W 1074 20 Jollbehandlung der Schiffsvorräte in der Kaophkolonie. Dem Kapparlament ist ein Gesetzentwurf vor- gelegt worden, wonach die Zollbeamten ermäch- tigt werden sollen, an Bord eines jeden in einem Hafen der Kolonie ankommenden Schiffes zu gehen und gemäß den vom Gouverneur zu er- lassenden Vorschriften alle an Bord des Schiffes befindlichen versiegelbaren Waren, die entweder unverbrauchte Vorräte eines solchen Schiffes oder das persönliche Eigentum des Schiffsführers oder eines Mitgliedes der Besatzung sind oder sich in deren Besitze befinden, für die Zeit, während welcher ein solches Schiff in einem Hafen der Kolonie verbleibt, zu versiegeln. Unter versiegel- baren Sachen werden verstanden: Tabak, Zi- garren und andere Tabakfabrikate, Spirituosen und Branntweine sowie alle anderen Artikel, die als solche durch die von dem Gouverneur zu er- lassenden Vorschriften erklärt werden möchten und für welche kein Zoll gezahlt ist. (The Board of Trade Journal.) Verbot der Einfuhr von Dollars in Niederländisch-- Ostindien. Nachdem durch Verordnung des General- gonverneurs vom 26. Januar d. Is. (Staats- blad Nr. 74) probeweise die Einfuhr der Straits- Dollars und ihrer Scheidemünze in den südlichen Teil der Residentschaft Ost-Sumatra, die Ab- teilung Bengkalis, verboten war, ist durch Ver- ordnung des Generalgouverneurs vom 16. August d. Is. (Staatsblad Nr. 351) nunmehr das durch Verordnung vom 24. November 1904 festgesetzte Verbot der Einfuhr von britischen Handelsdollars und mexikanischen Dollars in das Gebiet von Niederländisch-Ostindien auf sämtliche Dollars, ab- gesehen von den neuen kleinen Straits-Dollars, und deren Scheidemünze ausgedehnt worden, wobei jedoch das vorerwähnte, auch diese Münz- sorten umfassende Einfuhrverbot für die Abteilung Bengkalis bestehen bleibt. Von dem Verbote sind ausgenommen Gold- münzen, die durch Personen an Bord von Schiffen, welche Reeden, Häfen oder andere Plätze Nieder- ländisch-Ostindiens anlaufen, dort an Land ge- bracht werden, bis zu einem Gesamtbetrage von nicht mehr als 10 Dollars auf den Kopf. Einsetzung eines Jollausschusses in Transvaal. Laut Bekanntmachung des Schatzsekretärs von Transvaal vom 13. September d. Js. ist in Transvaal ein Zollausschuß eingesetzt worden. Zu den Aufgaben dieses Ausschusses gehört es ins- besondere zu prüfen: welche Förderung oder welcher Schutz den bestehenden gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieben zu ihrer Ausdehnung zuteil werden sollte und mit welchen Mitteln und in welchem Maße, ob durch Schutzzölle, Prämien, Frachtsätze usw.; welche Wirkung der Zollvereini- gungsvertrag und die Frachtsätze, differenzielle oder andere, sowie Prämien auf diese Betriebe ausgeübt haben; in welchem Verhältnis eingeführte und Landes-Erzeugnisse oder Rohstoffe zur Ver- arbeitung im Inlandsbetriebe gelangen und in welchem Umfange dabei Arbeitskräfte der weißen und farbigen Bevölkerung beteiligt sind; inwieweit die Verwendung farbiger oder asiatischer Arbeits- kräfte in den Nachbarkolonien auf den Fortbestand und die Errichtung von Industrien nachteilig ein- wirkt; welche Wirkung der Zollvereinigungsvertrag und der Postpaketverkehr auf die Verlegung des Geschäfts nach der Küste und sonstwie gehabt haben; welche Maßnahmen am besten geeignet sein werden, Handel und Gewerbe der Kolonie zu fördern und zu heben; ob und in welcher Richtung sich eine Anderung der Einteilung des geltenden Zolltarifs empfiehlt. (Trhe Transraal (iorernment Gazettc.) Verschiedene Mitteilungen. Geographische Vorlesungen an der Handels- bochschule Berlin. Vom Sekretariat der Handelshochschule Berlin wird uns geschrieben: „Die geographischen Vorlesungen an der Handelshochschule Berlin zeigen einen eigenartigen, mit den praktischen Bedürfnissen der Kaufmanns-= welt in engem Zusammenhang stehenden Aufbau. Zwar, daß das Hauptgewicht auf die wirtschaft- liche Seite der Geographie gelegt und nament- lich eine Vorlesung über „allgemeine Wirtschafts- geographie“ der Einführung in diese Studien dient, und daß die Spezialvorlesungen über die einzelnen Länder (im bevorstehenden Winter- semester über die des asiatischen Kontinents) den- selben Charakter tragen, teilt die Handelshoch- schule Berlin mit anderen ähnlichen Instituten. Neu aber ist die enge Verbindung zwischen dem geographischen und dem Sprachunterricht, die