1048 an den Feind ging — einen Kampf mit der Natur, der heute noch ungeheuere Anforderungen an jeden einzelnen Mann stellt. In diesem Kampfe ist uns der Hottentott überlegen, nicht deshalb allein, weil er von Fleisch und Wurzeln leben kann. — Erfahrung gibt ihm das Ubergewicht. Unsere Truppe ist dem Hottentott ein Wild, auf das er um so zu- versichtlicher Jagd macht, als er seine Gewohn- heiten aus früheren Kämpfen kennt. Während unsere Soldaten immer von neuem blutiges Lehr- geld zahlen, übt jener seine alte Praxis aus: Er lauert dem Feind an der Wasserstelle auf wie ehe- dem dem Zebra an der Dlei; er feuert aus seiner Felsenschanze auf eine vorbeiziehende Abteilung, wie er sich auf ein Rudel wandernder Spring- böcke in den Hinterhalt legte, er pirscht sich an eine schwache Patrouille heran wie an eine Oryx- Antilope im Morgengrauen; er umzingelt einen Transport, wie er in seinen Kesseltreiben die Hasen umstellt, um sie mit dem Kirri zu werfen. Und wenn er selbst im Kesseltreiben saß, wie kam es, daß er immer wieder entschlüpfte? Unsere Truppe hatte während der ganzen Kämpfe unermüdlich das Kriegsfeld nach allen Winden mit Patronillen beschwärmt, hatte mit bewunde- rungswerten Opfern das Land mit einem Netz von Telegraphen und Heliographen übersponnen und mit drahtloser Telegraphie bisher unüber- windliche Schwierigkeiten des Raumes und der Zeit bewältigt. Daß uns der Hottentott trotzdem im Nachrichtendienst oft gemeistert hat, bringt uns in unliebsame Erinnerung, was wir im Stolz unserer Kulturhöhe leicht vergessen: Die Tatsache, daß einfache Übung der nackten Sinne eines Naturvolkes und primitive Verstandestätigkeit, nur an alltäglichen Dingen geschärft, zu solcher Vollkommenheit gesteigert werden können, daß sie dem angestrengten Aufwand modernster Technik einer numerisch und intellektuell unvergleichbar überlegenen Macht erfolgreich standhalten. Die Stärke des Hottentotten seinem Feind gegenüber, der von Haus aus in vorschrifts- mäßigem Zusammenarbeiten geschult ist, liegt in der Selbständigkeit jedes einzelnen, und da er- gibt ein Vergleich mit dem deutschen Soldaten bald, wieviel uus Gehirumenschen an primitiven Fähigkeiten im direkten Verkehr mit der Natur verloren gegangen ist. 75 Die Verkehrsstatistihk der Usambara-Sisenbahn für das IV. Vierteljahr der Rechnungsfahre 1905 und 1906 (Janut Für die Gütertonnen sind durchschnittlich an Fracht eingekommen ... Auf 1 km durchschnittlicher Jahresbetriebslänge sind insgesamt eingekommen -1 *) Vgl. das Kolonialblatt Nr. 10, 1907. rund 9,47 Rupien .0,37 - Beförderungen IV. Viert Anzahl der beförderten Güterverkehr Tie Personen Reise- Güterverkehr Tierverkehr Rich tung gepäck Re ie- Ins- " —.... Privatgut rungcut gesamt(Growieh Kleinvieh . SGefam t t t t Stückzahl Stückzahl gesa Tanga-Mombo 515 11 416 1493s 20,9 967.9 6.0 974.8 21 52 7 Mombo-Tanga 403 11.422 11.825 6.6 564,3 8,2 572.5 26 227 25 Zusammen im « — IV. Vierteljahr: 918 28 * 29 756 27.5 1532.2 15.1 1517.3 50 279 32 Hierzu: I. Viertellahr 83895 26 571 274606 29,3 1 330.90 I 33.3 1393.2 281 325 60. 11911 26320 27511 41.3 1 573.8 36,3 1 610·6 99 363 1 - lo20772 27811 27.5 1 530.8 39.7 1 570.5 57 201 23 Gesamtsumme im "„ % ½ 5 Rechnungsjahr 1905:10416 108 501 112547 126,1 5976.7 114. 6 121.6 137 1410693 165 1 1 Gesamtzahl der zurückgelegten Personenkilometer 4 179 069 Gesamtzahl der zurückgelegten Gütertonnen-Kilometer 351 036 Durchschnittsfahrt einer Person . . rund 39 km Durchschnittslauf einer Gütertonne = 57 km Auf 1 km durchschnittlicher Jahresbetriebslänge kommen Personenkilometer . 341 721 Auf 1 km durchschnittlicher Jahresbetriebslänge kommen Gütertonnen-Kilometer - 2728 Für das Personenkilometer sind durchschnittlich vereinnahmt . rund 1½ Heller Für das Gütertonnen-Kilometer sind durchschnittlich vereinnahmt 106½ lbrô! Die Person hat durchschnittlich an Fahrgeld entrichtet . 57 -