W 866 20 nicht treffen; es hängt dies von der in jedem einzelnen Falle verschiedenen Zahl der nicht arbeitsfähigen Familienmitglieder und der Dauer der Pflegebedürftigkeit ab, die sich mit Sicherheit nicht vorausbestimmen läßt. In streitigen Fällen ist die Entscheidung dem leitenden Beamten vor- behalten. Kolonial -Wirtschaftliches. Dflanzungsgesellschaft hpeme in TLogo. Der dritte Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. Mai 1906 bis 30. April 1907 klagt wieder über ungünstige Niederschlagsverhältnisse; wenn auch die Gesamtregenmenge von 898 mm für die Küste von Togo eine ansehnliche Besserung gegen- über den Vorjahren bedeutet, so war doch die Regenverteilung recht ungünstig. Infolgedessen steigerten sich die Kokosnußernten nur sehr wenig, von 61 600 auf 62 800 Nüsse, und auch die Baumwollnebenkultur brachte nur den geringen Ertrag von 12 Ballen. Die Pflanzung hat einen größeren Versuch mit künst- licher Düngung der Kokospalmen vorbereitet. Neugepflauzt wurden 5200 Palmen. Als zweite Nebenkultur ist Sisal im Umfange von 40 ha ins Auge gefaßt; die Pflanzung erhielt auf der landwirtschaftlichen Ausstellung in Palime für selbstbereiteten Sisalhanf die goldene Medaille. Anzapfungsversuche von Manihot Glaziovii ergaben an sich günstige Mengen von Kantschuk, doch vertragen die Bäume an der Küste im Gegensatze zum Hinterlande das Anzapfen nicht, die Kultur wird daher nicht ausgenommen. Bei der Rindviehzucht der Pflanzung wird über das günstige Ergebnis der Hinaussendung ostfriesischer Bullen, die dem kolonialwirtschaft- lichen Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft zu verdanken ist, berichtet. In der Gewinn= und Verlustrechnung erscheinen als Aufwand: Gehälter 9364 Mk., Löhne 17 854 Mk., Unkosten in Afrika 1868 Mk., Feuerversicherung 909 Mk., heimische Verwaltung 5725 Mk., Abschreibungen 3808 Mk.; als Ertrag: Produkte 5783 Mk., Viehverkauf 300 Mk., Gin- betrieb 267 Mk., Zinsen 1200 Mk. Der Saldo in Höhe von 31 978 Mk. wurde dem Pflanzungs- anlage-Konto der Bilanz zugeschrieben, welches sich damit auf 514 712 Mk. erhöht. Im übrigen erscheinen als Aktiva: Grundstücke 4251 Mk., Gebäude (nach Abschreibung) 31 219 Mk., In- ventar 4872 Mk., Maschinen 372 Mk., Gin- anlage 11 462 Mk., Materialien 2899 Mk., Vieh 3818 Mk., Produktenbestand 1520 Mk., Kasse 2141 Mk., Bankguthaben 20 764 Mk., Debitoren 8057 Mk. und noch nicht eingeforderte Ein- zahlungen 39 800 Mk. Die Passiva bestehen aus: Kreditoren 5887 Mk., Stammkapital 480 000 Mk., Vorzugskapital 160 000 Mk. Westafrikanische Dflanzungsgesellschaft „Bibundi“. Die westafrikanische Pflanzungsgesellschaft „Bi- bundi“ in Hamburg berichtet über ihre Beteiligung an der Deutschen Armee-, Marine= und Kolonial-= Ausstellung, wie folgt: Von den wenigen Unternehmungen unserer deutschen Kolonien, welche sich an der Ausstellung beteiligt haben, ist unsere Gesellschaft mit einer reichen, anschaulich gruppierten Sammlung der Flora und Fanna von Kamerun vertreten, die, ebenso wie ein Teil der zur Ausschmückung ver- wendeten ethnographischen Gegenstände, bei auf- merksamen Besuchern reges Interesse erweckt. Im Vordergrund des Interesses steht der Kakao, welcher von der im Jahre 1897 gegründeten Gesellschaft als Hauptkultur betrieben wird, und von welchem im laufenden Jahre bereits un- gefähr 7000 Zentner im Werte von rund 600 000 Mk. werden an den deutschen Markt gebracht werden können; beiläufig bemerkt sei, daß in den kommenden Jahren, sobald auch die Neuanlagen zum Vollertrag herangewachsen sind, diese Ernteziffern sich noch ganz wesentlich er- höhen werden. Diese Kultur wird durch einen Werdegang bis zum fertigen Fabrikat recht instruktiv veranschaulicht. So sieht man dort Blüten und junge Früchte an Zweigen, reife Früchte in verschiedenen Querschnitten, welche die Lage und Anzahl der im Fruchtfleisch ge- betteten Samen (Kakaobohnen) zeigen, Kakao- bohnen, wie sie nach erfolgter Fermentation (Gärung) und Trocknung in Säcken à 50 kg nach Europa zur Verschiffung kommen, um hier weiter verarbeitet zu werden. In einem Glas- hafen sind 2 kg dieser Kakaobohnen zu sehen, und daneben wird gezeigt, welches Quantum Kakaopulver und Kakaobutter (ein wertvolles Fett) daraus gewonnen wird, nachdem Schalen und Abfall vorher beseitigt wurden; auch birgt eine Glasglocke ein Quantum aus diesen Bohnen her- gestellter Schokolade. Eine eigens für die Ausstellung angefertigte Orientierungstafel mit Statistik unter Glas und Rahmen gibt darüber Auskunft, daß die Gesell- schaft mit einem Grundkapital von 2100 000 Mk. ausgerüstet, über einen Besitz von 14 000 ha verfügt, von denen bisher annähernd 1000 ha unter Kultur genommen und, außer kleineren