G 867 20 Nebenkulturen, mit 500 000 Kakao-, 25 000 Kautschuk= und 4500 Kolabäumen, sowie 20 000 Olpalmen bepflanzt sind. Diese Kulturen, welche von etwa 1000 schwarzen Arbeitern und 15 weißen Beamten gepflegt werden, verteilen sich auf die Pflanzungen Bibundi, Isongo und Mokundange, deren räumliche Trennung voneinander eine übersichtskarte des ganzen Gebietes veranschaulicht; eine Feldbahn von 7 km Ausdehnung vermittelt den Verkehr auf den Pflanzungen, auf welchen 2 Krankenhäuser und rund 60 Wohn= und Be- triebsgebäude stehen. Eine Regentafel für die Jahre 1901 bis 1906 stellt fest, daß in Bibundi im Jahre 1906 die Niederschlagsmenge 11900 mm betrug und daß am 19. Juli 1901, dem größten Regentage, 436 mm Regen fiel. Außer einer Anzahl interessanter Photogra- vphien, die in einem Album vereinigt sind, schmücken die Wand Ansichten von einer Kakao- darre, sowie einer ebenfalls zum Trocknen von Kakao verwendeten rotierenden Trommel, welche nebst einer Lokomobile und anderen maschinellen Einrichtungen in einem besonderen Maschinen- hause untergebracht sind. Von den anderen, von der Gesellschaft im Großen angebauten Kulturen, sind vertreten: die Olpalme durch einen ganzen Fruchtstand und von diesen gewonnenes Palmöl, Samen und Palmkerne, die Kola durch einen Blütenzweig und ge- trocknete Kolanüsse, der Kautschuk durch einen Zweig mit Samen- schoten von Kickxia elasticu und markt- gängige Handelsware, die Banaue (musa paradisiaca) durch Dörr- frucht und Bananenmehl. Ferner sind ausgestellt Zweige mit Früchten von arabischem und Liberiakaffee, Brotfruchtbaum, schwarzem Pfeffer, Mangopflaume und Akenbaum (Blighia sapida), außerdem Erdnüsse, geschält und ungeschält, Kokosnuß nebst Kopra, sowie schließlich Mais. Eine Kollektion verschiedener Hölzer in kleine- ren Stücken, Bohlen und Blöcken vervollständigt die Sammlung der Produkte des Bodens; auch ist der Bambus durch zwei Niesenstangen von etwa 14 m Länge würdig vertreten. Die Fauna wird repräsentiert durch eine Schmetterlingssammlung und eine Gruppe farben- prächtiger Vögel, von denen der nur in Afrika vorkommende Turako hervorgehoben zu werden verdient; ferner durch eine große Eidechse, ein kleines Krokodil, Antilopengeweihe und einen von Elefantenschwänzen umgebenen Elefantenschädel mit Zähnen, welch letztere durch Abschuß der die Pflanzungen schädigenden Elefanten gewonnen und nach Europa exportiert werden. In Verbindung mit der Gesellschaft stellt die Firma Alfred Barber & Co. in Hamburg Kakao- pulver und Schokolade aus; es sind dies rein deutsche Kolonialprodukte, die ohne Beimischung aus von den Pflanzungen der Gesellschaft kom- menden Kakaobohnen hergestellt werden. Aus fremden Koionien und Droduktionsgebieten. Die fünanzlelle L#age in Hgvpten. Die Internationale Handelskammer in Kairo hat der dieser Tage veröffentlichten Mai-Nummer ihres allmonatlich erscheinenden Bulletin de ommerce eine sehr beachtenswerte Extrabeilage mitgegeben, betreffend die gegenwärtig in Agypten herrschende Finanzkrise (La Situation de l’Egypte et la Crise actuelle). JIn dieser Beilage wird ausgeführt, wie durch die Regulierung der Bewässerungsverhältnisse und as Steigen der Baumwollpreise der ländliche Grund und Boden in Agypten zu einer geradezu unerschöpflichen Reichtumsquelle für das Land heworden sei, wie die städtischen Terrains all- dählich in der Werterhöhung gefolgt seien, wie dann mit dem Einströmen des Geldes in das hand die Börsenspekulation überhand genommen gabe, und wie in diesem Jahre plötzlich aus Gußeren Anlässen, ohne innere Entwertung der Reichtümer des Landes, jeder Kredit ausgehört habe und eine hier noch nie dagewesene Finanz- krise über das Land hereingebrochen sei, die in- dessen aller Voraussicht nach einen lokalen Cha- rakter bewahren und eine dauernde Schädigung des Landeswohlstandes nicht nach sich ziehen werde. Insbesoudere mit Bezug auf den Außenhandel des Landes wird ausgeführt, daß zunächst wohl der Import einen gewissen Rückschlag erleiden werde, und daß die sehr hohen Einfuhrziffern des Vorjahres vorläufig wohl nicht wieder erreicht werden würden, daß deswegen aber die fremden Fabrikanten keine ernsthaften Besorgnisse zu haben brauchten; sie sollten bei Neubestellung in der Kreditgewährung recht vorsichtig sein, aber bei schon hierher gelieferten Waren in der gegen- wärtigen schweren Zeit nicht zu rigoros auf Inne- haltung der Zahlungsfristen bestehen. Zum Schlusse wird dem Wunsche Ansdruck