W 186 20 Frage wird ihre Wichtigkeit verlieren, sobald die Verkehrsverhältnisse besser werden. Sokode-Weiß und Galinas scheinen wenig fürs Hinterland geeignet zu sein; Algodao gi- gante hat noch keine Ernte gebracht.“ Baumwollkultur in TLogo und Deutsch-Ostafrika. Wie das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee mitteilt, ist es nach langwierigen, auf der Acker- bauschule in Nuatjä (Togo) unternommenen Kreuzungsversuchen gelungen, aus der sog. Küsten- baumwolle eine Varietät zu erzeugen, die eine erheblich größere Ernte gibt als die früher ge- zogenen Sorten. Nach der ersten Ernte, die von dem Leiter der Ackerbauschule John W. Robinson auf etwa 900 kg unentkernte Baumwolle pro Hektar veranschlagt ist, werden die Baumwoll- stauden zurückgeschnitten und tragen im nächsten Jahre eine zweite Ernte, die Robinson auf etwa 600 kg unentkernte Baumwolle pro Hektar schätzt. Die Gesamternte pro Hektar bei einmaliger Aus- saat dürfte daher etwa zwei Normalballen à 250 kg entkernte Baumwolle betragen. Auch mit der in letzter Zeit vielgenannten Caravonica-Baumwolle wurden Kulturver- suche angestellt. Sie gedeiht dort ausgezeichnet. Die jungen Pflanzen stehen drei Monate nach der Aussaat 80 cm hoch. Die Sorten „Silk“ und „Alpace“ entwickelten sich schneller als die „Wool“. Robinson empfiehlt das Aupflanzen von Caravonica als Zwischenkultur mit Mais; er ist der Ansicht, daß Caravonica-Baumwolle sich besonders für den Süden von Togo eigne, während die oben beschriebene Küstenvarietät besser in den nördlichen Gebieten von Togo gedeiht. · r Nach einem Bericht des Leiters der Baum- wollschule Pangani (Deutsch-Ostafrika) macht die Baumwollkultur am Rufidji erfreuliche Fortschritte. Nicht nur, daß die Eingeborenen in jenen Gebieten mehr und mehr dem Anbau von Baumwolle zuneigen, seit einiger Zeit be- ginnen auch europäische Interessenten sich dort für die Baumwollkultur zu interessieren. So haben die Gebr. Pentzel zusammen mit der Firma Schubert-Zittau einen Komplex von etwa 2000 Hektar belegt. Sie beabsichtigen, sobald die in kleinerem Maßstabe begonnenen Kultur- versuche ein günstiges Ergebnis zeitigen, einen größeren Pflanzungsbetrieb, voraussichtlich mit Dampfpflug, in Angriff zu nehmen. Die Nachfrage nach Baumwollsaat ist in Deutsch-Ostafrika in der diesjährigen Pflanzzeit sehr beträchtlich gewesen. Das Kolonial-Wirt- schaftliche Komitee hat aus Agypten für rund 22000 Mark Baumwollsaat kommen lassen und diese teils an die bestehenden europäischen Pflan- zungsbetriebe und an weiße Baumwollfarmer, teils an die Kommunen zur kostenlosen Verteilung unter die Eingeborenen abgegeben. Aus dem „Kropenpflanzer“. Das Februarheft des „Tropenpflanzer“" enthält an erster Stelle einen Aufsatz von Dr. Paul Alexander und Dr. Bing über die Gewinnung von Kautschuk aus getrockneten Kautschukpflanzen. Die Verfasser teilen hier die Resultate von Ver- suchen mit, die zunächst mit den afrikanischen Kautschukpflanzen Kickxia elastica und Kickxia africana gemacht wurden. Wenn die Ausbeute an durch Extraktion gewonnener eigentlicher Kaut- schuksubstanz auch hier nur sehr gering war, und diese Methode überhaupt bei unseren meisten Kautschukpflanzen wenig Aussicht auf Erfolg ver- spricht, so wird doch der Hoffnung Ausdruck ge- geben, daß mit dem billigeren Alkaliverfahren (besonders wenn es sich an Ort und Stelle aus- führen läßt) bessere Resultate erzielt werden. Die im Sinne einer rationellen Kautschukgewinnung wichtigen Untersuchungen sollen fortgesetzt werden. In einem Artikel „Über Kalidüngung tropischer und subtropischer Gewächse“ weist Dr. Vageler auf den enormen Wert des Kalis als Düngungsmittel hin und teilt an Hand zahlreicher authentischer Statistiken die Erfahrungen mit, die man bisher bei den wichtigsten Nutz= pflanzen gemacht hat. Geheimrat Professor Dr. Brieger und Dr. M. Krause berichten in einem kleinen Artikel über eine neue Fettfrucht aus Kamernn, die wegen ihres reichen Ol- gehaltes wohl demnächst als Exportartikel eine Rolle spielen wird.