrat Dr. Felix Meyer: Wirtschaft und Recht der Herero. Berlin 1905. Ver- lag von Julius Springer. Preis 2 Mk. Da gegenwärtig die Frage der Erforschung und Sammlung der Eingeborenenrechte von neuem in den Vordergrund getreten ist, erscheint es an- gebracht, auf ein bereits vor zwei Jahren er- schienenes Werk hinzuweisen, das sich mit den wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnissen der Herero beschäftigt und wegen der anschaulichen und erschöpfenden Behandlung seines Gegenstandes