G 969 20Ö Der sichtbare Vorrat betrug am 1. Juli 1907: in Europa (einschließlich der verschifften und nach dort schwimmenden Ware) rund in den Vereinigten Staaten (einschließlich der verschiff- ten und nach dort schwim- menden Ware) rund 4 403 000 in Brasiliin 2992 000 8 993 000 Sack, zusammen rund 16 388 000 Sack, gegen rund 16 428 800 Sack am 1. Juni 1907 und gegen rund 9 817 500 Sack am 1. Juli 1906. Die Ernte für 1907/08 wird auf 8 Millionen Sack geschätzt. (Bericht des Kais. Konsulats in Si## Paulo vom 10. Angust 1907.) Farbholz-Gewinnung und Handel auf Jamaica. Die Erzeugung von Blauholz auf Jamaica kommt ungefähr einem Fünftel der Weltproduktion dieses Farbholzes gleich. Der Kampeschebaum erreicht dort eine Höhe von 20 bis 30 engl. Fuß bei einem Durchmesser des Stammes von durchschnittlich 12 engl. Zoll. Die gefällten Bäume sind in der Regel 10 Jahre alt. Die Stämme werden für den Markt zugerichtet durch Zerschneiden in zur Verstauung geeignete Stücke und durch mehr oder weniger vollständige Ent- fernung der Rinde und des gewöhnlich ½ Zoll dicken weißen Bastes. Jetzt bilden auch die Wurzeln früher gefällter Bäume einen wichtigen Ausfuhrartikel. Das Kampescheholz hat gleich nach dem Schneiden eine schöne rotbraune Farbe, es erzeugt aber bei der Verwendung einen tief schwarzblauen Farbenton. Früher verwendete man zum Färben von Wolle und Wollenwaren hauptsächlich Blauholz, aber nach der Einführung der Anilinfarben, die vielfach das Blauholz beim Färben von schwarzen und verwandtfarbigen Zeugen verdrängten, blieb das Blauholz in der Lederfsärberei, für die es sich besonders eignet, beliebt und stark begehrt. In der Textilfärberei wird es weiter zu solchen Waren verwendet, für welche die Anilinprodukte nicht gleich gute Farben ergeben. Viele Jahre lang wurde das Blauholz von Jamaica lediglich in rohem Zustande zur Aus- fuhr gebracht, aber in späterer Zeit entstanden auf der Insel Fabriken, welche den Farbstoff aus dem Holz extrahierten und den Extrakt in Fässern nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nach Großbritannien und Deutschland ausführten. Zwei Unternehmen auf der Insel beschäftigen sich lediglich mit der Farbholzertrakt- gewinnung. Das eine, das vor ungefähr 18 Jahren mit einheimischem Kapital gegründet wurde, führte im Jahre 1905/06 nach den Ver- einigten Staaten für 205 293 3 Extrakt aus und lieferte außerdem große Mengen nach Groß- britannien und Deutschland. Die andere Fabrik liegt in Lacovia bei St. Elizabeth; seit der Er- öffnung dieser Fabrik ist der Verbrauch von Blauholz auf der Jusel erheblich gestiegen, was eine Erhöhung der den Produzenten von Kam- pescheholz gezahlten Preise zur Folge hatte. Die Ausfuhr von Blauholz behielt trotz der Extraktfabrikation auf der Insel einen erheblichen Umfang und sie belief sich 1902/03 auf 36 875 Tons, 1903/04 aus 42 184 Tons, 1904/05 auf 30 005 Tons, 1905/06 auf 29 511 Tons und in den ersten sechs Monaten von 1906/07 auf 17 512 Tons; die Haupthäfen für die Blauholz-= versendung sind Sav-la-Mar und Black-River. Ein anderes auf Jamaica wachsendes Farb- holz ist das Gelbholz (Morus tinetoria), das eine hellgelbe Farbe erzeugt und ebenso wie Blauholz durch Anilinfarben noch nicht völlig vom Markte verdrängt werden konnte. Es wird noch in erheblicher Menge zur Herstellung von Khakifarben in Baumwollen= und Wollengeweben verwendet. Die Ausfuhr von Gelbholz betrug 1902/03: 5690 Tons, 1903/04: 2809 Tons, 1904/05: 853 Tons, 1905/06: 4689 Tous und in den ersten neun Monaten von 1906/07: 3241 Tons. (Nach Dailx Consulur und Trade Reports.) Außenhandel von Dortuglesisch-Guinen 1906. Über den Umfang der Ein= und Ausfuhr im Jahre 1906 können noch keine Angaben gemacht werden. Die Ziffern bleiben ungefähr dieselben wie 1904 und 1905. Einfuhr: Baumwollwaren, wie billige Schir- tings, kancy Prints, kommen vorzugsweise aus England. Gewebte und gefärbte Tücher (scarves), leichtere blaue Zeuge (blue Guinées) werden zum Teil schon aus Frankreich, Holland und Belgien geliefert. Garne, weiße gebleichte und gefärbte, liefert Holland, zum Teil auch Deutschland. Decken, baumwollene, und Trikotagen liefert hauptsächlich Deutschland. Eisen und Kurzwaren, Alkohol und alkoholische Getränke, Pulver kommen vorzugsweise aus Deutschland. Der Einfuhrhandel bewertete sich im Jahre 1904 auf 464 440 Milreis, im folgenden Jahre auf 432 630 Milreis. Ausfuhr: Rohgummi, Palmkerne, Wachs,