W 891 20 Tokpli selbst nicht den so außerordentlich gefähr- lichen Tsetseherd bildet, daß dieser vielmehr zwischen Tokpli und der Küste gelegen sein muß. Ferner kann man daraus, daß Vieh an einem derartigen Platze vorkommt, noch nicht schließen, daß solches Vieh nun auch gegen jede Nagana- infektion gefeit sei. habe auf meiner kurzen Inlandreise auch die Ackerbauschule Nuatschä besucht. Als dieses Unternehmen sich noch in Tove (Bezirk Misahöhe) efand, waren mit ganz wenigen Ausnahmen alle Versuche, dort Zugtiere zu halten, an den Ver- lusten durch die Tsetsekrankheit gescheitert. In Nuatschä hatte der Leiter, Mr. Robinson, mehr Glück, es steht jetzt dort eine ganze Anzahl, etwa 20 Stück, Vieh, die sich dauernd gut halten, wenn auch einige Verluste vorkamen und noch vorkommen. Dieses Zurückgehen der Seuche hängt vielleicht mit den oben geschilderten lokalen Virulenzunterschieden, zum Teil aber auch mit der zunehmenden Kultivierung des Bodens zu- sammen, so daß zu hoffen ist, daß auch in anderen Distrikten mit wachsender Ackerbautätigkeit die Gefahr der Tsetseinfektion sich verringert und dadurch die Möglichkeit geschaffen wird, Zugvieh zum Pflügen und Fahren zu verwenden. Aller= dings ist es unrichtig, von dieser allmählichen Sanierung des Bodens ein vollkommenes Ver- schwinden der Nagana zu erwarten; das Farm- land wird in dem dünn bevölkerten Afrika niemals so nahe aneinander rücken, daß nicht unbebaute Gebiete dazwischen lägen, in denen sich gleichzeitig die Glossinen und die Träger des Parasiten, die wilden Tiere des Busches, halten. Gegenüber den sich immer höher türmenden Schwierigkeiten, die sich einer Bekämpfung der Tsetsekrankheit entgegenstellen, muß man sich die Frage vorlegen, ob die Verhütung dieser Krankheit wirklich von so großer Wichtigkeit sei, daß sie einen beträchtlichen Aufwand von Mitteln recht- fertigt. Ich glaube, daß diese Frage bejaht werden muß. Eisenbahnen, Automobile, Loko- mobilen werden den Verkehr im großen und damit auch die Landwirtschaft, besonders den Plantagenbetrieb, fördern und heben; aber der Kleinverkehr auf Straßen und Wegen und die Bodenbearbeitung mit dem Pfluge wird niemals des Zugtieres entbehren können. Aus diesem Grunde wird auch die Bekämpfung der Vieh— seuchen immer eine der wichtigsten Aufgaben der Kolonialwirtschaft bleiben. Aus meinen Arbeiten in Togo und Kamerun habe ich die Überzeugung gewonnen, daß nichts für diese Forschung so schädlich ist als Mangel an Kontinuität der Arbeit. Wenn in Zukunft etwas erreicht werden soll, so dürfen die Unter- suchungen nicht jahrelang unterbrochen werden. Ferner ist es ein dringendes Erfordernis, daß nicht bloß ein einziger Forscher sich mit diesen Untersuchungen beschäftige. Er wird durch die notwendigen Reisen, durch die vielen Kleinigkeiten, die bei jedem einzelnen Versuch zu erledigen sind und sorgfältig ausgeführt sein wollen, allzu sehr von seiner wissenschaftlichen Tätigkeit abgezogen. So hätten die oben beschriebenen Versuche nicht in so kurzer Zeit erledigt werden können, wäre nicht Herr Dr. Jaffé an meiner Stelle nach Sokodé gereist. Ich möchte meinem Herrn Assistenten an dieser Stelle meinen verbindlichen Dank für seine Hilfe aussprechen. Endlich wäre es von größtem Werte, wenn auch in der Heimat Versuche, namentlich in bezug auf die Therapie, nicht bloß immer an den kleinen Laboratoriumstieren, sondern auch an den größeren Haustieren angestellt werden könnten. Die wissenschaftliche Verarbeitung des Materials, das die letzten Versuche lieferten, wird in einer weiteren Veröffentlichung erfolgen. 7#. Deutsch-Südwestafrika. Von der Südbahn. Der Ausbau der Bahnstrecke Lüderitz- bucht—Aus, die seit dem 31. Oktober 1906 im vorläufigen Betriebe steht, ist nunmehr beendet; ihre vertragliche Bauabnahme hat am 31. August d. Js. stattgefunden. Die beiden beigefügten Schaubilder geben einen UÜberblick über die Arbeiterverhältnisse und über die Arbeitsleistungen im Vorbau dieser Sneccke. MO Deutsch-Neuguinea. Nach einem Telegramm des Kaiserlichen Bezirks- amts Jap ist der Regierungs-Motorschuner „Ponape“ bereits am 13. Juni d. Is. bei der Hall-Insel total verloren gegangen. Die Mannschaft wurde gerettet. Einzelheiten fehlen noch. Weitere vVerheerungen des Talfuns.“) Der Gouvernementsdampfer „Seestern“ lief von Jap am 28. Juni aus. Am 30. nachmittags wurde in Olimarau gelandet. Die Einfahrt in die Lagune scheint für den Dampfer nicht ge- nügend tief zu sein. Beide Inseln des Atolls Aus einem Reisebericht des Gouverneurs von Deutsch-Neuguinea an den Bezirksamtmann in Jap.