G 959 20 Kaffec erwies sich als richtig; etwa 1100 Zentner wurden in Europa zum Verkauf gebracht, wäh- rend der Rest von der Pflanzung direkt abgesetzt wurde. Die erzielten Preise waren zumeist nur mittelmäßig; der Grund hierfür ist darin gelegen, daß nur ein Teil der Ernte wirklich schön aus- fiel, und daß die Preise, besonders für den früher weit höher bezahlten Perlkaffee, infolge der un- günstigen Marktlage noch mehr zurückgegangen sind. Die Manihot-Pflanzung wurde noch etwas vergrößert und zählt jetzt 60 000 bis 70 000 Bäume. Eine Anlage großen Stiles ist einst- weilen noch nicht beabsichtigt, da mehrere wichtige Fragen noch der Lösung harren; es handelt sich u. a. darum, wie möglichst billig gutes Pflanz- material zu erhalten ist, ob durch Beschaffung von Stecklingen oder Saatgut, ob die Pflänzlinge klein ausgepflanzt werden sollen, oder ob man besser wartet, bis sich diese mehr entwickelt haben; wie das Wachstum auf den verschiedenen Höhen- lagen ist und mit welchen Mitteln die auftretenden Feinde, wie Wildschweine, Ratten usw., am besten bekämpft werden. Uber alle diese Fragen hoffen wir in nicht allzulanger Zeit durch die Versuche, die von dem B gisch ftlichen Institut zu Amani mit großem Eifer unternommen werden und wofür wir insbesondere dem Leiter dieses Instituts, Herrn Prosessor Dr. A. Zimmermann, zu großem Danke verpflichtet sind, Genaueres zu er- fahren. Unsere Cinchona-Versuchspflanzung hat sich leider nicht entwickelt. Bedeutenden Schaden hat in dieser Pflanzung die bunte Stinkschrecke an- gerichtet, für deren rationelle Bekämpfung ein geeignetes Mittel noch nicht bekannt ist. Infolge des immer mehr fühlbar werdenden Mangels an Arbeitskräften hatte der Verband Deutsch-Ostafrikanischer Pflanzungen einen Werbe- kommissar in das Innere entsandt; von den auf diese Weise herbeigeschafften Arbeitern wurden uns ungefähr 50 zugeteilt. Nachdem infolge Meinungsverschiedenheiten das Verhältnis mit diesem Arbeiterkommissar gelöst ist, schweben jetzt Verhandlungen zwischen einem Syndikate, dem die sämtlichen Pflanzungen angehören, und einem anderen Herrn, der mit Unterstützung des Gon- vernements zwischen Tabora und Viktoriasee Ar- beiter anwerben soll. Zur Ausnutzung unserer Holzbestände, soweit diese für die Pflanzung selbst nicht in Betracht kommen, hatten wir, im Verein mit den übrigen Pflanzungsgesellschaften in Ost-Usambara, zwei Fachleuten der Holzverwertungsbranche eine Option eingeräunmt. Diese Option ist nicht ansgeübt worden, doch setzen die Interessenten ihre Be- mühungen fort, um das nötige Kapital für eine zu gründende Holzverwertungsgesellschaft aufzu- bringen. Die Betriebskosten Ngambo stellten sich in dem Berichtsjahre auf 71 020,93 Mk. und über- stiegen daher den Erlös der Ernte, der 70499,76 Mk. betrug, um 521,17 Mk. Die Aussichten für 1907 sind wesentlich günstiger. Eine genaue Ernte- schätzung liegt noch nicht vor, doch glaubt unser Pflanzungsleiter nach den eingelaufenen Berichten aufeine Ernte von 2000 Zentnern rechnen zu dürfen. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. GCouverneurwechsel auf Hawail. Als Nachfolger des bisherigen Gouverneurs von Hawaii, Geo R. Carter, welcher seine De- mission eingereicht hat, wurde der Oberrichter des Territorial Supreme Court, W. F. Frear, zum Gouverneur ernannt. An die Stelle des gleich- falls zurückgetretenen Sekretärs des Territoriums, A. L. C. Atkinson, trat E. A. Mott- Smith, Rechtsanwalt in Honolulu. Die ölsaaternte Bengalens 1906 07. Das Schlußmemorandum des Department of Agriculture von Bengalen über die dortige Ol- saaternte in der Kampagne 1906/07 liegt nun- mehr vor. Gegenstand des Berichts bilden die sogenannten Bhadvi= und Rabi-Sorten, von welchen die wichtigsten sind: Leinsaat, Senf, Raps, Sesam, Rizinussamen und Sirguja. Wie dem Memorandum zu entnehmen ist, haben die Olsaaten durch übergroße Regenfälle zur Zeit der Aussaat in Unter-Bengalen gelitten, während in Bihar Regenmangel die Frucht in ihrem ersten Wachstum beeinträchtigt hat. In manchen Distrikten haben Regen und Hagel die aufstehende Frucht kurz vor der Ernte beschädigt; im Distrikt Monghyr und Cuttack war eine Minder- ausbeute infolge von Insektenschäden zu ver- zeichnen. Im großen und ganzen war das Wetter der Saat nicht sehr günstig. Das normale Olsaatareal stellte sich nach den Ermittelungen der Distriktsbeamten auf 2 421 400 Acres. Im Jahre 1906/07 sollen indessen nur 2 205 000 Acres und im Jahre 1905/06 nur 2203 500 Aeres mit Olsaaten bestellt worden sein. Was den Charakter der Ernte anbetrifft, so hatten die beiden Distrikte Sonthal Parganas und Sambalpur einen 100= und 105prozentigen Ertrag